BlogFundgrube Mandarake

Fundgrube Mandarake

-

Am vergangenen Wochenende habe ich es doch tatsächlich geschafft, eine DER Hauptattraktionen Tokyos (zumindest für viele Japanbesucher) zu sehen: Eine Filiale, genauer gesagt die Ur-Filiale des Unternehmens Mandarake Inc. Die Firma startete in den 1980ern als An- und Verkauf von Mangas, hat heute über 300 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von knapp unter 100 Millionen Dollar. Drei Filialen gibt es in Tokyo – in Akihabara, Shibuya und eben auch in Nakano.
Das Geschäftsmodell an sich ist eine Goldader, denn auch in Japan gilt die Buchpreisbindung (Bücher dürfen also nicht unter dem auf der Rückseite gedruckten Preis verkauft werden), und Japaner sind mangaversessen. Doch die Aufnahmekapazität der Wohnungen ist begrenzt, also werden Manga auch oft wieder verkauft, und dann gilt die Buchpreisbindung nicht mehr. Mandarake kaufte und kauft auch gern Restbestände auf und verkauft diese je nach Nachfrage mal billiger, mal teurer. Der Rekord liegt wohl bei 8’000 Euro (oder so) für ein Manga.

Mandarake in Nakano, Tokyo
Mandarake in Nakano, Tokyo

Das Geschäftsmodell wurde erweitert – heute bekommt man dort auch mehr oder weniger seltene Spielzeuge, Actionfiguren, Accessoires, Sammelkarten – einfach alles, was Sammelherzen höher schlagen läßt. Zumindest die Niederlassung in Nakano ist dabei sehr interessant (ich nehme mal an, die anderen auch), denn dort gibt es auf drei Etagen verteilt unzählige Läden, in denen man völlig problemlos einen ganzen Tag verbringen kann. Sagt jemand, der sich nicht besonders für Manga interessiert – für Mangaliebhaber ist bestimmt eine ganze Woche drin.
Besonders hat es mir der Lego-Todesstern angetan – 3’449 Teile – den ich am liebsten meinem Sohn gekauft hätte, aber der Preis von gut 300’000 Yen, also rund 2’500 Euro, war mir dann doch ein bisschen hoch. Hmm. Irgendwann muss ich wohl doch wieder dorthin…

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

1 Kommentar

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Neueste Beiträge

Suwa – ein schöner See und Ort, umgeben von schneebedeckten Bergen

Der Suwa-See und der gleichnamige Ort sind bekannt für alte und schöne Schreine, ein verrücktes Fest und eine atemberaubende Bergwelt

Japan wird skeptisch gegenüber ausländischen Autofahrern

In den vergangenen Wochen haben sich die japanischen Medien auf ein besonderes Phänomen eingeschossen – es geht um spektakuläre...

Volksnähe und so: Landwirtschaftsminister geht, Reisminister kommt

Wenn es ein Thema gibt, das Japaner seit einigen Monaten umtreibt, dann ist es der heißgeliebte Reis. Zur Erinnerung...

Rezensionsexemplare von “Japan mit dem Zug entdecken: Die beste Art das Land und seine Highlights kennenzulernen” zu vergeben

Ja, gibt es denn so etwas: Kaum ist das schöne neue Buch draussen, kommt auch schon jemand daher und...

Geld her und Mund halten

Gelegentlich benutze ich in Japan AirBnb - vor allem, wenn es darum geht, mit einer größerem Gruppe zu übernachten....

Shizuoka – Präfekturhauptstadt mit Geschichte

In einer Präfektur voller Sehenswürdigkeiten hat es die Hauptstadt etwas schwer: Die meisten lassen die Großstadt links liegen. Zu unrecht.

Must read

Die 10 beliebtesten Reiseziele in Japan

Im Mai 2017 erfolgte auf dem Japan-Blog dieser Webseite...

Auch lesenswertRELATED
Recommended to you