BlogAbgesang: Das war 2025

Abgesang: Das war 2025

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Wie jedes Jahr gibt es den traditionellen, persönlichen Jahresrückblick. Das war also, aus Sicht von Tabibito, das Jahr 2025:

Politik

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Neues Jahr, neuer Premierminister. Mal wieder. Und dieses Mal wurde es sogar eine Premierministerin, die damit vielleicht Japan ein paar Punkte im internationalen Gender-Index einbringt. Geschlecht hin oder her – musste es wirklich Takaichi Sanae sein? Ihre ersten Auftritte auf internationalem Parkett sahen erstaunlich vielversprechend aus, doch keine zwei Wochen später musste sie sich ausgerechnet mit der VR China anlegen – ein absolut sinnloser Streit, der nur Verlierer kennt. Wenn es um Taiwan geht, reagiert China prinzipiell wie ein eingeschnapptes Kind, das ist eigentlich hinlänglich bekannt. Davon einmal abgesehen scheint Takaichi ihrem selbstgesteckten Ziel des “Arbeitens, Arbeitens, Arbeitens und nochmals Arbeitens” gerecht zu werden – spürbare Ergebnisse gibt es aber soweit keine.

Wirtschaft

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Zum ersten Mal seit 26 Jahren konnte Japan einen Primärüberschuss vermelden: Der Staat hatte mehr Primäreinnahmen als Primärausgaben, und dass trotz eines rekordverdächtigen Nachtragshaushalts. “Primär” bedeutet allerdings, dass die Ausgaben für Schuldentilgung nicht eingerechnet sind. Nun ja, wenn alle Preise steigen, steigen natürlich auch die Steuereinnahmen – so kann man es natürlich auch machen. Die für die Bevölkerung relevanten Dinge wie Lebensmittelpreise sind hindessen weiter gestiegen – die Löhne stiegen zwar auch, aber nicht genug, um die Preissteigerungen auszugleichen. Dafür bekommen die mehr als 40 Millionen ausländischen Besucher – ein Allzeitrekord – mehr für ihr Geld in Japan, denn der Yen schwächelt noch immer.

Beruf

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20-jähriges Betriebsjubiläum! In unserer kleinen Firma ein absoluter Rekord. Ich bin nicht 100% sicher, ob ich stolz drauf sein kann oder soll – hätte ich mich anderswo weiterentwickeln sollen? Mein Bauchgefühl sagt mir allerdings, das alles in Ordnung ist, denn die Arbeit war und ist sehr abwechslungsreich, sie macht Spaß – und die Randbedingungen stimmen.

Nebenher ist nun in diesem Jahr auch das neueste Buch (“Japan mit dem Zug entdecken: Die beste Art das Land und seine Highlights kennenzulernen”) beim Bruckmann-Verlag erschienen – und das nächste Buch ist so gut wie fertig – es wird im kommenden Frühjahr erscheinen. Die Überarbeitungen der Marco Polo-Reihe über Japan und Tokio standen auch in diesem Jahr an. Die Ostasien-Gesellschaft gab mir dabei die Gelegenheit, ein Referat über das Bahnfahren in Japan zu halten, und dafür bin ich sehr dankbar – es hat großen Spaß gemacht (es gibt auch einen vollständigen Mitschnitt, siehe hier).

Familie

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Das ganze Büffeln von Kind #1 für die Wunschuni hat tatsächlich etwas gebracht – sie hat, zur Überraschung vieler, wirklich ihr Ziel erreicht. Und da sie mir vorher das Versprechen abgeluchst hat, bei bestandener Prüfung auf Hokkaido-Reise gehen zu können, bin ich gerade mit ihr in Hokkaido. Doch nach den Prüfungen ist vor den Prüfungen – Kind #2 hat im Februar Oberstufeneintrittsprüfungen, aber der Motivationsmotor stottert. Was das noch werden soll…

Reisen

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Reisetechnisch war dieses Jahr einiges los. Von Tagestripps mal abgesehen ging es im Mai mit – erweiterter – Familie zum Suwa-See in Nagano. Im Juli erfüllte ich mir dann einen lang gehegten Traum: Ein Road-Trip durch 4 der zahlreichen -stan-Länder in Zentralasien. Damit sind nunmehr 13 der 15 ehemaligen Sowjetrepubliken abgehakt – es fehlen also noch zwei. Traditionsgemäß habe ich dazu wieder umfangreiche Reiseberichte geschrieben, die es auf meiner “Alles-ausser-Japan”-Webseite tabibito.de zu lesen gibt. Wer virtuell mitreisen möchte – hier sind die Reiseberichte aus Zentralasien.

Nach einem Abstecher zur Expo in Osaka ging es dann im August nach Fukuyama, Onomichi, Ōkunoshima, Kure, Tsuwano und Iwami-Ginzan in Westjapan. Im Oktober schließlich ging es wieder nach Deutschland – auf einer etwas anderen Route, mit Zwischenstopps in Shanghai, Saudi-Arabien und der Türkei – auch hierzu gibt es umfangreiche Reiseberichte:

Zu guter Letzt dann Hokkaido #6 – eine Kurzreise mit Kind #1 nach Otaru, Shakotan, Kutchan und Sapporo, und zwar im tiefsten Winter. Nach der Eintrittsprüfung von Kind #2 im Februar nächsten Jahres kann ich dann endlich auch wieder mit Frau und, so sie wollen, Kindern zusammen verreisen.

Wetter

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2024 lag die Durchschnittstemperatur, gemessen von meiner Wetterstation, bei 17,64 Grad – 2025 bei 17,26 Grad. Es war also ein bisschen kühler als 2024, aber der Sommer war auch dieses Jahr außergewöhnlich lang – der Trend geht eindeutig zu zwei ausgeprägten Jahreszeiten – Sommer und Winter. Frühling und Herbst hingegen werden, so fühlt es sich jedenfalls an, immer kürzer. Immerhin wurde Japan 2025 von verheerenden Taifunen mehr oder weniger verschont.

Hokkaido im Winter – Küste bei Kamoenai. Entstanden bei der letzten Reise dieses Jahres, am 27. Dezember 2025
Hokkaido im Winter – Küste bei Kamoenai. Entstanden bei der letzten Reise dieses Jahres, am 27. Dezember 2025

Blog +α

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Dieses Jahr gab es – wie in den letzten Jahren auch – exakt 84 neue Beiträge. Das sind 7 Beiträge pro Monat, und zwar nicht im Schnitt, sondern exakt.

Die Top 20 der meistgelesenen, im Jahr 2025 veröffentlichten Beiträge war wie folgt:

  1. Was der Atombombendom für Westjapan.. ist ein Trafohäuschen für Ostjapan?
  2. Wie viele Deutsche gibt es eigentlich in Japan?
  3. Abstecher zur EXPO 2025 in Osaka
  4. Kyoto erhöht Kurtaxe auf bis zu 60 Euro pro Nacht
  5. Der ganz normale Rassismus
  6. Universitätsaufnahmeprüfungen
  7. Haben Japaner die Faxen dicke von Touristen?
  8. Von Touristen überranntes Japan?
  9. Wo ist nur all der Reis hin?
  10. Rezensionsexemplare von “Japan mit dem Zug entdecken: Die beste Art das Land und seine Highlights kennenzulernen” zu vergeben
  11. Etwas andere Flugrouten nach Japan
  12. Uni-Aufnahmeprüfung “Kyōtsū Test”
  13. Neues Buch von Tabibito: Japan mit dem Zug entdecken
  14. Kokomai und Kokokomai: Von altem und ganz altem Reis
  15. Fehlende Brandmauern und Falschinformationen über massenhafte Einwanderung von Afrikanern
  16. ETC kaputt und nichts geht mehr | China: Alles OK rund um Fukushima
  17. Wie ein Manga Ängste schüren kann: Erdbebenprophezeiung hält Touristen fern
  18. Geld her und Mund halten
  19. Das alljährliche Grabscherfestival
  20. 30 Wörter und Redewendungen, die Japan 2025 bewegt haben

Die Nummer 1 war mit großem Abstand die Nummer 1, und das freut mich ein bisschen, denn den Artikel habe ich gern und von Herzen geschrieben.

Auch außerhalb des Blogs hat sich wieder einiges getan – 2025 entstanden:

Ich wünsche auf jeden Fall allen Lesern von Herzen einen guten Rutsch ins Neue Jahr – ich hoffe, Ihr bleibt diesem Blog auch im nächsten Jahr treu! Auf ein etwas friedvolleres Jahr 2026 (ja, das hatte ich auch für 2025 gehofft…), dem Jahr des Pferdes.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

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