青島 Aoshima
Aoshima. Wörtlich “blaue Insel”, wobei “ao” sowohl für “blau” als auch für “grün” steht – beide Farben sind angemessen für den Namen. Der Ortsname taucht mehrfach in Japan auf.
Aoshima ist eine Halbinsel in der Hyūga-See und befindet sich knapp 15 Kilometer südlich der Stadt Miyazaki.
Die gesamte (Halb)insel nebst Mini-Dschungel, Schrein und “des Teufels Waschbrett”.
Aoshima – Beschreibung
Aoshima, die grüne (oder auch blaue) Insel in der 日向灘 Hyūga-See und gerade einmal 4,4 Hektar groß (oder, da sie oval ist, 110 m schmal und 400 m lang). Der Rundweg am Strand entlang ist noch nicht ein mal einen Kilometer lang. Die Insel liegt keine 100 Meter von der Aoshima-Küste entfernt und ist mit selbigem durch die Yayoi-Brücke verbunden, wobei jedoch angelagerter Sand die Insel nach und nach zur Halbinsel werden läßt. Die Küste in der Gegend bei Aoshima ist für ihre Strände berühmt und ein beliebtes Urlaubsziel (und Surferparadies) in Japan.
Das Innere der Insel läßt sich mit einem Wort beschreiben: Grün. Die Inselmitte erhebt sich nur 6 m über den Meeresspiegel, und die Vegetation ist aufgrund der mikroklimatischen Bedingungen nahezu vollständig subtropisch, wobei die sehr hohen Niederschlagsmengen der Region dafür sorgen, dass man sich im Dschungel wähnt. Besonders zahlreich vertreten sind Palmen der Gattung ビロウ Birō (Livistona). In der Inselmitte steht der 青島神社 Aoshima-Schrein, dessen Gründungszeit zwar unbekannt ist, der aber früher, von Schreinfesten abgesehen, für Normalsterbliche nicht zugänglich war. Das ist heute anders – man kann den Schrein frei betreten. Wenn man vor dem Hauptgebäude des Schreins nach rechts geht, läuft man durch einen kleinen Tunnel voller 絵馬 ema (Votivtafeln) hindurch mitten in einen kleinen Dschungel herein – das Inselinnere, wie es grüner nicht sein könnte. Der Inseldschungel gilt als nördlichster Tropen/Subtropenwald der nördlichen Halbkugel.
Die Strände in der Umgebung sind berühmt in ganz Japan und werden gern zum Baden und Surfen genutzt. Eine Ausnahme ist allerdings die Insel selbst – diese ist von einem geriffelten Sockel umgeben, das man der Form halber 鬼の洗濯板 Oni-no-Sentakuita – Teufels Waschbrett nennt. Zu diesem Naturphänomen kam es, indem viellagiges Sedimentgestein aus Sand- und Tonstein sich erst im Meer ablagerte, dann gekippt und später etwas aus dem Meer gehoben wurde. Die Meeresbrandung sorgte für anhaltende Erosion, wobei die härteren Lagen langsamer erodieren – und fertig ist das Waschbrett, das man in so vollendeter Form relativ selten sieht.
Das “Waschbrett” ist relativ groß und leicht begehbar – aufgrund der Lage findet man dort auch sehr viele interessante Muscheln (tot) und Krabben (lebend). Ansonsten kann man sich auch in zahlreichen Souvenirshops oder in einem botanischen Garten am Eingang zur Insel vergnügen. Bei schönem Wetter ist Aoshima dabei auf jeden Fall einen kurzen Abstecher wert – allein der kontrastreichen Flora wegen.
Anreise
Bus und Bahn fahren nach Aoshima (der Bahnhof hat den gleichen Namen), wobei die Bushaltestelle etwas näher an der Insel dran ist. Der Zug braucht vom nahen Miyazaki 25 Minuten (360 Yen), der Bus ist nur etwas langsamer. Der Bus hält unterwegs auch am FLughafen und fährt vom Bahnhofsvorplatz in Miyazaki ab.
Übernachtung
Keine persönlichen Empfehlungen, da in Miyazaki übernachtet. Rund um Aoshima gibt es ein paar große Ferienhotels – für Kurzbesuche als Reisender sind die allerdings weniger empfehlenswert.
Zu allgemeinen Übernachtungstipps siehe Übernachtungstipps Japan.