Vorgestern, am 4. März 2025, gab es eine erste Pressemitteilung1 von JR (Japan Railways) East, in der das erste große Shinkansen-Update seit 2011 vorgestellt wurde: Die E10-Reihe soll ab 2030 die jetzigen Modelle E2 und E5 ablösen. Die neuen Waggons sollen auf der schnellsten aller Shinkansentrassen eingesetzt werden – der Tohoku-Trasse, auf der die Züge bis zu 320 km/h fahren können. Von der Form her ähnelt die neue Version der E5-Reihe: Der Triebwagen hat eine extrem lange “Nase”. Doch zum Shinkansen-Design gehört immer auch die Farbgebung, und die ist beim neuen Modell hochmodern: Man benutzt zwar wie jetzt auch Türkis, aber der Rest ist nunmehr schwarz beziehungsweise dunkelgrau – mit einem Muster zwischen den Waggons, das an die Rundungen der Kirschblüten erinnern soll.
Natürlich gibt es auch ein paar weitere Veränderungen: Der neue Typ hat einen um 15% verkürzten Bremsweg sowie eine noch geräumigere Innenausstattung. Schon jetzt sind die meisten Shinkansen innen so konzipiert, das man viel Platz zum Ausstrecken – und zum Arbeiten – hat, doch das wird nun noch besser – so wurde zum Beispiel der Platz zwischen den einzelnen Sitzen vergrößert.
JR EAST wartete diese Woche jedoch nicht nur mit guten Nachrichten auf: Heute kam es zu einem seltenen Zwischenfall, bei dem zwei miteinander verkoppelte Shinkansen aufgrund eines defekten Verbindungselements während der Fahrt voneinander getrennt wurden. Das geschah bei einer Geschwindigkeit von nur 60km/h in der Nähe des Bahnhofs von Omiya. Gerade auf der Tohoku-Trasse werden oftmals Shinkansen verkoppelt – zum Beispiel der Akita-Shinkansen mit dem Tohoku-Shinkansen oder der Yamagata-Shinkansen mit dem Tohoku-Shinkansen. Die beiden Shinkansen fahren dann gemeinsam bis Fukushima (Yamagata) beziehungsweise bis Morioka (Akita-Shinkansen), wo die Züge dann getrennt werden und ab dort in verschiedene Richtungen weiterfahren.
Eine Gefahr bestand bei diesem Zwischenfall zwar zu keiner Zeit, aber die Strecke musste dennoch für ein paar Stunden gesperrt werden – da die Ursache noch nicht eindeutig geklärt ist, gab JR East bereits bekannt, bis auf Weiteres keine gekoppelten Shinkansen auf die Trasse zu schicken – was sicherlich einen Einfluss auf die Fahrpläne der kommenden Wochen haben wird.
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