Blog"Grüner Frosch" verschwindet aus Shibuya

"Grüner Frosch" verschwindet aus Shibuya

-

2006 stand er plötzlich vor dem Bahnhof: Ein grasgrüner, kugelrunder Eisenbahnwaggon der Tokyu-Linie, wie er zwischen 1954 und 1986 in Tokyo in Betrieb war. Der Waggon war nicht zu übersehen, stand er doch direkt gegenüber der berühmten Hachiko-Statue, dem Treffpunkt schlechthin nicht nur in Shibuya, sondern in ganz Tokyo. In den 14 Jahren diente der alte Waggon als Touristeninformation, und in seiner ganzen Rundheit war er durchaus ein Blickfang.

Damit war heute Schluss – ein grosser Kran hievte den Waggon heute auf einen Laster. Das Gefährt wird nämlich in die Präfektur Akita verfrachtet, nach Odate, dem Geburtsort des Hundes mit dem berühmten Denkmal. Hachiko gehörte nämlich zur Rasse der Akita-Hunde, und der Waggon soll dort nun helfen, Besucher über die Hunderasse und überhaupt ganz Akita zu informieren.

Man könnte natürlich auch ganz bösartig behaupten, dass der Waggon abtransportiert wurde, da man ja vorerst sowieso keine Touristeninformation in Shibuya braucht. Wo keine Touristen, da keine Info. Aber so bösartig denke ich natürlich nicht. Allerdings stelle ich – wie so oft – fest, dass ich wahrscheinlich gar kein brauchbares Foto des Waggons habe, sondern nur dieses hier, in dem man sehen kann, wie der Waggon hinter dem Bahnhofseingang hervorlugt. Dummerweise ist das auch noch eine Schlechtwetteraufnahme.

Shibuya im Regen mit Bahnwaggon (Bildmitte)
Shibuya im Regen mit Bahnwaggon (Bildmitte)
tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

1 Kommentar

  1. Danke, daß du im Text (und mit dem Doppel des Fotos) noch mal explizit drauf hingewiesen hast, wo sich der “Frosch” befindet. Ich hätts sonst nich gesehen ;-)

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Neueste Beiträge

Japaner sprechen immer schlechter Englisch. Warum wohl?

Neulich war ich, wie jedes Jahr, auf einer Konferenz, bei der sich hauptsächlich viele hundert Hochschulenglischlehrer, aber auch viele...

Toyako – Ein See wie ein Auge sowie zwei nagelneue Berge

Der Toya-See ist ein wichtiger Bestandteil des Shikotsu-Tōya-Nationalparks im Süden von Hokkaido. Hochinteressant: Ein nagelneuer Vulkan.

Weg mit dem unsinnigen Besteuerungssystem für Zweitverdiener? Bewegung im Parlament

Die Besteuerung von Zweitverdienern ist seit Jahrzehnten ein großes Ding in Japan und hat einen enormen Einfluss auf fast...

Ein verschwundener Zaun und explodierte Eier

Heute trieb es mich also aus mehr oder weniger beruflichen Gründen nach Fuji-Yoshida, beziehungsweise nach Kawaguchiko, einem der 5...

Noboribetsu – der Ort des (niedlichen) Teufels

Hohe Berge, eine lange Pazifikküste und viele heiße Quellen, die mancherorts aus dem Boden sprudeln – sowie einen Berg voller Bären.

Sollte Laufen auf der Rolltreppe verboten werden?

Rund 80'000 Rolltreppen gibt es in ganz Japan (nur am Rande: und fast zehn Mal so viele Aufzüge) –...

Must read

Die 10 beliebtesten Reiseziele in Japan

Im Mai 2017 erfolgte auf dem Japan-Blog dieser Webseite...

Auch lesenswertRELATED
Recommended to you