Vor lauter WM-Trubel – obwohl Japan ja schon lange nicht mehr dabei ist – hat man doch glatt vergessen, dass irgendwo in Nordkorea noch eine vollgetankte Interkontinentalrakete herumsteht und nur darauf wartet, dass Kim Jong Il an der Lunte spielt. Und erwartungsgemäss – wer macht sich schon die Mühe, den Treibstoff wieder rauszulassen – zündelte er. Und so wurden letzte Nacht gleich mal sieben Raketen abgeschossen. Sechs kleine und die berüchtigte Taepodong.
Die flog auch Richtung Hokkaidō, stürzte aber wesentlich eher ab. Warum auch immer. Nun ist diese Aktion keine Überraschung und doch immer wieder verblüffend. Was wird damit bezweckt?
Mehr Hilfe aus dem Ausland, quasi ein Druckmittel? Schlichtes Säbelrassen – obwohl man weit mehr als
diverse andere Länder von einer Invasion entfernt ist – oder was? Mal sehen was ausser den üblichen
scharfen Protestnoten und dem Mit-dem-Finger-auf-den-Übeltäter-zeigen-und-laut-BUH!-rufen sonst noch passiert. Wahrscheinlich nichts.
Abschussstelle der Taepodong-Rakete am Berg Musudan-ri im Nordosten Nordkoreas (Google Earth)
Das Wort des Tages: 豪雨 (gōu). Starkregen. Die Regenzeit schlägt zurück – mancherorts momentan mit 100 mm pro Stunde. Und die ersten Taifune machen sich auf den Weg.