Hatte ich es doch letzte Woche vergessen zu erwähnen – da hat doch das japanische Unterhaus am 30. März tatsächlich das neue Einreisegesetz (bzw. Einwanderungs- und Flüchtlingsgesetz) durchgewunken. Jenes besagt, dass in Bälde bei allen Ausländern, die in Japan einreisen und älter als 16 sind, Fingerabdrücke genommen werden sollen. Und ein Foto wird demzufolge auch noch gemacht (Klasse, die Kollektion möchte ich mal sehen – nur zerknautschte Gesichter nach 10 bis 15 Stunden Flug). Hauptbeweggrund ist laut Unterhaus der Kampf gegen Terror. Was ja schon für allerlei Massnahmen als Ausrede herhalten musste.
Die Idee an sich ist nicht neu. Wie hier bereits erwähnt, wurde allen Ausländern mit Aufenthaltsberechtigung noch bis 2000 Fingerabdrücke genommen. Immerhin fortschrittlich: keine blaue, sondern unsichtbare Tinte. Allerdings gab es damals heftige, aber scheinbar fruchtbare Proteste seitens der Koreaner, von denen viele schon seit Generationen in Japan leben und trotzdem zweitrangig behandelt werden. Scheinbar wurde die Fingerabdruck-Pflicht wieder abgeschafft.
Noch ist das Gesetz aber nicht durch – am 19. April entscheidet das Parlament darüber. Und es gibt durchaus Widerstand gegen die als diskriminierend bezeichnete Massnahme. Persönlich glaube ich aber nicht daran, dass das Gesetz abgelehnt wird. Erst recht nicht, seit ein in Japan lebender Ausländer (ein Peruaner) vor ein paar Monaten brutal ein Kind ermordet hat.
Also, Finger waschen vor der nächsten Spritztour nach Japan! Und immer schön lächeln!
Das Wort des Tages: 偏執狂 (henshūkyō, auch henshitsukyō), auf Deutsch “Paranoia”. Mehr zu hiesigen Antiterrormassnahmen demnächst.