Die Top 10 der japanischen Vornamen

Alljährlich veröffentlicht  Yasuda Seimei, einer der Versicherungsgiganten Japans, ein Ranking der im auslaufenden Jahr beliebtesten Namen für Neugeborene. So auch in diesen Jahr¹. Da es sich um eine Umfrage mit begrenzter Reichweite handelt, und da es quasi eine unbegrenzte Zahl von Vornamen in Japan gibt, liegen viele Namen gleichauf, weshalb der Rang etwas verquer ist. Insgesamt untersuchte der Versicherer die Vornamen von rund 6,900 Jungen und fast genauso viel Mädchen, die im Jahr 2023 geboren worden.

Vornamen bei Jungs

Vornamen bei Mädchen

Das Ranking ist interessant, denn es lassen sich mehrere Trends ablesen:

1. 1. Der Trend geht eindeutig zu kürzeren Namen – und viele mit nur noch einem einzigen Schriftzeichen. Die Zeiten von 健三郎 (Kenzaburō) und Co. sind endgültig vorbei
   2. Es dominieren bei beiden Geschlechtern Namen, die auch im Ausland keine große Probleme bei der Aussprache bereiten
   3. Einige Namen (wie zum Beispiel Aoi oder Mei) sind unisex – man kann nicht auf das Geschlecht schließen
   4. Bei Jungs dominieren Schriftzeichen mit einem Bezug zur Natur, bei Mädchen Schriftzeichen mit Bezug auf menschliche Bindungen
   5. Alte Endungen wie -rō und -ki für Jungs oder -ko und -mi für Mädchen sind völlig out
   6. Bei Jungs dominiert – schon seit einer ganzen Weile – die Endung -to
   7. Nicht ganz neu, aber ohne Kenntnisse sind viele Namen auch für Japaner nicht ohne weiteres lesbar

Dies ist jedoch nur das Ranking der am meisten benutzten, kompletten Namen mit Schriftzeichen — viele dieser Namen haben verschiedene Lesungen. Schaut man sich die beliebtesten Lesungen der vergebenen Namen an, sieht die Liste ziemlich anders aus. Interessant: Der Name Haruto ist seit 15 Jahren unangefochten auf Platz 1, aber es gibt so viele Schreibweisen, dass er im Ranking der Namen mit Schriftzeichen nicht auftaucht. Auffällig ist aber die Beliebtheit der Endung -to.