Keine 100 m vom Bahnhof Noborito (Odakyo- und Nambu-Linie) entfernt geht es in einer kleinen Gasse in Sachen Ramen heiß her — gleich drei sehr ansprechend aussehende, kleine Ramenrestaurants buhlen dort um die Kundschaft. Läuft man vom Bahnhof aus in die Gasse, ist das “Kamo to Kani Chuka Soba Akari” das erste. 12 Personen passen in das längliche Lokal – 4 Personen sitzen an zwei kleinen Tischen, der Rest am Tresen. Das Lokal wurde im Februar 2023 eröffnet und ist damit ziemlich neu.
Der Name ist auf jeden Fall vielversprechend und verspricht eine Seltenheit — Ente und Ramen sieht man gelegentlich, Krabben tauchen bei Ramenrestaurants jedoch eher selten auf. Wie meistens üblich, kauft man sein gewünschtes Mahl am Automaten gleich hinter der Tür, und der Automat hat vieles zu bieten – hauptsächlich Ramen und Tsukemen, jeweils auf Salzbasis. Eine Variante basiert auf Ente & Hühnchen, eine weitere auf ノドグロ, einer in Japan relativ seltenen und teuren Fischart (auf Deutsch “rosiger Wolfsbarsch”), und noch eine weitere auf ズワイガニ – Schneekrabbe.
Die Ramenvariante kommt mit sehr dünnen Nudeln daher, und die Nudeln der Tsukemen sind zwar etwas dicker, aber für Tsukemen vergleichsweise dünn – und ziemlich bissfest. Wenn man Tsukemen bestellt, bekommt man ein kleines Gefäß mit Kombuwasser dazu, die man auf die Nudeln giessen kann, damit sie nicht verkleben. Eine gute Idee, und überhaupt ist die Präsentation ziemlich gut. Ordert man 特製, die “Sonderanfertigung”, bekommt man ein Solei und Fleischbeilagen sowie Menma (fermentierter Bambus) auf einem Extrateller gereicht.
Sowohl bei der Nodoguro- als auch bei der Krabbenvariante hat die Suppe eine deutlich hervortretende Fischsudnote, die aber nicht lästig wirkt. Die leichte, markante süße Note der Krabbe sticht deutlich hervor und harmoniert bestens mit der Salznote der Suppe. Sowohl der Fisch als auch das Stück Krabbe werden dabei ganz kurz mit enem Gasbrenner angebrannt (炙り) — auch das passt, und das Stück Krabbe kommt sogar mit einem Klecks “kanimiso” daher – ein Teil der Krabbeneingeweise, die in Japan als Delikatesse gelten.
Für Fisch- und Krabbenfans sind die Ramen auf jeden Fall etwas, und allzu schwer liegen die Ramen auch nicht im Magen. Da man auch ein paar andere Sachen wie Oyakodon (Reis mit Ei-Huhn-Auflage) anbietet, kann mir auch leicht mit Kindern einrücken, für die Ramen noch nichts sind.