GeschichteBurg von Bitchu-Takahashi (Matsuyama-Burg)

Burg von Bitchu-Takahashi (Matsuyama-Burg)

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Das kleine Örtchen Bitchu-Takahashi im Zentrum der Präfektur Okayama hat ein Kleinod aufzuweisen – die Burg von Bitchu-Takahashi, welche da auf einem nahen Hügel über der Gegend thront. Die Burg wurde erstmals 1240 gebaut – auf dem 大松山 Ōmatsuyama (Grosser Kiefernberg). Dementsprechend wurde die Feste unter dem Namen 松山城 Matsuyama-jō bekannt. Um Verwechslungen mit dem gleichnamigen Schloss in Matsuyama auf Shikoku zu vermeiden, ist das Schloss allgemein als 備中国松山城 Bitchūnokuni Matsuyama-jō bekannt. Dieses Schloss zählt zur Gattung der 山城 yamajiro – Bergburgen – also Burgen, die auf Berggipfeln gebaut wurden (was in Europa relativ normal, in Japan jedoch recht selten der Fall ist). Und – das Schloss von Bitchu-Takahashi ist das einzige Bergschloss, welches in Japan bis heute überlebt hat: Ein grosser Teil der Strukturen inklusive des Hauptgebäudes (dem Donjon) ist dank der abgeschiedenen Lage noch original (in ganz Japan gibt es nur 12 Donjons, die noch im Originalzustand erhalten sind).

Die kleine, feine Burg von Bitchu-Takahashi, Matsuyama-jō
Die kleine, feine Burg Matsuyama-jō

Erstmals wurde 1240 an dieser Stelle eine Burg gebaut. Der nur zwei Ebenen umfassende Donjon stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die Burg spielte damals eine zentrale Rolle in der Provinz Bitchū(-no-kuni). 1873 wurde die Burg jedoch im Zuge der Modernisierung des Landes aufgegeben und verlor ihre Bedeutung. Die Burg verfiel daraufhin, wurde jedoch in den 1920/1930ern restauriert und zum wichtigen Kulturgut erklärt. Seitdem kümmern sich verschiedene Organisationen und Gruppen um die Pflege der Anlage (man kämpft dabei gegen Steinschlag, wilde Affen und andere Hindernisse).

Die Burg von hinten entpuppt sich als Bürgchen
Die Burg von hinten entpuppt sich als Bürgchen

Wer zur Burg will, muss jedoch erstmal steil bergauf: Bitchu-Takahashi liegt im Durchschnitt auf 65 m NN – die Burg liegt nur einen guten Kilometer Luftlinie von der Stadt entfernt, aber auf 430 m Höhe. Man sollte also eine knappe Stunde Fussmarsch einrechnen. Der Eintritt in die Anlage kostet 300 Yen und die sind gut angelegt: Es gibt relativ wenig Leute, die sich hierher verirren, und die Burg selbst ist zwar sehr klein, aber die gesamte Anlage doch sehr sehenswert – und wirklich gut erhalten. Diese Burg ist wahrscheinlich die einzige original erhaltene Burg in Japan, in der man eine Ahnung bekommt, wie es früher so aussah. Es empfiehlt sich dabei unbedingt, die Anlage gründlich zu erkunden (die Festungsanlage ist gute 250 m lang und bis zu 70 m breit) – man entdeckt interessante Details und Perspektiven.

Die Burg von Bitchu-Takahashi liegt 2,8 km vom Bahnhof entfernt – man braucht wegen des Anstieges jedoch eine gute Stunde. Wer abkürzen will, kann ein Taxi vom Bahnhof nehmen – das kostet 1’250 Yen bis zum Pass. Von dort geht es noch 700 m steil bergauf.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

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