KantoTokyo: Setagaya-ku

Tokyo: Setagaya-ku

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Region: 関東 Kantō
Präfektur: 東京 Tokyo
Rang 3 von 5 Sternen: Durchaus Sehenswert
Name Der Ortsname setzt sich aus den Schriftzeichen Se (Welt, Ort wo Menschen sind), ta (Reisfeld) und ya zusammen. Zur Herkunft gibt es verschiedene Theorien, sehr wahrscheinlich bezieht sich der Name aber auf die Topographie — hier gibt es viele kleine Täler.
Lage Setagaya liegt im Süden von Tokyo. Südlich des Bezirks, auf der anderen Seite des 多摩川 Tamagawa-Flusses, liegt bereits Kawasaki in der Präfektur Kanagawa. Der Bezirk liegt ausserhalb der Yamanote-Ringlinie. Ansonsten grenzt der Bezirk an Komae im Westen, Suginami und Shibuya im Norden sowie Meguro und Ota im Osten.

Setagaya – Allgemeines

Setagaya-ku ist mit gut 58 Quadratkilometern der flächenmässig zweitgrösste der 23 zentralen Bezirke von Tokyo. Mit rund 940’000 Einwohnern liegt der Bezirk mit Abstand auf Platz 1 – Setagaya als Stadtbezirk ist quasi fast eine Millionenstadt.

In Setagaya dominieren Wohngebiete — jedoch weniger Bettenburgen wie in Nerima, sondern oftmals gemütliche Wohnviertel mit viel Grün und vielen Ein- oder Mehrfamilienhäusern. Obwohl der Stadtbezirk so gross ist, gibt es kaum Sehenswürdigkeiten im klassischen Sinne – die meisten ausländischen Besucher fahren nicht hierher. Eine Ausnahme bildet da Shimokitazawa – das Stadtviertel ist für seine Modeszene bekannt und damit für seine zahlreichen Boutiquen. In Tokyo gilt der Bezirk als “chic” – relativ junge Viertel wie Futako-Tamagawa oder Sangenjaya sind en vogue und beliebt für gute Restaurants und zahllose Einkaufsmöglichkeiten.

Die strassenbahnähnliche Setagaya-Linie durchquert den Bezirk von Nord nach Süd
Die strassenbahnähnliche Setagaya-Linie durchquert den Bezirk von Nord nach Süd

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豪徳寺 Gōtoku-Tempel

Mitten in Setagaya und unweit des gleichnamigen Bahnhofs an der Odakyu-Linie steht der altehrwürdige Gōtokuji (-ji = Tempel), schön ruhig gelegen in einem Wohngebiet mit vorwiegend Einfamilienhäusern. Der Tempel gehört zur sogenannten Sōtō-Sekte und wurde im Jahr 1480 gegründet. Dem Tempel wird nachgesagt, Ursprungsgebiet der berühmten 招きManekineko zu sein, im Deutschen gern als “Winkekatze” bezeichnet.

Unzählige Winkekatzen bevölkern den Schrein
Unzählige Winkekatzen bevölkern den Schrein
Der Gotoku-Tempel
Der Gotoku-Tempel

Diese Katzenfiguren mit jeweils einer erhobenen Pfote sollen dafür sorgen, dass Kundschaft ins Geschäft kommt, und so sieht man sie besonders häufig vor Läden. Im Gotokuji ist eine ganze Ecke diesen Katzen gewidmet – man kann am Schalter winzig kleine bis sehr grosse Figuren kaufen, einen Wunsch darauf schreiben und diese dann an den dafür vorgesehen Platz stellen. Und so stehen dort tausende Katzenfiguren herum, die natürlich äusserst fotogen sind.

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三軒茶屋 Sangenjaya

Im Osten des Stadtviertels und nur noch gut 3 Kilometer westlich vom Bahnhof Shibuya entfernt liegt das kleine Unterzentrum Sangenjaya, wörtlich “3 Teehäuser”. Hier ist verkehrstechnisch viel los – sowohl die wichtige Staatsstraße 246 (unten) als auch die Stadtautobahn (eine Etage darüber) laufen hier durch, genauso die Den’entoshi-Linie die hier aber unterirdisch verläuft. Dementsprechend ist an der Hauptkreuzung immer sehr viel Betrieb. Doch wenn man sich nur ein paar Dutzend Meter von der Kreuzung entfernt, ist man wieder in kleinen Wohnvierteln mit sehr engen Gassen oder in feinen Einkaufsstraßen mit Boutiquen, Restaurants, Kneipen, Kunsthandwerk- und anderen Geschäften.

Kleine Einkaufsstraße in Sangenjaya
Kleine Einkaufsstraße in Sangenjaya
Kleine Oase im Großstadtdschungel: Der Setagaya-Park
Kleine Oase im Großstadtdschungel: Der Setagaya-Park

Ein paar hundert Meter östlich von der großen Kreuzung gibt es zwei kleine Parks – einer ist ein großer Spielplatz für Kinder, der andere der Setagaya-Park. Nur zweihundert Meter weiter östlich befindet man sich bereits im Nachbarbezirk Meguro-ku.

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二子玉川 Futako-Tamagawa

Ganz im Süden des Stadtbezirks liegt Futako-Tamagawa, wörtlich übersetzt “Zwillings-Tama-Fluss”, ein modernes Unterzentrum. Der Ort befindet sich zwischen 環八Kampachi, der 8. Rundstraße von Tokyo, und dem breiten Tamagawa-Fluss – auf der anderen Seite des Flusses liegt bereits Kawasaki beziehungsweise die Präfektur Kanagawa. Auffällig an Futako-Tamagawa ist gut 20 m hoher Hang mit teilweise recht steilen Seitenstrassen – während der Ortskern quasi direkt am Fluss liegt und nur wenige Meter über Meeresspiegelhöhe, liegt die Ringstrasse bereits gute 20 m höher auf dem Setagaya-Plateau.

Durch den Ort fährt die sehr gut frequentierte Den’entoshi-Linie, die ab hier komplett unterirdisch bis nach Shibuya fährt. Von hier fährt auch die Oimachi-Linie bis nach Tokyo. Rund um den Bahnhof gibt es ein paar große Kaufhäuser, darunter eine Filiale des renommierten Takashimaya-Kaufhauses. Außerdem findet man hier einen großen Kinokomplex, ein Hotel sowie den Hauptsitz von Rakuten, dem japanischen Pendant von Amazon (nur das Rakuten nichts selbst verkauft – es ist eine reine Plattform für Verkäufer).

Blick auf die Bahnhofsgegend (rechts) von Futako-Tamagawa und den Hauptsitz von Rakuten (Mitte)
Blick auf die Bahnhofsgegend (rechts) von Futako-Tamagawa und den Hauptsitz von Rakuten (Mitte)
Das 'rote Tor' im Park des Gotoh-Museums
Das ‘rote Tor’ im Park des Gotoh-Museums

In Futako-Tamagawa und direkt an besagtem Hang liegt, etwas versteckt, das 五島Gotoh美術館bijitsukan – das Gotoh-Kunstmuseum. Das Kunstmuseum selbst ist zwar recht großzügig gebaut, aber die Ausstellung selbst sehr klein. Eines der beiden Ausstellungsräume zeigt japanische alte Schwerter, die andere ist Wechselausstellungen gewidmet. Der Eintritt kostet 1’000 Yen. Der Name Gotoh gehört dem Gründer der Tōkyū-Eisenbahngruppe (der unter anderem die Den’entoshi-Linie gehört), aber auch große Immobilien inklusive Kaufhäusern in Shibuya und anderswo. Der Nachfahre des berühmten Wirtschaftsmagnaten lebt auch heute noch direkt neben dem Museum. Während die Ausstellung recht klein ist, lohnt sich ein Besuch dennoch, denn der dem Museum angeschlossene Park ist wunderschön und bietet einen guten Blick auf Futako-Tamagawa (und bei gutem Wetter bis zum Fuji-san). Im Park befindet sich auch ein kleines 古墳kofun – ein altes Hügelgrab sowie zahlreiche kleine, typisch japanischen Gartenelemente.

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Todoroki-Schlucht – 等々力Todoroki渓谷keikoku

Was, eine Schlucht? Nun, der Name ist in der Tat etwas geschmeichelt, aber es handelt sich in der Tat um eine kleine Schlucht, im Süden von Setagaya und unweit von Futako-Tamagawa und dem Tama-Fluss. Die Gegend beiderseits des Flusses hat den etwas eigenartigen und von den Schriftzeichen her schwer zu lesenden Namen Todoroki. Von der gleichnamigen Bahnstation fliesst hier der Yazawagawa Richtung Süden, dem großen Tamagawa entgegen. Der kleine Fluss verläßt hier das Musashino-Plateau und schneidet sich aufgrund des Gefälles durch die Lehm- und anderen Schichten des Plateaus. Rund um den Fluss hat man etwas Wald erhalten – zudem gibt es hier auch einen kleinen Tempel sowie eine Teestube direkt neben einem kleinen Wasserfall. Bei einem Spaziergang kann man hier tatsächlich vergessen, dass man sich inmitten einer riesigen Stadt mit insgesamt mehr als 30 Millionen befindet. Im heißen Sommer ist es hier aufgrund des Wassers und der Bäume auch gleich ein paar Grad kühler. Auch ein kleiner japanischer Garten gehört zum Park – der Eintritt ist komplett kostenlos.

Im Todoroki-Tal – hier ist es ein paar Grad kühler im Sommer
Im Todoroki-Tal – hier ist es ein paar Grad kühler im Sommer
Leider ist der Yazawa-Fluss auch hier stark begradigt, aber der Waldspaziergang lohnt trotzdem
Leider ist der Yazawa-Fluss auch hier stark begradigt, aber der Waldspaziergang lohnt trotzdem

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tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

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