千葉 Chiba
Chiba. Zu deutsch “Tausend Blätter”. Trägt den Namen eines Feudalherren, der hier residierte.
Am Nordostufer der Bucht von Tōkyō. Teile der Stadt sind auf Neulandinseln gebaut. Bis nach Tōkyō sind es gute 20 km.
Nicht viel. Die Stadt ist sehr modern und sehr belebt und hat knapp 900’000 Einwohner.
Im Zentrum gibt es einen Park mit restauriertem Schloss. Makuhari Messe 幕張メッセ ist ein hypermodernes Gelände mit zahlreichen Messegebäuden. Und – wer’s braucht – Tōkyō Disneyland befindet sich auf der Insel Maihama 舞浜 (auf der Strecke Tōkyō-Chiba).
Beschreibung
Chiba zählt zum unmittelbaren Einzugsbereich der Hauptstadt. Gerade auf den Neulandinseln findet man riesengrosse Wohnkomplexe. Kommt man von Tōkyō in die Stadt, fährt man erst durch die Stadt Urayasu 浦安 – allerdings merkt man nicht, wann man welche Stadt verlässt und wann man in eine neue Stadt kommt. Wer Zeit totschlagen möchte, kann sich im Chiba dōbutsu kōen 千葉動物公園 (Zoo) kurzweilen – der ist erstaunlich gross und ruhig, Eintritt kostet 500 Yen. Die Schwebebahn fährt direkt von Hauptbahnhof dorthin.
Die Stadt selbst (zu der oben erwähntes Urayasu nicht direkt dazugehört) hatte 2016 insgesamt 970’000 Einwohner – Tendenz steigend. Damit dürfte sich die Stadt noch vor den Olympischen Spielen in Tokyo im Jahr 2020 zur Millionenstadt mausern. Zu einer sehr unprätentiösen Millionenstadt, wohlgemerkt. Zwar war die Gegend schon lange besiedelt, doch Chiba erhielt erst 1921 das Stadtrecht, und die Gegend war schon immer – und ist immer noch – reichlich zersiedelt: Man braucht nur ein paar Minuten vom Stadtzentrum rund um den Hauptbahnhof laufen, und schon wähnt man sich auf dem Lande. Der Küstenstreifen hingegen ist von Neulandinseln geprägt, auf denen sich unzählige mehr oder weniger triste Neubauviertel, aber auch Industriegebiete aneinanderreihen.
A propos Schwebebahn: Die 千葉都市モノレール Chiba Urban Monorail hat zwei Linien, 18 Bahnhöfe und ist insgesamt gute 15 km lang. Das reichte für einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde: Die Einschienenbahn ist mit dieser Länge nicht mehr und nicht weniger als die längste Schwebebahn der Welt. Eine Fahrt mit der Bahn kann man durchaus als Highlight bezeichnen: Auf grossen Teilen der Strecke schwebt die Bahn nur wenige Meter über den Strassen, aber vor und hinter dem Hauptbahnhof geht es richtig hoch hinaus und es wird kurvenreich – es ist durchaus imposant, wie sich dort die Schwebebahn durch die Häuserschluchten hangelt.
Rund zehn Minuten mit der Bahn entfernt liegt 海浜幕張 Kaihin Makuhari – ein frisch aus dem Boden gestampftes Wohnviertel nebst Technologiezentrum mit zahlreichen Startup-Unternehmen vor allem aus der IT-Branche, einem grossen Outlet-Einkaufszentrum, dem Baseballstadium des örtlichen Erstliga-Baseball-Clubs sowie ein grosses Messegelände, in dem regelmässig Messen der verschiedensten Branchen, aber auch grosse Konzerte abgehalten werden. Hinzu kommen ein gigantisches Einkaufszentrum von Aeon sowie die amerikanische Metrovariante, Costco. Kaihin Makuhari hat allerdings auch ein paar schöne und sehr geräumige Parks aufzuweisen: Dazu zählt auch ein kleiner, aber feiner japanischer Park. Kaihin Makuhari ist zwar somit etwas langweilig, da es keinerlei Geschichte und Traditionen aufzuweisen hat – aber zum Leben eignet sich der Ort allemal – man findet alles, was man braucht, und mit der Bahn braucht man nur rund 30 Minuten bis zum Bahnhof Tokyo.
Anreise
Mit dem Sōbu-sen kaisoku 総武線快速 (Schnellzug der Sōbu-Linie) dauert es ca. 40 Minuten bis Tokyo – ähnlich lange dauert es mit der Keiyō-Linie 京葉線 entlang der Küste. Ansonsten fahren unzählige Vorort- und Expresszüge in alle Richtungen.
Übernachtung
Die üblichen Business-Hotels usw. Zu allgemeinen Übernachtungstipps siehe Übernachtungstipps Japan.