Ramen Sugimoto gibt es seit 2013 – bis 2020 befand sich das Restaurant im Tokioter Stadtviertel Suginami-ku, danach zog das Restaurant nach Aoba-ku um, einem ziemlich ruhigen Stadtviertel in Yokohama. Das Restaurant ist relativ neu, mit einer sehr großen und sauberen Küche sowie einem Extraraum für die Herstellung der — vergleichsweise dünnen Nudeln. Damit sticht Ramen Sugimoto schon mal aus der Menge raus, denn nur wenige Ramenrestaurants, erst recht, wenn es sich um ein einzelnes Restaurant handelt, stellen ihre eigenen Nudeln her.
Im Prinzip gibt es zwei Geschmackssorten: Salz und Soyasauce. Am typischen Ticketautomaten am Eingang kann man wählen, wie viele Beilagen man möchte — die volle Ausstattung heißt wie fast überall 特製 und kommt mit zwei Scheiben Fleich, fermentiertem Bambus, einem Solei, Röstzwiebeln, fein gehackten Zwiebeln und etwas Grün daher. Die Präsentation ist lobenswert – und die Atmosphäre im Restaurant ist sehr gediegen und nicht so hektisch und laut wie in vielen anderen Ramenrestaurants.
Eine andere Variante kommt mit Wantan daher – mit Shrimp gefüllte, offene Teigtaschen (und die sind sehr empfehlenswert bei Ramen Sugimoto). Sowohl die Salz- als auch die Soyasaucenvariante schmecken sehr rund, mit einer kräftigen Note von dashi, das hier offensichtlich hauptsächlich aus tierischen Produkten gewonnen wird. Die Soyasaucenvariante hat eine ganz leichte Säurenote. Die Menge der normalen Portionen ist ordentlich — und mehr als üblich. Meiner Meinung war jedoch alles etwas zu perfekt – die Nudeln sind so perfekt, dass man ihnen die manuelle Herstellung im Laden nicht anmerkt, Bei der Suppe fehlt – mir persönlich zumindest — das gewisse je ne sais quois, die eine, besondere Note, die man woanders nicht findet. Als Kondiment gibt es nur schwarzen Pfeffer (leider nur den von Gaban in der großen Dose) und das war es – es wäre schön, wenn man der Suppe auf halber Strecke einen leicht veränderten Akzent geben könnte. Aber das liegt möglicherweise alles auch nur daran, dass die Menge so groß ist: Wäre die Portion etwas kleiner, würde man nicht auf diese Gedanken kommen.
Fazit: Ramen Sugimoto ist etwas für Ramenbeginner – sehr wohlgefällig, gut schmeckend und konservativ. Man sollte aber gut Hunger im Gepäck haben, sonst wird es auf halber Strecke etwas viel.