In unmittelbarer Nähe Japans renommiertester Universität, der Tokyo University (Todai), gibt es (und das ist kein Zufall) viele gute Restaurants, und dazu zählt seit 2006 auch das “Sesami”, ein kleines Restaurant mit 22 Plätzen, die alle rund um einen langen Tresen angeordnet sind. Und zwei Sachen fallen erstmal auf: Zum einen die Musik (mal Klassik, mal brasilianische, mal ganz andere Musik), zum anderen ein sehr markanter Sesamgeruch.
Der Restaurantname ist dabei Programm: Man rühmt sich vor allem seiner Sesamramen, aber es gibt auch Ramen auf Soyasaucenbasis sowie 酸辣麺 Sanramen, also Ramen mit Reisessig (sauer-scharfe Ramen) und ein paar Nebengerichte. Man versucht hier, mittels diverser Zutaten aus Ramen eine richtig gesunde Mahlzeit zu zaubern – mit knackig-grünem Gemüse zum Beispiel. Die Nudeln sind sehr dünn und leider der Schwachpunkt von Sesami – mit etwas besseren Nudeln wäre Sesami beinahe schon eine Sensation.
Die Soyasaucen-Ramen gehen in Ordnung, aber wenn man schon mal hier ist, sollte man sich auf jeden Fall an den Sesamramen versuchen. Da gibt es zum Beispiel die milde Variante, Tantanmen mit 金ごま (“Kingoma” – Goldsesam), einer eher seltenen, sehr aromatischen Sesamsorte, die leicht geröstet wird. Der Sesamgeschmack ist wie zu erwarten sehr dominant, ohne aber penetrant zu sein.
Unbedingt empfehlenswert sind jedoch die “schwarzen Tantanmen”, mit schwarzem Sesam. Die Suppe ist in der Tat völlig schwarz, sehr dick, und hat eine angenehme Schärfe sowie einen runden Sesamgeschmack.
Wahrscheinlich aufgrund der Nähe zur Universität hat Sesami sogar englische Speisekarten, mit Fotos, sowie Variationen, die sehr nach Studentenmahlzeit aussehen – Ramen mit frittiertem Schweinefleisch drin zum Beispiel. Das kann man mögen, muss man aber nicht…