Nun sind sie also wieder da — die ausländischen Touristen. Zum ersten Mal seit Lockerung der Einreiseregeln veröffentlichte die Japanische Tourismusbehörde JNTO Zahlen, mit denen sich Vergleiche anstellen lassen. Nämlich einen Vergleich vom letzten, richtigen Vor-Corona-Dezember mit dem Dezember des vergangenen Jahres. Das Ergebnis ist erstaunlich — besuchten im Dezember 2019 gut 2,5 Millionen Touristen Japan, so waren es im Dezember 2022 knapp 1,4 Millionen. Das ist ein Minus von 45%. Jedoch: Ersetzt man lediglich die Zahl der Touristen aus der VR China von 2022 mit der von 2019, so beträgt das Minus nur noch 19%. Mit anderen Worten – man ist fast auf Vor-Corona-Niveau, wenn man die Tatsache bedenkt, dass Chinesen bis Ende Dezember 2022 nicht so ohne weiteres das eigene Land verlassen konnten. Die Aufteilung der Nationen sieht dabei so aus:
Besucher nach Nationalität 2019
- Südkorea
- VR China
- Taiwan
- Hongkong
- Thailand
- Singapur
- Malaysia
- Indonesien
- Philippinen
- Vietnam
- Australien
- USA
- Kanada
- Großbritannien
- Frankreich
- Deutschland
- Sonstige
- Südkorea
- VR China
- Taiwan
- Hongkong
- Thailand
- Singapur
- Malaysia
- Indonesien
- Philippinen
- Vietnam
- Australien
- USA
- Kanada
- Großbritannien
- Frankreich
- Deutschland
- Sonstige
Besucher nach Nationalität 2022
- Südkorea
- VR China
- Taiwan
- Hongkong
- Thailand
- Singapur
- Malaysia
- Indonesien
- Philippinen
- Vietnam
- Australien
- USA
- Kanada
- Großbritannien
- Frankreich
- Deutschland
- Sonstige
- Südkorea
- VR China
- Taiwan
- Hongkong
- Thailand
- Singapur
- Malaysia
- Indonesien
- Philippinen
- Vietnam
- Australien
- USA
- Kanada
- Großbritannien
- Frankreich
- Deutschland
- Sonstige
Quelle: JNTO (JAPAN NATIONAL TOURISM ORGANIZATION), siehe hier.
Den vorläufigen Zahlen zufolge nahm demnach die Zahl der südkoreanischen Besucher um 84% zu, während die Besucherzahl aller anderen Nationen rückläufig war — allen voran die der VR China, bei der ein (coronabedingter) Rückgang um 95% zu verzeichnen war.
Auch die Zahl der Besucher aus Deutschland liegt noch weit hinter den vorpandemischen Zahlen zurück – im Dezember 2019 kamen knapp 14’000 Besucher aus Deutschland, im vergangenen Monat nur 7’700. Das ist allerdings angesichts der stark gestiegenen Flugpreise nicht weiter verwunderlich.
Für Japan ist das sicherlich eine gute Nachricht — diverse Branchen haben eine Normalisierung des In-bound-Tourismus bitter nötig. Es wird zwar eine Weile dauern, bis sich die Besucherzahlen wieder halbwegs erholt haben, doch ein Blick auf den vergangenen Monat zeigt, dass dies schneller als gedacht geschehen könnte.
Noch eines — bei einem kurzen Abstecher nach Karuizawa in der Präfektur Nagano vor gut einer Woche fiel mir ein neuer Verkaufsautomat auf: Dieser verkauft 出汁, die in der japanischen Küche elementare Brühe. Fairerweise warnt man den unerfahrenen Touristen auf Englisch vor dem Inhalt: “Do not drink. This is a soup stock” (natürlich hat man hier wieder einen obligatorischen Englischfehler eingebaut!). In diesem Sinne: Augen auf beim Getränkekauf!