BlogCasio unterschätzt japanische Frauen

Casio unterschätzt japanische Frauen

-

Casio EXILIM EX-TR150 - Pressefoto

Am 5. April gab Casio bekannt, dass es eine neue Kamera auf den Markt werfen wird: Eine futuristisch anmutende Digitalkamera mit dem wohlklingenden Namen „EXILIM EX-TR150“, die durch folgendes herausstechen soll: Mit einem Stylus kann man auf dem Bildschirm der Kamera Fotos nachträglich bearbeiten. Mit bearbeiten ist nicht nur schnödes ausschneiden, fokussieren oder sonstwas gemeint: Man kann allerlei niedliche Elemente hinzufügen (für Japan-Kenner: Im purikura-Stil) und, jetzt kommt es, man kann Personen auf dem Foto nachträglich Schminke anheften. Kein Scherz! Gemeint ist keine Kriegsbemalung, sondern dezente (?) Schminke eben.
Kurz wurde die Kamera im Fernsehen beworben. Nur kurz. Am 20. April sollte Verkaufsbeginn sein, und das gute Stück soll um die 30,000 yen kosten – also weniger als 300 Euro. Leider hat Casio den Markt bzw. japanische Frauen grob unterschätzt. Heute, also am 13. April, gab Casio bekannt, dass weit mehr Vorbestellungen vorliegen als Casio produzieren kann. Deshalb wurde der Verkaufsstop bekanntgegeben – bevor die Kamera überhaupt in irgendein Geschäft gelangt.
So werden Legenden geboren. Eine schöne Geschichte. Und typisch japanisch (obwohl das sicher auch in einigen anderen Ländern zutrifft), denn vor nichts fürchten sich Japanerinnen mehr, als 素っぴん (suppin – ungeschminkt) abgelichtet zu werden. Da bietet sich diese Kamera natürlich an.
 

Vorheriger Artikel
Nächster Artikel
tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

5 Kommentare

  1. Ich glaube, an Purikura-Automaten kann man teilweise auch das Make-up nachbearbeiten. Aber ich seh auf den Bildern da eh IMMER gruselig aus – gelbe Augen, komplett weiße Haut… Was so ne Überbelichtung, wie tembridis sagt, eben aus einem macht.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Soziale Medien

0FollowerFolgen
0FollowerFolgen
0AbonnentenAbonnieren

Neueste Beiträge

Neuer Nissan Juke-R mit 600 PS — braucht man den wirklich in Japan?

Jüngst hat der Autobauer Nissan den jüngsten Spross der weltweit bekannten GT-R-Reihe präsentiert: Ein kompakter, gerade mal 4.1 m...

Und weg war die Aussicht

Neulich verschlug es mich mal wieder nach Urayasu -- ein eigentlich relativ unbekannter Ort in der Präfektur Chiba direkt...

Hahajima – die südlichste, spärlich besiedelte Insel gut 1000 km südlich von Tokyo

Auf dieser Insel tief draußen im Pazifik leben keine 500 Menschen – ein weitestgehend naturbelassenes Archipel ... voller Kriegsgerät

Prinzip Gießkanne: Wird freundliche Spende der Regierung an alle Bürger Kishida retten?

Es ist nicht das erste Mal, dass eine japanische Regierung nach dem Gießkannenprinzip Geld an das ganze Volk verteilt,...

Endlich: Bauschaum aus der Dose — Neues Getränk verwandelt sich im Magen in Gelee

Ja, Japan ist sehr bekannt für seine exquisite Küche. Und wer Japaner kennt, weiß auch, dass die meisten gutes...

Tsukemen SanSanNana (つけめん 三三㐂) in Kawasaki

Tsukemen mit feinsten Nudeln und einer erstaunlich milden Suppe - diese Tsukemen sind für Einsteiger und Kenner gleichermaßen interessant

Must read

Die 10 beliebtesten Reiseziele in Japan

Im Mai 2017 erfolgte auf dem Japan-Blog dieser Webseite...

Auch lesenswertRELATED
Recommended to you