Nun ist es schon über ein Jahr her, dass ich zum letzten Mal in Deutschland war. Da freut man sich dann doch über etwas Deutsches – und sei es nur ein deutsches Bier. Oder eine Nacht in der deutschen Familienpension Green Club auf der Bōsō-Halbinsel rund 120 km östlich von Tokyo und 100 m vom Pazifik entfernt.
Und wir waren überrascht – es sah innen wirklich etwas “deutsch” aus, ohne allzu kitschig zu wirken. Wie eine deutsche Landpension, mit entsprechenden Betten und Gardinen und gepflegter Gaststube. Mit deutschem Essen, selbstgemachten Brötchen usw. Das Essen war auch richtig gut, nur das äusserst zähe Rumpsteak erinnerte mich an Schulspeisungszeiten. Ach ja, und Bitburger vom Fass sowie diverse exotische Weizenbiersorten gab es auch. Ansonsten Hut ab – schöne Lage, Atmosphäre, Essen – 12,000 Yen inkl. Abendessen (Bier kostet leider extra) und Frühstück sind gerechtfertigt.
Strand von Awa-Kamogawa (Chiba) – zählt zu den 100 schönsten Stränden Japans. Fahrtzeit von Tokyo: gute 2½ Stunden
Das Wort des Tages: 懐かしい (natsukashii). Hört man sehr oft von Japanern, ist aber nicht leicht zu übersetzen. Es wird benutzt, wenn man etwas macht (oder machen kann oder darüber hört) usw., was man früher sehr gern gemacht (gegessen/gesehen usw) hat. Wenn ich also zum ersten Mal seit Monaten ein gutes (!) Fassbier trinke oder vor Augen habe, ist das, was ich dabei fühle, mit dem Wort “natsukashii” komplett gesagt.
Ein Gef?hl wie Muttern besuchen, wenn man das erste Mal l?ngere Zeit nicht mehr zu Hause gewohnt hat, bzw, ausgezogen ist.
So kann man es auch ausdrücken. Fühlte mich vorgestern in Akita auch ganz kurz wie in Deutschland, als plötzlich ein VW voller Werkzeug mit der Aufschrift “Der Montageprofi” an mir vorbeifuhr. Der muss wohl irgendwo bei Hamburg die falsche Abfahrt genommen haben…
Oho, hoert sich wirklich gut an! Ich denke unseren naechsten Kurzurlaub werden wir mal dort machen. Werde es gleich mal ansprechen :-).
Beste Gruesse
E.
PS: Wohnungsuche geht vorran!