KansaiNaraHoryuji - das alte buddhistische Kloster

Horyuji – das alte buddhistische Kloster

-

Lage von Nara
Region: 近畿 Kinki
Präfektur: 奈良 Nara

法隆寺 Horyuji (Hōryū-ji)

5 von 5 Sternen: Unbedingt Sehenswert
Name:

Horyuji. Korrekt transkribiert: Hōryū-ji (der Strich bedeutet, dass die Vokale langgezogen werden müssen). Wörtlich “Hohes Recht”. “-ji” bedeutet Tempel (immer buddhistisch, im Gegensatz zu den shintōistischen Schreinen). Horyuji liegt in der Gemeinde Ikaruga-chō 斑鳩町.

Lage:

Ca. 12 km südwestlich von Nara im westlichen Mittelteil der
Nara-Ebene.

Ansehen:

Der West- und Ostteil des 1993 zum Weltkulturerbe erklärten Tempels.

 

Horyuji – Beschreibung

Der Horyuji ist nicht nur der älteste (buddhistische) Tempel des Landes, sondern birgt gleichsam ein paar der ältesten Holzbauten der Erde. Gegründet wurde der Tempel auf Wunsch seines Vaters vom Prinzregenten Shōtoku Taishi 聖徳太子 – dem Förderer des Buddhismus in Japan (siehe Kofun-Zeit). Mit dem Bau begann man 607 u.Z. – damals war Nara noch lange nicht Hauptstadt. Einige Gebäude haben etliche Brände, Erdbeben usw. bis heute überstanden.

Die Haupthalle des Westtempels
Die Haupthalle des Westtempels

Der Tempel ist in Sai-in 西院 (Westtempel) und Tō-in 東院 Osttempel untergliedert – verbunden durch einen langen Gang. Der Westtempel ist der älteste Teil. Umgeben von flacheren Gebäuden befindet sich in der Mitte der Kondō 金堂 (Haupthalle) sowie eine sehr schöne fünfstöckige Pagode. In der Haupthalle werden wertvolle buddhistische Reliquien aufbewahrt – man kommt jedoch nicht hinein, und es ist sehr dunkel im Inneren, so dass man kaum etwas sieht.

Buddhastatuen in der Lehrhalle
Buddhastatuen in der Lehrhalle

Etwas abseits dieser Gebäude liegt die Daihōzō-den 大宝蔵殿 (Grosse Schatzhalle) mit dem kleinen Tamamushi-Schrein 玉虫厨子 – selbiger war bzw. ist komplett mit den Flügeln des Prachtkäfers (=Tamamushi, buprestidae) bedeckt. Das Schillern hat freilich im Laufe der Jahrhunderte nachgelassen.

Im Osttempel des Horyuji
Im Osttempel des Horyuji

Der Osttempel ist um ein Vielfaches kleiner, aber auch sehr interessant. Hier findet man die Yumedono 夢殿 (Halle der Träume), in der der Prinzregent Shōtoku Taishi angeblich Hilfe beim Lesen der Sutren durch eine goldene Erscheinung erhielt. Ganz am Ende des Osttempels liegt der Chūgū-ji 中宮寺 – ein kleiner Klosterbereich, der fast gartenähnlichen Charakter hat und sehr schön gepflegt ist.

Gärten im Osttempel
Gärten im Osttempel

Mit einem Kombinationsticket (1’000 ¥) kann man das gesamte Gelände besichtigen. Und es lohnt sich – der Horyuji ist nicht nur der älteste, sondern vielleicht gar der schönste Tempel Japans (meine Meinung). Wer schon in Nara weilt, sollte sich dieses Kleinod auf gar keinen Fall entgehen lassen!

 

Anreise

Man kann mit dem Bus von Nara bis vor den Tempeleingang fahren. Dauert allerdings eine knappe Stunde und kostet mit 720 ¥ ziemlich viel. Oder man fährt mit der JR Kansai-Linie von Nara Richtung Osaka – ist billiger und dauert nur 15 Minuten. Vom Bahnhof fahren Kleinbusse zum Tempel. Man kann auch laufen, aber das dauert fast eine halbe Stunde.

 

Übernachtung

Keine speziellen Tipps. Die Gegend ist ziemlich ländlich, und allzu viel dürfte es nicht geben. Besser in Nara oder Osaka (siehe Unterkunft Osaka) übernachten. Zu allgemeinen Übernachtungstipps siehe Übernachtungstipps Japan.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

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