Am Montag dieser Woche gab es einen kleinen Auffahrunfall in Ibaraki, bei dem der Unfallverursacher ganz offensichtlich ziemlich angetrunken war (und versuchte, zu fliehen). Schönes Detail: Die Polizisten, die den Unfall aufnahmen, hatten es mit einem Kollegen zu tun. Einem 53-jährigen Vorgesetzten ziemlich weit oben in der Hierarchie. Der damit beauftragt war, eine Kampagne gegen das Fahren unter Alkohol in der Hauptstadt zu leiten. Da hat man aber wirklich den Bock zum Gärtner gemacht – ich frage mich, was in dem Mann vorging, als er mit der Kampagne beauftragt wurde. Übrigens kann er sich nicht einmal an den Unfallhergang erinnern.
Seit einem folgenschweren Unfall im vergangenen Jahr bei Fukuoka ist die Bevölkerung ziemlich sensibilisiert in Sachen Alkohol am Steuer: Bei dem Unfall hatte ein betrunkener LKW-Fahrer ein Auto von der Brücke gestossen – das Ehepaar im Auto überlebte zwar, nicht aber die drei noch sehr kleinen Kinder im Wagen.
Das Wort des Tages: 酒酔い運転 – sakeyoi unten – “Alkohol-betrunken-fahren”. Gelegentlich sieht man auch die amerikanische Abkürzung DUI (Driving Under the Influence of alcohol) in hiesigen Nachrichten.
Der Unfall ist wirklich eine Tragödie. Für die Eltern ist wohl das ganze Leben komplett im Eimer. Sowas wünscht man niemandem. :/
Ich finde es aber toll, wie die meisten sich hier (in Deutschland) wirklich an die Nase fassen und sagen “Nein, ich trinke nichts, ich muss noch Fahren.”. Auch Jugendliche/junge Erwachsene. Bei der letzten Gesetzesänderung hätte ich gedacht viele sagen “Ach, ein Bier/Glas Wein/usw. macht doch nichts.”.