Wenn man jeden Tag den ganzen Tag im Büro hockt und nicht aussehen möchte wie Darth Vader ohne Maske, muss man irgendwas tun. Nicht einfach, wenn man fast 2 Stunden im Berufsverkehr verbringt und im Schnitt 11 Stunden auf Arbeit (Pause eingerechnet). Mangels Alternativen habe ich mich daher schon seit langem darauf verlegt, Rolltreppen zu meiden – und stattdessen die Treppe zu nehmen. Bzw. die Treppen heraufzurennen. Nein, ich bin nicht der Einzige – es gibt jeden Morgen Wettbewerber.
Damit komme ich dann quasi auf 16 Minuten Bewegung am Tag: 14 Minuten Fahrrad und 2 Minuten Treppe. Eigentlich traurig…
Die Treppe im Bild ist quasi das “Herzstück” des Frühsports: Übrigens ist das nur die Hälfte der Treppe in dem Bahnhof – es geht noch über zwei Abschnitte weiter. Und – diese Treppe führt vom Bahnsteig einer normalen (eigentlich oberirdischen) Bahnlinie zum Bahnsteig einer U-Bahn-Linie. Willkommen in Tokyo.
Einen Vorteil hat die Aktion übrigens: Plaziert man sich noch am richtigen Ausgang, muss man nicht im quälend langsamen Strom schwimmen.
Das Wort des Tages: 運動 – undō – beide Wörter bedeuten “bewegen” (das erste auch “tragen”). Zusammen: Sport. Mangelware.
Die Problematik kenne ich. Hier verschärft sich jedoch die Sachlage, da Treppen auf dem Arbeitsweg eher Mangelware sind (Wohnung EG, Büro EG, zwischendurch vielleicht 20 Stufen). Ergebnis: Degeneration an allen Ecken und Enden. Zeit für Fitness? Wann denn?
Als Extremsport empfehle ich den Toei Oedo Exit in Shinjuku. Spaß ohne Ende ;)
wie wärs mit nem kleinen fitness-raum in der firma? :-) ein sandsack, paar hanteln, 2 fahrräder und schon kann man die pausen sinnvoll nutzen ;)
Das mit dem Abnehmen und Bewegung glaube ich nicht so ganz (Oder viele machen es falsch?). Ich denke vielen Japanern wird es hinsichtlich Bewegungsmangel genauso gehen wie dir, und Japan ist ja nicht gerade das Land der dicken Leute.
Bei Bahnhöfen und Sport kommen mir auch meine Urlaubserinnerungen hoch. Musste immer mein verpacktes Fahrrad + Gepäck durch die Bahnhöfe tragen (1/3 meines eigenen Gewichtes). Letztendlich lief es darauf hinaus, dass ich 20 Meter gelaufen bin, Pause gemacht habe, 20 Meter gelaufen, Pause usw.. Und dann war mein reservierter Wagon immer einer der letzten (wahrscheinlich spezieller Gepäckwagon?). Bei meiner Abreise am Tokyo Hauptbahnhof habe ich mir dann am Tag vorher aber ziemlich genau angeschaut, welcher Weg über die 3 Ebenen der kürzeste ist.