Region | 中国 Chūgoku | |
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Präfektur | 島根県 Shimane | |
Rang | ![]() |
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Name | Der Name setzt sich aus den Schriftzeichen 岩 (GAN, iwa) für “Felsen”, 見 (KEN, mi-ru) für “sehen”, 銀 (GIN) für “Silber” und 山 (SAN, ZAN, yama) für “Berg” zusammen. “Iwami” war der Name der Provinz bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Über die Entstehung des Namens gibt es verschiedene Theorien, eine besagt, dass der Name Bezug auf die steinige, rauhe Küste nimmt und aus “Iwaumi” (Steinmeer) entstand). | |
Lage | Iwami-Ginzan liegt in der Mitte der langgezogenen Präfektur Shimane, rund 50 Kilometer westlich von Izumo. Iwami-Ginzan ist dabei kein Ortsname, sondern der Name der Kulturlandschaft. Ein Teil des Gebietes liegt in Ōmori-chō in den Bergen, der dazugehörige Hafen liegt gute 10 Kilometer davon entfernt am Japanischen Meer in der Gemeinde Oda. Bis Tokyo sind es knapp 700 Kilometer Luftlinie (und bis Südkorea gut 250 Kilometer). |
Iwami-Ginzan – Beschreibung
Wie schaffte es Japan eigentlich, jahrhundertelang beinahe hermetisch abgeschottet vom Rest der Welt nicht nur zu existieren, sondern auch noch zu prosperieren? Das muss man sich zwangsläufig nach einem längeren Aufenthalt in Japan fragen. Zumal Japan bekannt für seinen Armut an Bodenschätzen ist. Doch das war nicht immer so: Es gab tatsächlich einst ergiebige Gold- und Silberminen in Japan. Und so spielten vor allem die Goldmine auf der Insel Sadogashima und die Silberminen von Iwami-Ginzan eine wichtige Rolle bei der Finanzierung des feudalen Japans.
Rund 10 Kilometer landeinwärts von der Küste des Japanmeers dominieren bis zu 600 m hohe Berge und tiefe Täler die Landschaft. Historischen Aufzeichnungen fand man hier erstmals im Jahr 1309 Silbererz – und zwar an der Erdoberfläche. In Iwami-Ginzan gibt es zwei silberhaltige Erze, und beide tragen japanische Namen: 福福石, wörtlich “Glücksstein”, sowie 永久鉱床, wörtlich “Ewiges Felsbett”. Das Fukuishi-Erz enthält gut verteilte Silbereinsprengungen, während das Eikyū-Erz Silberadern enthält.
Die Erze sind vulkanischen Ursprungs. Rund um Iwami-Ginzan gibt es eine große, geomagnetische Anomalie, die darauf schließen lässt, dass es hier reichhaltige Erzvorkommen rund um einen sehr alten und heute nicht mehr als solchen erkennbaren Vulkankrater gibt.
Im 14. Jahrhundert wurde man erstmals auf das an der Oberfläche freiliegende “Fukuishi”-Erz aufmerksam und begann, kleinere Mengen abzubauen. Später, in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, verbreiteten sich neue Methoden zur Silbererzverhüttung, und damit wurde auch die Silbergewinnung aus den Eikyu-Erzgängen möglich. Zu jener Zeit begann man auch damit, den Erzadern in den Untergrund zu folgen – man begann, hunderte Schächte in die Berge zu treiben. Der Hauptgrund für den Aufschwung lag aber geschichtlichen Quellen zufolge bei 神谷寿禎, einem Händler, der damals mit China Kupferhandel betrieb. Auf dem Weg mit dem Schiff zu einer Kupfermine bemerkte er einen metallischen Glanz am Gipfel des 537 Meter hohen 仙ノ山. Er kehrte später mit Bergleuten zurück und liess so den Silbererzabbau im großen Stil beginnen.
Im 16. Jahrhundert war der Hunger nach Silber groß und Abnehmer zu finden nicht schwer: Im Chinesischen Kaiserreich jener Zeit wurden hauptsächlich Kupfermünzen und Geldscheine als Währungsmittel benutzt, doch zu viele Kupfermünzen gelangten ins Ausland, und die Bevölkerung traute den Geldscheinen nicht. Da kam das teurere Silber als neues Währungsmittel genau richtig, doch in China einfallende Reitervölker machten dort den Silberabbau schwierig, weshalb das Kaiserreich auf Importe angewiesen war.
Anfangs verfrachtete man das Erz nach Korea und China, um es dort zu verhütten, doch das erwies sich als zu ineffizient, weshalb man begann, vor Ort zu verhütten. Dank der direkten Verhüttung vor Ort entwickelte sich Japan vom Silberimporteur zum Exporteur: In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden Schätzungen zufolge pro Jahr rund 200 Tonnen reinen Silbers produziert, was damals rund ein Drittel der weltweiten Silberproduktion entsprach. Am Silberexport hatten die Portugiesen einen großen Anteil: Sie kauften in China billig massenweise Rohseide auf und tauschten es in Japan gegen Silber. Mit dem Silber kehrten sie nach China zurück, um dort dafür Textilien, Keramik und Gewürze einzukaufen – das brachten sie dann nach Europa zurück.
Während der Edo-Zeit, also ab 1603, beschloss das Bakufu, die Militärregierung in Edo, wichtige Minen unter direkte Verwaltung zu stellen, denn die Bedeutung von Silber und Gold war für das Land äußerst groß. Ōmori, wie die zentrale Gemeinde am Iwami-Ginzan genannt wurde, war fortan ein 直轄地, mit einem Verwaltungsgebäude, in der Beamte aus der Hauptstadt die Gegend verwalteten. Der Silberbergbau wurde jedoch immer schwieriger und die Erträge gingen immer weiter zurück. Gegen Ende der Edo-Zeit, also rund um 1850, wurden pro Jahr nur noch weniger als 400 Kilogramm Silber produziert. Es gab zwar in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erneute und zum Teil recht kostspielige Versuche, den Bergbau wieder anzukurbeln, doch die zunehmend hohen Kosten sowie der Verfall des Weltmarktpreises für Silber führten letztendlich 1923 zur Schließung des letzten Schachtes.
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Altstadt (旧市街)
Mitten in einem malerischen Tal, am Ginzan-Fluss, erstreckt sich das lange Ortszentrum von Ōmori. Im Wesentlichen besteht der Ort nur aus zwei parallel verlaufenden Straßen, wobei eine davon so eng ist, dass sich nur Einheimische mit dem Auto hereinwagen. In dem kleinen Ort leben weniger als 500 Einwohner, doch das war nicht immer so – historischen Aufzeichnungen zufolge lebten hier während der Blütezeit des Silberbergbaus im 17. und 18. Jahrhundert bis zu 200’000 Menschen. Historiker gehen davon aus, dass diese Zahl ziemlich übertrieben ist, aber dass hier viel, viel mehr Menschen lebten als heute steht außer Frage.
Da Iwami-Ginzan unter zentraler Verwaltung der Regierung in Edo, dem heutigen Tokyo, stand, wurde hier ein 代官所 eingerichtet – mit Beamten, öffentlichen Einrichtungen wie Bädern und Toiletten, einer Arzneimanufaktur und vieles mehr. Natürlich gab es auch Samurai (beziehungsweise 武士) vor Ort. Diese lebten im Japan jener Zeit meistens in der Burgunterstadt, doch in Ermangelung einer eigenen Burg lebten die Krieger in Ōmori direkt im Ort, zusammen mit Beamten, Händlern und all den anderen Bewohnern.
Da der Silberbergbau bereits seit dem 19. Jahrhundert im Niedergang war und die letzte Mine Anfang des 20. Jahrhunderts geschlossen wurde, versank der Ort früh in der Bedeutungslosigkeit – und das ist heute betrachtet ein Glücksfall, denn der historische Ortskern wurde somit regelrecht konserviert. Bei den wenigen Bewohnern lohnte es sich außerdem nicht, in der Gegend die üblichen eintönigen Einkaufszentren und Ähnliches zu bauen.
1969 erkannte die japanische Regierung den besonderen Wert des Ortes an und erklärte ihn zum historischen Denkmal. 1987 erfolgte die Ernennung zum “kulturhistorisch wertvollen Gebäudeensemble” in der Kategorie “Bergbaustadt”. Richtig Bekanntheit erlangte Ōmori beziehungsweise Iwami-Ginzan im Jahr 2007, als es von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurde. “Die Iwami Ginzan Silbermine und umgebende Kulturlandschaft” ist 530 Hektar groß und beinhaltet neben dem knapp 3 Kilometer langen Ort Ōmori auch die Küstenorte Tomogaura, Okidomari und Yunotsu – von dort wurde einst das Silber nach ganz Ostasien verschifft.
Aufgrund der abgeschiedenen Lage dürfte Iwami-Ginzan zu den am wenigsten besuchten Welterbestätten Japans gehören – nur wenige Besucher verirren sich hierher, und dementsprechend ist der Ort auch nicht so vollgepflastert mit Souvenirshops, Boutiquen und dergleichen. Es gibt ein paar wenige Läden, aber die müssen sich an strenge Bauvorschriften halten und zerstören so das Stadtbild nicht.
Zu den wenigen Geschäften gehört auch die “Bäckerei & Konditorei Hidaka”. Der japanische Bäckermeister hat sein Handwerk in Deutschland gelernt, wo man ihn schlicht, typisch deutsch, einfach “Kawasaki” nannte. Zu den hier angebotenen Spezialitäten gehören deutsch-japanische Mischbackwaren, aber auch zum Beispiel Mohnschnecken – eine Seltenheit in Japan, wo Mohn weitestgehend unbekannt ist. Sehr beliebt und ausgefallen sind auch die Eisspezialitäten von Hidaka. Für Kurzzeitbesucher in Japan ist diese Bäckerei sicherlich nicht die Top-Attraktion, doch für Deutsche, die länger in Japan leben, ist Hidaka eine echte Oase – er gehört definitiv zu den besten deutschen Bäckereien in Japan.
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Wie eingangs erwähnt, begann man bereits im 16. Jahrhundert damit, Stollen anzulegen, um so den Silberadern zu folgen. Diese Stollen werde in Iwami-Ginzan 間歩 genannt – ein altes japanisches Wort, das sich einfach aus den Schriftzeichen für “zwischen” und “gehen” zusammensetzt. Im Jahr 2015 kam man bei einer Zählung auf 912 “mabu” und 68 Stellen, an denen oberirdisch Erz abgebaut wurde. Wie lang das gesamte Stollennetzwerk ist, ist dabei schwer zu sagen, denn eine umfassende Karte der Stollen gibt es nicht, und da viele Stollen bereits seit mehr als 150 Jahren ruhen, sind viele von ihnen eingestürzt oder abgesoffen. Eindringendes Grubenwasser stellte während des Bergbaus ein stetiges Problem dar – das Wasser musste permanent entfernt werden. Mit der Stilllegung der Stollen wurden deshalb viele auf natürliche Art geflutet.
Heute sind im Prinzip nur zwei Stollen öffentlich zugänglich – der Ryūgenji-Mabu sowie der Okubo-Stollen, beide rund 3 Kilometer südlich der Altstadt gelegen. Der Okubo-Stollen kann nur im Rahmen einer Tour besichtigt werden, während man den Ryugenji-Stollen auch allein besichtigen kann – während der Öffnungszeiten, wohlgemerkt. Während der Okubo-Stollen sehr groß ist, ist der Ryugenji-Stollen sehr schmal und nichts für Leute mit Platzangst. Hier kann man wunderbar erkennen, wie damals abgebaut wurde: Dort, wo eine Ader an den Obergrund trat, begann man einen Schacht anzulegen. Von diesem Schacht gehen nun zahlreiche Nebenschächte ab, in denen man den Silbererzadern folgte. Diese Nebenschächte sind zuweilen extrem schmal.
Wer etwas Ahnung und gute Augen hat – einfacher ist es aber, einem Guide zu folgen – sieht hier und da eine Silbererzader. Diese sind schwärzlich und jeweils maximal 5 cm dick – der ganze Rest drumherum ist taubes Gestein.
Natürlich war die Arbeit in den Stollen vor hunderten von Jahren sehr hart – die Luft war schlecht, und der Staub hinterliess schnell Schäden in den Lungen. Aufzeichnungen zufolge verdienten die Bergleute jedoch gutes Geld, und eine Art Sozialversicherung sorgte dafür, dass die Familien der Bergleute versorgt waren – für damalige Verhältnisse war die Arbeit deshalb durchaus attraktiv.
Der Ryūgenji-Stollen ist rund 600 Meter lang und wurde rund 230 Jahre betrieben – die Schließung erfolgte wohl erst 1943, was allerdings der Angabe, dass der Silberbergbau rund 20 Jahre zuvor sein Ende fand, widerspricht. In diesem Stollen findet man bis zu 100 m lange Wasserlösungsstollen, mit denen das Wasser aus dem Stollen entfernt wurde.
Im Stollen benutzten die Bergleute 螺灯 – sogenannte Schneckenlichter. Dazu füllte man Öl in die Gehäuse von Turbanschnecken (in Japan unter dem Namen “sazae” bekannt und in den Gewässern rund um Japan allgegenwärtig). Das Licht ist zwar sehr schwach und unregelmäßig, ausserdem rußt es auch, aber man konnte die kleinen Lichter überall hinstellen – außerdem waren sie nicht nur Lichtgeber, sondern auch Indikator für Sauerstoffmangel.
An den Wänden im Stollen kann man einiges ablesen – so zum Beispiel Spuren, die belegen, was von den Bergleuten damals abverlangt wurde. Die Norm lag damals bei rund 30 cm pro Tag. Vielerorts weisen die Wände auch ein seltsam anmutendes Muster auf – fast ein Schachbrettmuster. Dies sind Beitelspuren, und das Muster wurde bewusst angelegt, denn diese Art der Bearbeitung steigerte die Stabilität der Grubenwände.
Der Ryugenji-Stollen ist von 9 bis 17 Uhr geöffnet – von Dezember bis Februar bis 16 Uhr. Der Eintritt kostet 500 Yen. Vor dem Eintritt bekommt man einen Helm. Für 400 Yen kann man an einer Führung teilnehmen. Die Gebühr ist unabhängig davon, wie groß die Gruppe ist – mit etwas Glück bekommt man deshalb gelegentlich sogar eine Privatführung, wenn keine anderen Besucher dort sind.
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Etwas außerhalb des Ortskerns liegt das Iwami-Ginzan-Welterbe-Zentrum – das Besucherzentrum der Region, das gleichzeitig als Museum fungiert. Bis zum Ortskern sind es von hier rund 3 Kilometer – es verkehren Busse, aber man kann den Weg auch leicht mit einem geliehenen Fahrrad zurücklegen, so man nicht mit eigenem Gefährt unterwegs ist. Die Ausstellung im Inneren ist modern und gut gemacht – hier kann man viel über die Region und den Bergbau lernen. Auf der Webseite des Besucherzentrums gibt es sogar eine kurze deutsche Version – zu finden unter ginzan.city.oda.lg.jp/value/. Das Besucherzentrum und die Ausstellung haben von 9 bis 17 Uhr geöffnet, außer am letzten Dienstag im Monat und zu den Neujahrsfeiertagen. Von hier beginnen auch die – unregelmäßigen – Führungen Okubo-Stollen.
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Das verhüttete Silber wurde einst quer durch die Berge zum Meer transportiert werden, wo es dann in drei verschiedenen Häfen auf Schiffe geladen wurde. Von der Infrastruktur sind noch Spuren übrig, weshalb die drei Orte ebenfalls zum Welterbe gehören. Einer dieser drei Orte ist Yunotsu, rund 15 Straßenkilometer vom Ortskern von Ōmori entfernt. Der Ort ist ebenfalls in ein Tal gezwängt und langgezogen, mit einem sehr kleinen Hafen am Ende der Straße.
Der Name des Ortes ist etwas ungewöhnlich, denn er besteht aus den Wörtern 温泉 und 津, auf deutsch “Heiße Quelle” und “Hafen”. Daraus wurde dann jedoch irgendwann die Lesung “Yu” (sicherlich von 湯 (“heißes Wasser”) – no (der Genitivpartikel) und eben “tsu”, also “heißes Wasser am Hafen” beziehungsweise “Hafen des heißen Wassers”.
Der Name ist Programm: Zwar liegt der letzte Vulkanausbruch in der Region bereits über 4000 Jahre zurück, doch das ist geologisch gesehen nicht sehr lange her, weshalb Begleiterscheinungen des Vulkanismus noch immer zu beobachten sind. Dazu gehören auch heiße Quellen, also mineralhaltiges Wasser, das mit hoher Temperatur aus dem Untergrund tritt.
In Yunotsu gibt es heute zwei Onsen, die man auch benutzen kann – das 元湯 – Onsen und das 薬師湯. Letzteres befindet sich in einem schönen, alten Holzhaus aus der Taishō-Ära, also aus der Zeit kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Das Motoyu ist ebenfalls schon ziemlich alt.
Der Eintritt zum Motoyu kostet 500 Yen – kleine Handtücher, Shampoo und dergleichen kosten extra. Im Inneren des kleinen Bades ist Vorsicht angesagt – es gibt drei kleine Becken. Im ersten ist das Wasser 38 bis 40 Grad warm, das zweite Becken (das als lauwarm bezeichnet wird) hat eine Wassertemperatur zwischen 43 und 44 Grad, das dritte Becken ist 46 bis 48 Grad heiß. Man sollte hier also auf jeden Fall zuerst ins kühlste Becken gehen. Die 43 bis 44 Grad im zweiten Becken sind schon sehr heiß und man braucht etwas Mut, dort ganz einzutauchen. 46 bis 48 Grad wiederum sind einfach extrem heiß (und natürlich gefährlich, wenn man zu lange drin bleibt).
Yunotsu ist ein wunderschön abgelegener Onsen-Ort ohne die üblichen großen Hotelanlagen – es gibt ein paar schöne, kleine Unterkünfte, sowie ein paar kleinere, gute Restaurants. Die beiden Onsen sind wunderbar, um nach einem langen Tag in der Gegend zu entspannen.
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Anreise
Der kleine Küstenort Yunotsu liegt an der JR山陰本線-Linie – diese beginnt in Kyoto, endet in Shimonoseki am äußersten Westende von Honshu und fährt größtenteils immer an der Küste des Japanmeers entlang. Es gibt aber keine Züge, welche wirklich die gesamte Strecke abfahren, zumal dort nur langsame Züge verkehren. Am schnellsten kommt man in den Rest des Landes, wenn man mit dem Super Oki-oder einem anderen Express bis Shin-Yamaguchi fährt – das dauert 2½ Stunden. Von dort kann man dann in den von Kagoshima bis Tokyo fahrenden Shinkansen umsteigen. Mit dem gleichen Expresszug, aber in anderer Richtung, ist man innerhalb von 40 Minuten in Izumo – dort kann man in den nach Okayama fahrenden Yakumo-Express umsteigen.
Die eigentliche Altstadt und der Großteil der alten Silberminen ist nicht mit der Eisenbahn erreichbar – ohne eigenes Gefährt ist man auf den Bus angewiesen. Am günstigsten und schnellsten ist da der direkte Bus von Iwami-Kyōtsū, welcher von Hiroshima nur 2½ Stunden braucht. Dann gibt es noch den Hagi-Iwami-Airport, der zwischen den beiden Orten liegt – von dort gibt es täglich zwei Flüge von und nach Tokyo Haneda. Von dort braucht man allerdings Stunden bis ins Zentrum von Iwami-Ginzan.
Am Rand des historischen Ortskerns befindet sich レンタサイクル河村 (Kawamura Bicycle Rental Shop) – hier kann man sich für 500 Yen ein “normales” Fahrrad (3 Stunden) oder für 700 Yen ein E-Bike (2 Stunden) ausleihen, und das ist auch die beste Art und Weise, in der Gegend herumzukommen.
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Übernachtung
Iwami-Ginzan ist kein Hochglanz-Touristenmagnet, sondern eher was für Kenner – dementsprechend gibt es keine großen Hotelanlagen vor Ort, sondern nur kleinere Herbergen. Im Zentrum von Iwami-Ginzan gibt es sogar nur zwei, drei Pensionen – wesentlich mehr Übernachtungsmöglichkeiten gibt es im Küsten- und Onsenort Yunotsu. Dort reiht sich eine alte Herberge an die andere.
Eine dieser Herbergen ist das 赭Soho Yunotsu Old Village Inn & Bar – eine Miniherberge in einem sehr schön restaurierten, mehr als 130 Jahre alten Haus. Der Besitzer betreibt im Erdgeschoss eine kleine aber feine Bar – die ist aber nicht allzu laut und schließt vor Mitternacht – ausserdem liegt sie ein gutes Stück von den beiden Gästezimmern entfernt.
Die Adresse: 島根県大田市温泉津町温泉津67 (Shimane Pref. Ōda-shi Yunotsu-chō Yunotsu 67). Die Preise schwanken natürlich stark je nach Zeit und Buchungsportal, aber Übernachtungspreise unterhalb 10’000 yen sind möglich. Mehr erfährt man unter soho.argnai.com.
Zu allgemeinen Übernachtungstipps siehe Übernachtungstipps Japan.