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Und die unattraktivste Präfektur ist…

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… nach einer kurzen Pause mal wieder Ibaraki, die Präfektur nördlich von Saitama und Chiba. Kurze Pause deshalb, weil Ibaraki noch im vergangenen Jahr kurzzeitig von Saga auf der Insel Kyushu „überholt“ wurde. So zumindest lautet das Ergebis einer Umfrage des Brand Research Institutes in Japan, Abteilung „Chiiki News“ 1. Befragt wurden dazu fast 35’000 Japaner zwischen 20 und 70 Jahren in ganz Japan. Gefragt wurde nach verschiedenen Gesichtspunkten — dem Wunsch, dort zu wohnen, zum Beispiel, oder dem Wunsch, dorthin zu reisen. Hinzu kamen kulinarische Gesichtspunkte und „alles außer kulinarisch“ – sprich Wetter, Kultur, Menschen usw.

Seit 15 Jahren hat in dieser Umfrage die Insel/Präfektur Hokkaido die Nase vorn, gefolgt von Kyoto auf Platz 2 und Okinawa auf Platz 3. Geht es allerdings darum, wo die Befragten am liebsten wohnen würden, liegt Tokyo nicht überraschend auf Platz 1, gefolgt von Hokkaido und Kanagawa. Hokkaido auf Rang 2 ist dabei ein bisschen überraschend, denn die Bevölkerung ist dort seit Jahren konstant rückläufig — was bedeuten würde, dass zwar viele Menschen angeben, dort wohnen zu wollen, es aber nicht in die Tat umsetzen (das ist allerdings nur die halbe Wahrheit — es gibt in der Tat einen relativ starken Zustrom von Bewohnern anderer Präfekturen, hauptsächlich aus Nord-Tohoku, aber dieser Zustrom kann die Auswirkungen der Überalterung und Geburtenarmut nicht wettmachen).

Dass Ibaraki mit Rang 47 die Schlusslaterne hält, ist keine allzu große Überraschung, obwohl Ibaraki eigentlich viel zu bieten bat – es gibt eine lange Meeresküste, Berge (nun ja, zumindest einen richtigen Berg), Naherholungsgebiete wie am Kasumigaura, Outlet-Parks — und dank des Tsukuba-Expresses ist man in einer Stunde im Zentrum von Tokyo. Außerdem wird viel Landwirtschaft betrieben – es gibt also reichlich viel Gemüse. Aber als Wohnort oder Reiseziel reicht das alles nicht ganz.

Bei der Umfrage wurde nicht nur nach Präfekturen, sondern auch nach Städten gefragt, und dort liegt Sapporo vorn, gefolgt von der Stadt Kyōto, Hakodate, Kanazawa, KamakuraKōbe, Yokohama, Otaru und Naha.

  1. siehe hier
tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

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