In einer kleinen Seitengasse im Stadtviertel Adachi-ku, rund 500 m vom Bahnhof Kitasenju entfernt, befindet sich das Tsukemen-Restaurant Sanada. Beim Hereingehen staunt man erstmal über die Größe der Küche — die ist komplett einsehbar und vom Anschein her größer als der Gastraum (der besteht aus 12 Plätzen, allesamt am Tresen). Ungewöhnlich ist auch, dass die weiblichen Angestellten Kimono tragen.
Der Ticketautomat besticht durch eine unüberschaubare Auswahl — neben den im Namen angekündigten Tsukemen gibt es auch Ramen (hier Chūka Soba genannt) und manchmal scheinbar auch Mazesoba. Davon gibt es verschiedene Spielarten – etwas scharf zum Beispiel, oder mit extra Topping. Letzteres wird hier zuerst serviert, aber man muss sich nach der Übergabe des Tickets an die Angestellten ein bisschen in Geduld üben – zumindest nach japanischen Maßstäben.
Die relativ helle Suppe der Tsukemen ist relativ flüssig und hell – Hauptdarsteller sind Ōyama-Hühner, aber auch Schweinefleisch und Niboshi (getrocknete Meerestiere, meist Sardinen) spielen auch eine Rolle. Die sehr dicken, fast Udon-starken Nudeln duften herzhaft nach Mehl, sind ziemlich bissfest und nehmen die Suppe gut auf. Als Beilage gibt es eine Scheibe Hühnerfleisch und eine Scheibe leicht geräuchertes Schweinefleisch. Letztere ist ein absolutes Gedicht. Neben dem Fleisch gibt es eine Prise Salz, und als Kondiment gibt es Grapefruit-Essig.
Die Suppe schmeckt angenehm leicht und raffiniert – weder Huhn noch Meerestiere treten wirklich in den Vordergrund. Dank der separat servierten Beilagen und des Salzes sowie des Essigs kann man hier gleich mehrere Sachen variieren – am besten probiert man erstmal alles so, und zuletzt empfiehlt es sich, ein bisschen Essig auf die Nudeln zu träufeln, was jenen dann eine angenehm leichte, fast frische Säure verleiht. Das Solei kostet extra, passt aber auch bestens dazu.
Sanada ist für jeden etwas — für Tsukemen-Anfänger und für Tsukemen-Profis. Definitiv empfehlenswert.