Erstaunlich lang und breit wird ja momentan auf CCTV, dem chinesischen staatlichen Sender, über das schwere Erdbeben in Sichuan am 12. Mai berichtet. Natürlich kommt das auch in den japanischen Medien nicht zu kurz, denn aus mehr als verständlichen Gründen hat man hier grosses Interesse sowohl an China als auch an Erdbeben.
Japan hat nicht überraschenderweise eine sehr geschulte, erfahrene schnelle Eingreiftruppe für Erdbebenkatastrophen – und prompt 80 Leute und ein paar Spürhunde abkommandiert. Die trafen sich am Flughafen in Narita, aber da war auch schon Endstation: China lehnte ab. Die Infrastruktur sei so schwer gestört, dass man momentan ausländische Helfer nicht ins Land lassen kann. Kürzlich ähnliches aus Birma Myanmar gehört? Nein, aber nicht doch!
Nun kann man viel mutmassen. Will man sich vom einst verhassten Feind nicht helfen lassen? Liegt nahe, aber China wies auch andere Nationen ab. Und schaut man sich die Bilder im Fernsehen an, so ist die Aussage mit der Infrastruktur nicht weit hergeholt. Andererseits kann man sich sicher sein, dass japanische (und andere) Erdbebenspezialisten weit mehr Nutzen bringen würden als das sie stören würden.
Man verlegt sich in Japan deshalb auf eine andere Erklärung: China will einfach keine Ausländer in ein Gebiet mit zahlreichen, mehr oder weniger unzufriedenen Minderheiten lassen.
Ein Sprecher im japanischen Fernsehen brachte es in einer anderen Sache auf den Punkt: “Schäden dieser Art habe ich in Japan nach einem Erdbeben noch nie gesehen”. Stimmt. Die Häuser fielen wirklich schlichtweg in sich zusammen. Vor allem Schulen. In Japan werden hingegen seit jeher vor allem Schulen erdbebensicher gebaut. Auch hier stürzten nach dem schweren Beben in Kobe 1995 Bauten ein, die angeblich erdbebensicher waren. Darunter ein Teil der Autobahn: Durch Korruption bedingt wurde billiger Baustoff verwendet. Das waren aber dennoch eher die Ausnahmen. In China scheint das ganz offensichtlich eher die Regel zu sein. Ich kann mir nur zu gut ausmalen, wie wütend die Eltern der verschütteten Kinder sein müssen.
Das Wort des Tages: おから建設 – okara kensetsu. Okara ist eine Art Tofu, einfach gesagt. kensetsu ist der Bau. Die Häuser im Erdbebengebiet fielen zusammen, als seien sie aus Tofu gebaut worden. Der Begriff “okara kensetsu” taucht im Zusammenhang mit dem Beben in China häufig in den japanischen Medien auf.
Also bei uns in den Nachrichten wird ja davon gesprochen das Amerika und Russland gestattet wurde Hilfsgüter einzufliegen. Aber ich find es ein Frechheit das nur inländische Organisationen die Hilfgüter verteilen dürfen um es nach eigener Hilfe Leistung aussehen zu lassen. Was natürlich gute Propaganda für die eigenen Minister ist.
Gruß Setsuna
Und dieses Mal reisst sich der liebe Herr Bush nicht nach allen Kräften darum, Birma/Myanmar zu helfen. Hm……….. Ob das am mangelnden Erdöl liegt?
Aber das ist echt ne Sauerei, dass die Regierung so wehement Hilfe von außen ablehnt. Man müsste das verseuchte Wasser mal durch die Leitungen der Regierungs-Chefs etc leiten, damit die mal wach werden und sich anständig helfen lassen.
China ist eine nicht minder schlechte Sache. Gerade die Sache mit den Schulen finde ich sehr erschreckend.
Ist Asien eigendlich generell so ein Spitzenkandidat für Naturkatastrophen oder ist das erst die letzten Jahre so? Hab mich da bisher leider nicht so sehr damit befasst.
Nur so neben bei, die Japanischen Spezialisten in China!
Also gemäß http://www.tagesschau.de/ausland/erdbeben86.html ist ein japanisches Expertenteam bereits unterwegs (wenn nicht gar schon angekommen).
Ja, kaum hatte ich den Artikel gestern veröffentlicht, da ward er teilweise schon Makelatur.
Gestern hat China in der Tat Spezialisten die Einreise genehmigt. Das sind gute Nachrichten.
@tabibito
grad nich so ganz zum thema aber… ich hab mir mal erlaubt einen link auf meinem blog zu deiner page zu erstellen, hoffe das is ok für dich?
@Jakub
Aber gerne doch. Wo findet man Deinen Blog? Würde gern mal reinschauen.
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Mag sein, dass ich der einzige Idiot bin, bei dem das seit heute der Fall ist, aber seit diesem Besuch werden die Kanji nicht mehr korrekt angezeigt. Auf anderen Seiten (z.B. meinem Blog) funktioniert es noch problemlos. Wenn ich es richtig sehe, dann verwendet mein Browser bei deinem und bei meinem Blog Verdana als Schriftart, also kann es daran nicht liegen.
Irritierend finde ich jedoch, dass deine Seite mir ISO-8859-1 als Charset via HTTP-Header sendet. Ein manueller Wechsel auf UTF-8 hat jedoch auch nichts an den Fragezeichen statt der Kanji geändert. Da wären wir beim nächsten komischen Punkt. Normalerweise bin ich es von meinem System gewohnt, dass unbekannte Zeichen nicht als Fragezeichen, sondern als viereckige Box mit dem Code des Zeichens darin dargestellt werden. Das kann ich allerdings nicht 100%-ig versichern, da ich vor einigen Wochen auf eine neue Version gewechselt habe.
Ich hoffe, dass du dir da irgendwie einen Reim darauf machen kannst…
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Ich hatte übrigens auch den Gedanken an Myanmar, als ich hörte, dass die chinesische Regierung keine Helfer im Land haben will.
freut mich ^^
hier die addy:
http://jayindacup.blogspot.com