BlogNSA lauscht auch in Japan | Mörderischer Sommer

NSA lauscht auch in Japan | Mörderischer Sommer

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Na wer hätte das gedacht: Edward Snowden’s Panoptikum der wundersamen Welt amerikanischer Geheimdienste brachte in der vergangenen Woche ans Licht, dass die NSA auch fleissig in Japan abhörte. Und zwar quer durch die Regierungsbank, und spätestens seit Abe zum ersten Mal Ministerpräsident in Japan war. In den Dokumenten wurde, wie auch im Falle Deutschlands, fein säuberlich aufgelistet, welche Telefonnummern da abgehört wurden, und in den Berichten wird sorgfältig seziert, welcher Politiker zu welchem Thema welche Meinung hat. Natürlich zähl(t)en auch grosse Unternehmen wie Mitsubishi zu den auserwählten Abhöropfern. Und: Wie man es unter Freunden so hält, wurden die Daten natürlich brüderlich mit Großbritannien, Australien usw. geteilt.
Dies war den japanischen Medien sogar eine Randnotiz in den Nachrichten wert, aber das eigentlich auch nur an einem Tag – danach gab es wichtigere Themen, wie den heissen Sommer zum Beispiel. Nein, die japanische Politik hat da ganz andere Sorgen, mit denen sie sich herumschlagen muss. Mit der widerspenstigen Bevölkerung zum Beispiel, die partout nicht kapieren möchte, dass doch alles in ihrem Wohlergehen geschieht und ihr Opportunismus einfach nur auf schlichtes Unwissen fusst. Dass amerikanische Geheimdienste ja weltweit jeden abhören war schin vorher klar, und in Japan regt das niemanden wirklich auf. Ob aus blossem Desinteresse oder reiner Ohnmacht vor dem besten Freund aller Zeiten sei dahingestellt.
 

Hitzewarnung in Tokyo
Hitzewarnung in Tokyo
 A propos Sommer: Der hat es dieses Jahr in der Tat sicher. Seit zwei Wochen gibt es kaum einen Tag, an dem die Temperaturen nicht bis auf 35 Grad klettern, und die Hitzerekorde werden im Stundentakt geknackt. Bisheriger Spitzenreiter ist in diesem Jahr Tajimi in der Präfektur Gifu mit 39,9 Grad. Man arbeitet also an der 40 Grad-Marke. Natürlich, ohne bei der hohen Luftfeuchtigkeit Abstriche zu machen. Und so meldet sich das Handy tagtäglich gegen 11 Uhr mit einer Warnung zu Wort: Extreme Hitzschlaggefahr. Draussen bitte keinen Sport treiben. Und soweit ist auch kein Ende in Sicht.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

6 Kommentare

  1. Oh man, so eine Hitze muss schlimm sein, ich bin schon bei 33°C erledigt :D
    Schon etwas verwunderlich, das man das einfach so akzeptiert das die Amerikaner Japan abhören, aber ich denke Japan hat einfach andere Sorgen und Prioritäten die wichtiger sind.Zb.
    FUkushima, Olympische Spiele, Hitze, Wirtschaft…etc.

  2. Hat eigendlich jede Wohnung eine oder mehrere Split-Klimaanlagen und werden diese auch im Winter zum Heizen benutzt oder sind so Geräte eher die Ausnahme ?
    Liebe Grüße aus dem 8 Grad kälteren Deutschland.

  3. in Tschechien ist diese Sommer ausergewoehnlich weil es entwederr zu kalt ist, oder zu heiss es gab Tage mit +37 Grad im Schatten in den gebirgigen Gegenden wie ich wohne

  4. Also hier in meinen Ort (Mitteldeutschland) haben wir das mit den 40 Grad ja auch schon versucht. Offiziell aber nur 38,9 Grad erreicht. War sogar Deutschland-Rekord
    #http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/bernburg-bricht-den-hitze-rekord-aid-1.2040101
    Auf dem eigenen Thermometer wars noch ein Grad mehr. Das hatte heute auch wieder 36.

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