さいたま市 Saitama
Saitama. Trägt den gleichen Namen wie die Präfektur. Wird aber im Gegensatz zum Präfekturnamen mit Hiragana geschrieben. Leitet sich vom alten Namen Sakitama ab.
Nordwestlich von Tokyo. Vom Zentrum der Hauptstadt gute 20 km entfernt. Erstreckt sich entlang der Keihin Tōhoku-Linie 京浜東北線.
Nicht allzu viel – Saitama ist eine grosse Satellitenstadt Tokyos.
Saitama – Beschreibung
Nun ist zusammengewachsen, was sowieso schon ineinander verschmolzen ist – die Städte Ōmiya 大宮 und Urawa 浦和. Eventuell kommt später noch Iwatsuki 岩槻 dazu. Und so entstand eine neue Millionenstadt. Das administrative, nagelneue Zentrum der Stadt sowie der ganzen Präfektur Saitama befindet sich zwischen Ōmiya und Urawa und wird Saitama Shintoshin さいたま新都心 (Neues Stadtzentrum Saitama) genannt. Soll zu einem der grossen Hauptstadtrandgebietszentren ausgebaut werden.
Das Zentrum des neuen Stadtgebildes ist der Bahnhof Ōmiya, an dem sich mehrere Bahnlinien treffen. Hier halten auch die meisten Shinkansen, die Richtung Norden bis nach Hokkaido sowie im Westen bis nach Niigata, Nagano und weiter bis nach Kanazawa fahren. Der Bahnhof ist in der Top 20 der weltweit meistfrequentierten Bahnhöfe der Welt – weit vor Berlin, Hamburg oder Zürich. Rund um den Bahnhof findet man zahlreiche mehr oder wenige alte Kaufhäuser, aber ansonsten nichts viel Sehenswertes.
Eisenbahnfans werden allerdings beim 鉄道博物館 Tetsudō Hakubutsukan – Eisenbahnmuseum feuchte Augen bekommen: Dieses kurz und liebevoll “Teppaku” genannte Museum liegt nur eine Bahnstation von Omiya entfernt auf einem ehemaligen Bahndepot – und passenderweise genau zwischen den Eisenbahnlinien der Keihin Tōhoku/Utsunomia-Linie und der Shinkansentrasse. Man ist also komplett von Bahnlinien umgeben, und die grossen und modernen Ausstellungshallen beherbergen Originalzüge von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis hin zum ersten Shinkansen aus den 1960ern. Das riesige Gelände beherbergt auch Spieleinrichtungen für Kinder, eine Bibliothek zum Thema Bahn und noch viel mehr. Man kann dort getrost ein paar Stunden zubringen, und wer auch nur ein bisschen Interesse für Eisenbahnen hat — oder kleinere Kinder — macht mit einem Museumsbesuch dort nicht viel verkehrt.
Zum Museum kommt man ganz einfach mit dem ニューシャトル New Shuttle, ursprünglich als 伊奈線 Ina-Linie bezeichnet — ein sogenanntes “Peoplemover”-Transportsystem, bei dem zugähnliche Waggons mit Gummirädern auf Hochtrassen verkehren. Das Museum ist die erste Station nach Omiya (die Linie beginnt dort und fährt insgesamt rund 13 km) – die Station ist passenderweise nach dem Museum benannt. Die Tageskarte für das Museum kostet 1’000 Yen für Erwachsene, 500 Yen für Schulkinder und 200 Yen für Kindergartenkinder.
Einen guten Kilometer südlich von Omiya liegt die Eisenbahnhaltestelle さいたま新都心 Neue Satellitenstadt Saitama. Dort geht es höchst modern her – und dort steht auch, direkt neben dem Bahnhof, die drittgrösste Veranstaltungshalle der Welt – die さいたまスーパーアリーナ Saitama Super Arena, in der bis zu 37’000 Menschen Platz finden. Die Halle wird unter anderem für das örtliche Baseballteam, aber auch für Wrestling- und andere Kampfsportarten genutzt. Der moderne Bau wurde im Jahr 2000 eingeweiht und kostete rund 150 Millionen Dollar.
Das Photo ist nicht direkt in Saitama Stadt, sondern am Arakawa 荒川 (kawa = Fluss) bei der Stadt Toda 戸田 aufgenommen worden. Der Arakawa trennt Tōkyō-to von der Präfektur Saitama. Aufgrund der hohen Niederschlagsmengen (in Tokyo um 1500 mm, in Berlin 600 mm) gibt es zahlreiche grosse, wenn auch kurze Flüsse. Problematisch sind die hohen Niederschlagsmengen – gerade in der Taifun-Saison. Denn dann gehen innerhalb kürzester Zeit riesige Mengen nieder. Der japanische Rekord liegt bei 806 mm innerhalb von 24 h – gemessen 1968 in Owase (Mie-ken, Kinki). Dass viele Wasser muss natürlich abgeleitet werden. Deshalb gibt es bei Saitama und Tokyo ausgeklügelte Systeme mit riesengrossen Fluttoren und grossen Retentionsflächen sowie Deiche. Das Gebiet zwischen Deich und Fluss wird ausserhalb der Regenzeit und Taifune als Sport- und Erholungsfläche genutzt. In diesem Fall als Baseballfeld (Volkssport #1 in Japan.)
Wenn man etliche Male in Saitama, genauer gesagt Ōmiya, Urawa und Iwatsuki war, ohne auch jemals ein Foto gemacht zu haben, hat das was zu sagen. Saitama ist einfach nur eine Satellitenstadt mit grossen Shoppingcentern, endlosen Wohnvierteln usw. usf. Iwatsuki 岩槻 ist nebenher gesagt bekannt für seine handgemachten Puppen.
Die Präfektur selbst ist bekannt für seine grosse Anzahl von alten Gräbern (kofun 古墳). Der Westteil ist sehr bergig (bis 2’475 m) und entsprechend kaum bewohnt. Der ganze Westteil, er grenzt an die Präfektur Nagano 長野, wurde zum Chichibu-Tama 秩父多摩甲斐国立公園 Nationalpark erklärt.
Anreise
Mit der Keihin Tōhoku-Linie kommt man schnell und entspannt nach Urawa 浦和 und Ōmiya 大宮. Die Linie beginnt in Zushi 逗子 an der Sagami-Bucht, fährt dann über Kamakura 鎌倉 (von Saitama 95 Minuten), Yokohama 横浜 (60 Minuten), Kawasaki 川崎 (53′), Tokyo-eki 東京駅 (35′) und Ueno 上野 (27′) nach Ōmiya und Urawa. Fährt sehr häufig und ist zu den Stosszeiten gerammelt voll.
Fast alle der nach Norden und Westen fahrenden Shinkansen halten in Ōmiya.
Übernachtung
Wahrscheinlich das Übliche. Zu allgemeinen Übernachtungstipps siehe Übernachtungstipps Japan.