Rund 2 Gehminuten vom Bahnhof Saginuma entfernt steht ein winziges Haus, das von innen wie selbstgezimmert aussieht. Ganz unscheinbar – wäre da um die Mittagszeit nicht immer eine lange Schlange vor dem Haus. Dieser 2013 gegründete Ramenladen ist nicht nur in der näheren Umgebung bekannt – im Michelin-Guide für Yokohama und Umgebung im Jahr 2015 war dieses Restaurant eines von 4 Ramenrestaurants, das dort Erwähnung fand (allein in dieser Gegend gibt es mehrere tausend Ramenrestaurants).
Innen kann es enger nicht sein: Es gibt nur sechs Sitzplätze, und gleich hinter diesen Sitzplätzen gibt es die Warteplätze. Man bezahlt sein Ticket am Automaten erst, wenn man sich endlich an den Tresen setzen kann, denn der Automat steht ganz am Ende des Raumes. Das Restaurant ist ein Mutter-Sohn-Geschäft – die Mutter serviert Wasser, räumt ab und beobachtet ansonsten ihren Sohn, der alles zubereitet. Da man sein Ticket erst beim Hinsetzen abgibt, kann man nun von Anfang bis Ende beobachten, wie die Ramen gemacht werden, und das ist faszinierend: Der Koch macht alles extrem sorgfältig – vom Fleisch schneiden und grillen, zum Nudelwasser-Abschütteln (dafür hat er eine ganz besondere Technik) bis zu Arrangieren der Nudeln in der Suppe. Echte Handwerkskunst, aber ganz ohne Show.
Bei Futokoroya ist man kompromisslos: Es gibt nur Salz- und Soyasaucenbasis, entweder mit dünnen Nudeln (hosomen) oder breiteren Nudeln (hirauchi). Ansonsten kann man noch wählen, ob man die “light”-Version oder die volle Version, komplett mit Solei (ajitamago) haben möchte. Keine Experimente, kein “Gericht der Woche” und dergleichen. So beliebt wie der Laden ist, könnte man die Preise erhöhen – macht man nicht. Man könnte in ein grösseres Lokal ziehen – macht man auch nicht.
Die Nudeln sind relativ normal und nichts Besonderes. Die Brühe ist rund und vollmundig, ohne zu sehr zu stopfen. Die Beilagen sind nahezu perfekt – besonders die dünnen Fleischscheiben (chashu) sind hervorragend, und das eingelegte Ei ist einfach nur perfekt – und das sagt jemand, der sich prinzipiell nicht viel aus Eiern macht.
Besonders empfehlenswert: Die volle Variante der Soyasaucenbasis, mit dicken Nudeln.