Der Name “AFURI” ist ungewöhnlich – ich kannte ihn nur vom gleichnamigen Tempel am Ōyama in der Präfektur Kanagawa. Und siehe da – das Ramenrestaurant hat seinen Ursprung in der Tat dort. Den ersten Laden in Tokyo eröffnete man 2003 in Ebisu, und seitdem sind ein paar Ableger in Tokyo hinzugekommen. Die Ramenbar in Ebisu wurde schliesslich 2019 aufwändig renoviert.
Afuri’s Besonderheit ist eine deutliche Yuzu-Note (Yuzu ist eine japanische Zitrusfrucht, Limetten nicht ganz unähnlich, aber etwas aromatischer). Und man rühmt sich des Wassers aus der Oyama-Gegend sowie den sorgfältig ausgesuchten Zutaten. Ramen kommen im wesentlichen als Salzsaucen- und Soya-saucenbasis daher, beide sind empfehlenswert und preislich bei knapp 1’000 Yen im höheren Durchschnitt. Interessant ist, das man hier die Menge des benutzten chiiyu (鶏油, Hühnerfett) wählen kann – dementsprechend wird die Suppe leichter oder deftiger. Und da AFURI seit ein paar Jahren bei Ausländern sehr beliebt ist, gibt es nunmehr auch vegane Ramen.
Die Tsukemen sind etwas besonderes – offensichtlich weiss man das, und die Preise für Tsukemen sind so auf rund 1,280 yen gestiegen – selbst für Tokyo ein äusserst stolzer Preis – für eine Menge, von der man einfach nicht satt wird. Was mich nach der Renovierung erschrocken hat, war die Menge des Personals: Am Nachmittag kamen auf vier Gäste 7 Angestellte in der (vollkommen einsehbaren) Küche, und die Angestellten waren offensichtlich ziemlich gelangweilt.
Afuri hat aufgrund der Beliebtheit leider an Authentizität eingebüsst, aber der elegante Yuzu-Geschmack bleibt gern und lange auf der Zunge.