BlogSommer, Sonne, Sonnenschein...

Sommer, Sonne, Sonnenschein…

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Strand kommt immer gut, Zumindest für die Kinder. Hier am Pazifik, bei Kamakura
Strand kommt immer gut, Zumindest für die Kinder. Hier am Pazifik, bei Kamakura
… und schon fällt man in das Sommerloch. Das geht noch einfacher mit zwei kleinen Kindern, die von Mitte Juli bis Ende August Ferien haben, und während dieser Ferien natürlich tagein, tagaus bespaßt werden wollen. Das ist leichter gesagt als getan, denn der Sommer hat sich kraftvoll zu Wort gemeldet mit Temperaturen, die in den letzten Tagen zumindest in Tokyo regelmäßig über 36 Grad liegen.
Was macht man also mit den lieben Kleinen? Freunde treffen ist eine Sache. Man kann sie auch in Museen oder Galerien schleifen, wo es etwas kühler ist, aber das ist auf Dauer nicht sehr unterhaltsam. Der Kindergarten unseres Jüngsten bietet ein Übernachtungsprogramm an, bei der Mütter mit ihren Kindern im Kindergarten übernachten können. Und nachts mit dem Kindergartengründer einen bechern können.
Neulich, im Okamoto Tarō-Museum
Neulich, im Okamoto Tarō-Museum

Nein, das ist dann erst später, wenn die Kinder schlafen. Wie das allerdings so vonstatten geht, kann ich mir nicht so recht vorstellen, denn der Kindergarten beherbergt rund 1,000 Kinder. Interessanterweise sind die Väter aber sowieso von vornherein von der Aktion ausgeschlossen. Das ist zwar schade, aber das ändert bei mir nichts, da ich sowieso zur Arbeit muss. Und das sieht im Sommer so aus:
8:45 – bei praller Sonne und 32 Grad mit dem Fahrrad 4,5 km zum Bahnhof fahren
9:00 – im vollbesetzten, auf 22 Grad heruntergekühlten Zug nach Shibuya fahren
9:25 – bei 32 Grad in Shibuya mit Tausenden anderen gleichzeitig ca. 200 Stufen Treppe steigen
9:30 – im vollbesetzten, auf 22 Grad heruntergekühlten Zug nach Ebisu fahren
9:32 – bei 33 Grad gut 10 Minuten und stets schattensuchend vom Bahnhof zum Büro laufen
9:45 bis 20:45 – im auf 26 Grad heruntergekühlten Büro staunen, wie heiss es draussen aussieht
und danach das gleiche wieder zurück. Währenddessen kann sich meine Frau ausdenken, was sie am besten am nächsten Tag mit den Kindern anstellt, die natürlich am nächsten Morgen wieder punkt 6:30 auf der Matte stehen und im Chor sagen: “Und was machen wir heute?” Das sind die Momente, bei denen ich mir nicht sicher bin, wer mehr bezahlt werden sollte. 4 Wochen Ferien noch. Und während dieser Zeit habe ich sogar selbst eine Woche Urlaub. Allerdings werde ich ein paar Tage davon ganz allein auf einer einsamen Insel verbringen: Yakushima. Aus Recherchegründen, versteht sich.
Wer ein paar Geheimtipps abseits von Disneyland, Ueno-Zoo (um Gottes Willen…) und dergleichen hat — immer her damit!

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

14 Kommentare

  1. In und um Tokyo gibt es keine Geheimtips. Wo auch immer man hingeht, es ist immer rappelvoll. Selbst wenn man z.B. am Takaosan in den Wald läuft, kommen einem tausende vollausgestattete Städter entgegen.

  2. Es gibt noch andere schöne Berge oder Wälder in Ausflugreichweite :)
    In den Bahnen Richtung Saitama hängen oft Plakate für Aktivitäten in der Natur.
    In Toshimaen gibt es einen Wasserspielplatz. Der temporäre in Odaiba ist wahrscheinlich aber interessanter..
    Toshimaen ist auch so weit weg, etwas alt und kostet dafür aber auch noch einiges..
    Wenn ich die Möglichkeit hätte, ich würde meine Kinder im Sommer in irgendein Camp stecken. Oder zu den Pfadfindern..
    Was machen die Eltern eigentlich wenn beide arbeiten?

    • Was Eltern machen die beide arbeiten müssen? Du bist ja drollig! Die gehen, wie zighunderttausende Eltern mit ihren Kindern am Wochenende auch zu den “Sehenswürdigkeiten” und “Naherholungsgebieten” in “Ausflugsreichweite”. Wenn du hier am Wochenende ein wenig richtige Erholung willst, musst du schon ein bisschen weiter fahren als nach Saitama. Toshimaen ist an Wochenenden, oder jetzt zur Ferienzeit, hoffnungslos überlaufen.

      • Das ist mir schon klar ^_-
        Aber wo stecken sie die Kinder hin waehrend sie arbeiten? Alleine in der Wohnung lassen sie die doch bestimmt nicht?
        Und “richtige Erholung” mit Kindern, die bespasst werden wollen? Gibts das?
        Ich glaube, denen ist es schnuppe, ob Toshimaen ueberlaufen ist, hauptsache sie koennen Schiffschaukel fahren und im Wasser plantschen XD
        Es gibt genug Hiking-Trails, die einfach sind und nicht extrem ueberlaufen sind. Wenn man etwas Erholung braucht und seine Kinder dazu bekommt so etwas langweiliges wie Wandern zu unternehmen…

        • Meine Schweigereltern haben ihre beiden Söhne über den Sommer immer zu den Großeltern aufs Land geschickt. Das geht natürlich auch nur, wenn die nicht auch arbeiten müssen. Ansonsten bieten vielleicht einige praivte Services Kinderbetreuung über die Sommerferien an? Ich kann mir aber gut vorstellen, dass so was dann vollkommen überlaufen und schweineteuer wäre :(

  3. so ein paar Ideen:
    kamakura ozeanium. Streichelzoo im こども自然公園, Rutschbahn in こども自然公園, Nippon Maru und angeschlossenen Hafenmuseum in Minatomirai, Von der Haneda Flughafen Dachterasse Flugzeuge angucken, Obst selber pfluecken beim lokalen Bauern in Higashitotsuka, Eisenbahnmuseum, Schwimmhalle, Onsen, einfach mal in der naechsten Spielhalle mit den Kindern ein Spiel zocken, Strassenfeste besuchen, Im naechsten Park den besten Kletterbaum suchen oder Kinder mit Kescher und Kiste auf Insektenjagd schicken

  4. Um 8:45 schon 32°C? Autsch!
    Da kann ich mich ja wirklich glücklich schätzen derzeit beruflich in Deutschland unterwegs sein zu müssen. Heute morgen um 6:45 frische 14°C in Hannover, bedeckt bei frischer Brise. Zum Glück hatte ich Pullover und Jacke eingepackt.
    Aber wer will schon über die Temperaturen klagen, wenn man bedenkt, dass die Büros des Kunden nicht klimatisiert sind.

  5. Oje …
    Tja, dann mal unsere Aktivitäten … morgens lange schlafen, am besten bis etwa 9.00 Uhr. Nach ausgiebigem Frühstück Planschbecken an einem schattigen Platz im Garten füllen und die Kinder erstmal da toben lassen. Mittagessen irgendwo auswärts, denn der Park ist schattig, und da kann man eine langsame, kindgerechte Fahrradtour machen. Zum Beispiel zur örtlichen Bücherei. Die ist klimatisiert. Oder zur nächsten Kletterhalle. Auch klimatisiert. Oder zum Stadtteilschwimmbad, das zwar nicht mit deutschen Bädern vergleichbar, aber doch brauchbar (und klimatisiert) ist. Ansonsten kann man den Kindern Becherlupe, kleines Mikroskop, Insektenbestimmungsbuch und einen Käscher in die Hand drücken und zum nächsten Park gehen. Am Wochenende ist 海の公園 unten in Richtung Hakkeijima ganz nett, wenn auch aktuell noch nicht zum Schwimmen freigegeben. Abgesehen davon sind wir noch am Rätseln, ob man in Japan einfach so im Park die Slackline aufspannen darf, selbstverständlich mit Baumschutz. Das wäre dann auch noch eine Idee – im Schatten.
    Freunde treffen ist ein dann auch ein gutes Stichwort …
    Liebe Grüße aus Yokohama!

  6. Ah, danke für die Auffrischung. Jetzt weiß ich wieder, warum ich den Sommer in Japan allerhöchstens auf Hokkaido verbringen würde.
    Mir hat die Hitzewelle in Deutschland Anfang Juli schon wieder gereicht…

  7. Das sind aber krasse Arbeitszeiten. 11 stunden am stück arbeiten. Ist das normal in Japan? Und dann noch diese lange Anfahrtszeit von 1 stunde!! DU bist ja erst um 21:35 zu hause. Wäre es da nicht klüger einfach im Büro zu übernachten. Also ich würde das keine Woche aushalten und ich rede nicht von den Temperaturen!
    Wir hatten hier in Deutschland schon mal 40 grad und ich fand das nicht wirklich schlimm. Mein Haus is auch ohne Klimaanlage wenn die Rolläden unten sind angenehme 25 Grad kühl.

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