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Japan in Deutschland: Neuer Supermarkt & Bistro „Japan Plaza“ in Berlin

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Wo wir gerade beim Thema „Japan in Deutschland“ waren — gestern besuchte ich neugierigerweise und da ohnehin in der Gegend das nagelneue (Stand 2023!) „Japan Plaza“ – ein kleiner japanischer Supermarkt nebst angeschlossenem Bistro in der Hackeschen Meile, den Torbögen unterhalb der S-Bahnlinien nördlich des Bahnhofs Alexanderplatz. Japan Plaza gibt es erst seit gut einem Monat, und das Geschäft ist ein Ableger des 松竹shōchiku, des renommiertesten japanischen Supermarkts von Düsseldorf.

Vor langer Zeit noch (sprich vor dem Beginn des Online-Handels) war das Beschaffen japanischer Zutaten schon abenteuerlich – entweder hatte man das Glück und kannte jemanden der bald nach Japan fuhr oder gerade dort war, oder man holte sich seinen „Stoff“ von irgendwelchen dubiosen Asialäden. Das waren nicht selten Marken, die man nie zuvor in Japan gesehen hatte – ganz einfach weil die Marken nicht aus Japan waren. Das galt für Reis genauso wie für Miso, Tofu und dergleichen.

Nicht so in der Japan Plaza – der relativ große Markt (in etwa doppelt so groß wie ein japanischer Konbini) verkauft in der Tat rein japanische Produkte wie man sie aus Japan kennt. Und zwar die gesamte Palette – von Tiefkühlwaren über Fertiggerichte bis hin zu Getränken, frischem Gemüse, Fisch, Reis und vielen anderen Sachen. Selbst サランラップ (salan wrap, japanische Frischhaltefolie und nichts anderes als, nun ja, Frischhaltefolie) wird dort verkauft.

Preislich ist Japan Plaza dabei teils teuer wie erwartet, teils erstaunlich günstig. Fertiggerichte wie zum Beispiel die Mischungen für Mentaiko-Pasta oder Mabo-Nasu kosten oft knapp 5 Euro und damit teilweise das dreifache von dem, was sie in Japan kosten. Doch eine Flasche echten japanischen Sake (rund 0.7l) ist schon ab rund 20 Euro erhältlich, eine große Flasche (rund 1.8l) ab 50 Euro. Und echter japanischer Reis kostet ab rund 40 Euro pro 5 Kilogramm oder 70 Euro für 10 Kilogramm.

Überraschend waren die Preise für Enoki-Pilze zum Beispiel — eine ganze Packung wirklich frisch aussehenden Enokis aus Fukuoka kostete keine zwei Euro, und die Preise für Mizuna, Nira und Co. waren auch akzeptabel. Der Preis für ein Kilogramm tiefgefrorener Udon ist mit rund 7 Euro ziemlich hoch – andererseits reicht ein Kilogramm auch eine Weile.

Fazit – wer gern Japanisch isst / kocht und aus der Gegend von Berlin stammt, sollte über Japan Plaza hoch erfreut sein, denn hier gibt es etliches, was vorher wirklich schwer erhältlich war. Wie viel Geld man dann dort läßt hängt ganz von den eigenen Ansprüchen ab – wer wirklich mit echtem, japanischen Reis kochen will zahlt halt mehr, wer etwas sparen und diesen durch schnöden Rundkornreis ersetzen will bezahlt eben weniger.

Das Unternehmen (also Shōchiku) hat auch einen Online-Store – und zwar unter japanfoodexpress-shochiku.de. Japan Plaza in Berlin hat von Mo-Do von 9-19 und Fr-Sa bis 20 Uhr geöffnet, sonntags ist Ruhetag. Das Bistro nebenan hat von 11:30 bis 20:30 geöffnet – Fr-Sa bis 21 Uhr, und ebenfalls am Sonntag geschlossen. Adresse: Rochstr. 14e.

Japan Plaza Supermarkt in Berlin
Japan Plaza Supermarkt in Berlin
... und das benachbarte Japan Plaza Bistro
… und das benachbarte Japan Plaza Bistro
tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

1 Kommentar

  1. Ich empfehle da (recht „unpatriotisch“) die oft koreanisch gefuehrten Asien-Maerkte in den grossen Staedten. Diese haben meist auch japanische Produkte von Udon bis Soya-Sauce zu Preisen, die weit unter denen der „rein japanischen“ Maerkte liegen. Die Produkte sind dann auch „Made in Japan“, und die nichtdeutschen Kunden sprechen eher Japanisch als andere asiatische Sprachen… ;-) Japaner, die „offiziell“ vor Ort sind und nicht jeden Yen / Cent zweimal umdrehen muessen, kaufen eher „beim Japaner“, waehrend die anderen auch „beim Koreaner“ kaufen, solange die Produkte aus Japan kommen. Das Phaenomen ist mir uebrigens nicht nur in Deutschland aufgefallen.
    Wer in Norddeutschland wohnt und oefter mal in Hamburg ist, kann sich in einem kleinen Asia-Markt eindecken, der relativ zentral in einer Parallelstrasse der Moenckebergstrasse liegt. Der Eigentuemer ist Koreaner und bietet eine reichhaltige Auswahl Lebensmittel aus japanischer Produktion an – von „Koshi-hikari“ in 10-Kilo-Saecken ueber Soya-Saucen bis hin zu „Natto“

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