Heute habe ich es zum ersten Mal geschafft, in die Schwimmhalle unserer Stadt zu gehen. Wohne ja auch erst ein Jahr hier… Die Stadt, Einwohner ca. 150’000, hat eine prächtige Sporthalle für ihre Bewohner gebaut (nur Einwohner der Stadt dürfen rein). Nun war ich zwar schon oft da, aber bisher noch nicht zum Schwimmen.
Der Eintritt in die Schwimmhalle kostet gerade mal 510 Yen (knappe 4 Euro) für zwei Stunden. Ungewohnt für mich ist die Badekappenpflicht. Drinnen gibt es zwei 25 m Becken, ca. 8 Bahnen breit. Das eine ist zum Schwimmen, aber nur 1.50 m tief. Deswegen gibt es leider keine Startblöcke. Das zweite ist zum Planschen. Ausserdem gibt es noch eine Sauna und einen kleinen Aussenbereich. Keine schlechte Sache also. Typisch ist die durchgeplante Benutzung: Zwei Bahnen sind Einbahnstrecken. Zwei sind für hin- und zurück. Der Rest für Freestyle sozusagen. Heute musste ich mir eine Bahn im Schnitt mit sechs Leuten teilen – will heissen, es ist manchmal ein bisschen wie beim Rugby. Vorgenommen hatte ich mir ja zwei Kilometer, also 40 mal hin und zurück. Jedoch – ein Mal pro Stunde müssen alle aus dem Wasser – für zehn Minuten. Wasseraustausch? Desinfektion? Keine Ahnung.
Das hatte ich ganz vergessen, und so war nach 35 mal hin und zurück leider schon Schluss. Nicht das allergrösste Vergnügen, aber es ist Sport. Und einen sauberen Strand, geschweige denn einen sauberen See, gibt es in der näheren Umgebung leider nicht. Mal sehen, ob ich morgen neben einem Muskelkater auch noch blaue Flecken habe…
Das Wort des Tages: 運動 (undō). Beide Zeichen stehen für “(etwas) bewegen”. Auf Deutsch “Sport”.
Wenn man Christoph Neumann, Autor des Buchs “Darum nerven Japaner” glauben schenken darf dient die Pause zur Erholung der “Sportler”. Einen tieferen Sinn gibt es dabei wohl nicht.
Sinnlos nur, wenn man 2 Minuten vor der Pause das Bad betritt und dann erstmal 10 Minuten warten muss.