Die Idee gibt es seit Jahren, und schaut man auf Singapur oder Macao, dann ist das ganze für Staat und Gemeinden natürlich schon verlockend: Der professionelle Betrieb von Casinos. Dem stand bisher das japanische Glücksspielgesetz im Weg, das das Spielen um Geld schlichtweg verbietet. Allerdings sind die Löcher in dem Gesetz seit eh und je riesengroß und machen das Gesetz zur Farce – natürlich kann man in jeder Pachinko- oder Pachislo-Bude Geld gewinnen. Das Glücksspielgesetz bewirkt lediglich, dass die Spieler ein paar Meter um die Ecke laufen müssen, um ihren Gewinn, so erfolgreich, einzutreiben.
Die neue Gesetzesvorlage passierte heute nun den parlamentarischen Ausschuß des Oberhauses, so dass das Gesetz bereits morgen im Oberhaus verabschiedet werden kann. Das ist dank satter Mehrheit der Regierungskoalition auch äußerst wahrscheinlich. Das Gesetz soll die japanischen Bürger vor der Spielsucht bewahren und legt deshalb Grenzen – für den Betrieb der bisher nicht erlaubten – Casinos fest. Die Eckpunkte sollen wie folgt aussehen.
- Maximal drei Casinos dürfen in Japan betrieben werden (die Anzahl kann frühestens nach 7 Jahren revidiert werden)
- Jedes Casino muss Teil eines Integrierten Vergnügungsparks (IR) sein
- Der Eintritt soll 6’000 Yen kosten – das soll jedoch hauptsächlich für japanische Staatsbürger gelten und ist teurer als das, was die teuersten Kasinos in Singapur verlangen
- Japanische Staatsbürger dürfen maximal 3 Mal pro Woche beziehungsweise maximal 10 Mal pro Monat spielen
- Japanische Staatsbürger müssen ihre “MyNumber” (eine Personenkennziffer, die den Abgleich aller Daten – Steuern, Banken, Arbeit usw. – ermöglich) angeben
- 30% der Einkünfte der Casinos müssen an den Staat abgeführt werden
Mit diesen Regelungen soll offensichtlich dafür gesorgt werden, dass hauptsächlich ausländischen Spielern die Geldkatze gemolken werden soll, und da schielt man natürlich vor allem auf chinesische Besucher, die gern ihr Geld in Macaos Casinos lassen und dies sicher auch gern in Japan tun werden. Die Regelungen für japanische Spieler sind hingegen verhältnismäßig lasch: Die MyNumber-Klausel wird vielleicht den Einen oder Anderen abschrecken, aber nur 10 Mal pro Monat ins Kasino gehen zu dürfen wird vor Glücksspielsucht kaum abschrecken. Man darf jedoch gespannt sein, wo die Casinos entstehen werden. Eines der 3 würde jedoch auf jeden Fall nach Shirahama (südlich von Osaka) passen.
Das südliche Osaka selbst hätte m. E. auch das passende Flair für ein Casino.