Nur einen kräftigen Steinwurf entfernt vom großen Bahnhof von Hachiōji im Westen von Tokyo – Richtung Nordosten – befindet sich seit 2021 das schmucke Ramenrestaurant Kaede. Das Restaurant ist der kleine Bruder des Restaurants Ramen Kaede – jenes befindet sich ebenfalls in Hachiōji, und den großen Bruder gibt es schon seit 2003. Das Kamo Kaede hat 6 Plätze am Tresen sowie vier Tische für jeweils 4 Personen – es ist also relativ groß und zudem modern eingerichtet.
Ente also – das ist nicht völlig ungewöhnlich bei Ramen, aber doch relativ selten. Hier wird sie in Ramen angeboten, aber auch als せいろ – das ist relativ ungewöhnlich, denn Seiro ist eher eine Darreichungsform beziehungsweise ein Begriff aus der Welt der Soba-Restaurants. Im Prinzip handelt es sich hier aber “nur” um normale Tsukemen, nebst ein paar Scheiben roten Entenfleischs.
Man kann ansonsten bei den Ramen zwischen Soyasaucen- und Salzbasis wählen – außerdem gibt es noch Spielarten wie die Variante mit dem Sud aus der 蛤, der japanischen Venusmuschel. Auch Paitan auf Entenbasis gibt es (eine milchig-trübe Suppe auf Knochenmark-Basis). Und für 420 yen kann man ein Set mit Extrabeilagen bestellten – dazu gehören ein Solei und ein paar Stückchen beziehungsweise Scheiben Fleisch.
Die Nudeln werden selbst hergestellt und sind verhältnismäßig dünn – sie passen zur Suppe, bestechen aber nicht allzu sehr durch Individualität. Mein persönlicher Favorit, aber das muss jeder selbst entscheiden, war die Suppe auf Enten- und Venusmuschelbasis, was erstaunlich gut zueinander passt. Die Beilagen waren reichhaltig und fast schon zu dominierend, aber das wahrscheinlich nur, da wir die Extrabeilagen bestellten (die leider nicht extra gereicht wurden, sondern einfach so zu den Ramen gegeben wurden, was etwas schade war). Die Soyasaucenvariante war sehr angenehm aber mit Tiefgang – eine sehr milde, raffinierte Brühe. Auch die Kamo-Paitan-Tantan sind empfehlenswert, obwohl man hier erstaunlich wenig von der Ente schmeckte.