Tsukemen Takemoto gibt es bereits seit 2012, und in dem kleinen Lokal in der überschaubaren Fußgängerzone nahe des Bahnhofs Yukigaya-Ōtsuka finden lediglich 12 Leute Platz. Der Laden ist weit über die unmittelbare Umgebung bekannt – man muss deshalb in der Regel mit einer längeren Schlange rechnen.
Wie der Name schon sagt, geht es hier weniger um Ramen, sondern mehr um Tsukemen, Nudeln (“men”) also, die separat in Suppe getunkt (“tsuke-ru”) werden. Die Herausstellungsmerkmale von Takemoto sind dabei das verwendete Hühnerfleisch (jenes stammt von den in Japan bekannten Date-Hühnern), niboshi (getrocknete Sardinen) sowie die selbst produzierten Nudeln und Kondimente.
Man bezahlt wie üblich an einem Ticketautomaten, und der hat ziemlich viele Auswahlmöglichkeiten, wenn man die Grösse des Ladens bedenkt. Es gibt in der Tat auch Ramen, mit Hühnerfleisch und einer klaren Suppe, doch die Spezialität sind natürlich Tsukemen, die mal mit normaler Beilage sowie auch als “特製 tokusei” (“Spezial”)-version daherkommen. Darunter gibt es dann noch die normale Variante sowie die “niboshi”-Variante (also mit getrockneter Sardinenbasis). Das ist praktisch für die Besucher, die nicht viel von den leicht bitteren Sardinen halten.
Die Nudeln sind dabei ziemlich verschieden, aber beide Varianten sind Tsukemen angemessen eher dick. Die Suppe ist sehr komplex – man findet eine Zitrusnote drin, sowie sehr fein gehacktes Gemüse (auch Rotkohl ist darunter). Die “niboshi”-Variante ist dabei angenehm säuerlich, und die Sardinen melden sich nur mit einer leicht bitteren, aber ganz und gar nicht aufdringlichen Note. Das sehr helle Hühnerfleisch-Chashu (chashu – dünne Fleischscheiben) sieht zwar nicht vielversprechend aus, ist aber ein Highlight, denn es hat eine ganz eigene, leicht verräucherte Note.
Wie bei Tsukemen üblich findet man ein paar Gewürze auf dem Tresen, mit denen man seine Suppe nach Gusto aufpeppen kann. Die Gewürze (Essig, Currysalz, Zitruspfeffer) mischt Takemoto selbst zusammen, und es lohnt sich, im Laufe des Mahls etwas zu kombinieren.
Tsukemen isst man normalerweise mit kalten Nudeln. Dementsprechend kühlt die Suppe schnell ab. Für diejenigen, die lieber heisse Suppe bevorzugen, hält Takemoto eine kleine Besonderheit parat: Man kann sich einen “焼き石” yakiishi (wörtlich “gebrannter Stein”) bestellen, umsonst natürlich – ein sehr heisses, birnenförmiges Eisen, das man in die erkaltete Suppe gibt, die dann umgehend anfängt zu kochen. Eine nette Idee, die man so nur selten findet.
Wer Tsukemen mag, sollte hier auf jeden Fall vorbeischauen. Ein absolutes Geschmackserlebnis. Besonders empfehlenswert: Die 特製煮干しつけ麺 (tokusei niboshi tsukemen).