BlogFilme, die die Welt nicht braucht: Hachi

Filme, die die Welt nicht braucht: Hachi

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Nahezu täglich bekomme ich Einladungen zu einer Film-Vorschau auf meinen Schreibtisch, da wir gelegentlich über Neuerscheinungen schreiben. Was mir aber heute auf den Tisch flatterte, ist es mir glatt wert, 10 Minuten meiner Mittagspause zu opfern.
Wer sich schon mal in Shibuya verabredet hat, wird ihn kennen: はち公 (Hachikō) – den kleinen Hund (bzw. Statue des selbigen). Kurzfassung: Herrchen und Hund ziehen nach Tokyo. Hund wartet jeden Tag auf Herrchen am Bahnhof. Herrchen stirbt. Hund kommt trotzdem die nächsten 10 Jahre zum Bahnhof (von 1925 bis 1935). Deshalb wurde Hachiko landesweit bekannt, und sein kleines Denkmal ist DER Treffpunkt schlechthin, wenn man sich in Shibuya verabschiedet.
1989 wurde in Japan ein Film über Hachiko gedreht (Hachiko Monogatari). Soweit so gut. Seit einiger Zeit recycelt ja nun auch Hollywood japanische Filme (The Ring etc). Es kam also, was kommen musste. „Hachi – 約束の犬“ (japanischer Titel, wörtl.: Hachi – der treue Hund), amerikanischer Titel: Hachiko – a Dog’s Story, erscheint als Remake. In der Hauptrolle: Trara (Fanfaren) – Richard Gere.
Au ja. 2 Stunden lang Richard Gere zusehen und dem Hund, der auf ersteren täglich wartet – das ist ja wie Flipper, Lassie, Titanic und Bodyguard zusammen! Ich kenne schon mal einen, der nicht zur Vorschau geht. Ganz sicher nicht. So, 10 Minuten sind vorbei.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

8 Kommentare

  1. Nanana…, nicht zu voreilig. Ich kenne eine interessante Verfilmung von dem Stoff. Das Herrchen wird ausversehen in einer chryogenischen Kapsel eingefrohren und landet in der Zukunft. Dort findet er auf einer Ausstellung seinen nun versteinerten Hund wieder. Als er angeboten bekommt den Hund durch Clonen wiederbeleben zu lassen, wirft der neidische Roboterfreund das Tier in eine Lavagrube. Als der Roboter merkt, das dies ein Fehler war, riskiert er sein eigenes Leben und rettet den Hund. Als das Herrchen jedoch merkt, dass der Hund noch mehrere Jahre nach seinem Verschwinden weitergelebt hat und davon ausgeht, dass sein damaliger Freund ihn wohl bei seinem Tot schon vergessen hatte, verzichtet er auf das Clonen.
    Sehr trauriges Ende!

    Und dieser Film soll langweilig sein??? :-)

    PS: Der Titel der Verfilmung ist übrigens „Jurassic Bark“ bzw. „Gebell aus der Steinzeit“

  2. Na na.. der Film wird von Lasse Hallström gedreht und das ist doch schon mal was zum Hoffen ;-) Uebrigens, bist du sicher, dass der Richard den Professor spielt.. und nicht doch eher den Hund?

  3. Kurzes Update – Richard Gere spielt nicht den Professor, sondern jemanden, der den Hund später aufliest. Logisch. Man kann ja Richard Gere nicht nach 10 Minuten Film verenden lassen.

    @Juergen
    „Jurassic Bark“. Selten so gelacht!

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