In der kleinen, gemächlichen Einkaufsstrasse von Shinmaruko, im Schatten all der neuen Hochhäuser von Musashi-Kosugi, gibt es seit 2014 das kleine Ramenrestaurant Deko mit insgesamt 12 Plätzen – und einem Ticketautomaten, der vor Auswahl nur so strotzt. Ramenrestaurants dieser Grösse spezialisieren sich normalerweise auf ein paar wenige Sachen, doch hier legt man sich ins Zeug: Ramen, Tsukemen, Aburasoba, in diversen Variationen, wobei man sich hier vor allem auf 煮干し Niboshi (Sud auf Basis getrockneter Sardinen, zur Herkunft siehe hier) und Miso als Suppenbasis spezialisiert hat.
Probiert wurden die Niboshi-Ramen, die Aburasoba und Niboshi-Tsukemen. Die Ramen kamen in einer undurchsichtigen, hellbraun-gräulichen Suppe mit einer sehr feinen Note getrockneter Sardinen, die die sonst oft übliche bittere Note vermissen liess. Die Nudeln waren für Ramen mässig dünn und relativ firm. Bei den Tsukemen und Aburasoba waren die Nudeln angemessen dick und nahmen die Suppe bestens auf. Obwohl die Basis der Tsukemen und Ramen ähnlich war, gab es doch einen feine Unterschied. Der Geschmack war bei allen drei Gerichten sehr ausgewogen, und die Beilagen (Solei, getrocknetes Nori, Lauchzwiebeln, Zwiebeln und zwei Sorten “chashu” – Huhn und Schweinefleisch) passten hervorragend.
Preislich ist dieser Laden auf der teureren Seite, aber immer noch preiswert, wie es bei Ramen übrig ist. Der ausgewogene Geschmack macht Spass, man wird der Suppe nicht überdrüssig. Einzig die Fleischbeilage war zwar gut, aber etwas “farblos” – es fehlte ein bisschen Pep. Das kann aber auch beabsichtigt sein, damit die Fleischscheiben nicht mit der Suppe konkurrieren.
Deko eignet sich hervorragend für Ramenanfänger – aber Vorsicht, man wird so von Anfang an verwöhnt.