Vor dem Restaurantnamen steht 中国手打拉麺 – “handgeschlagene chinesische Ramen”, und das sieht man schon von draussen, denn die Nudeln werden direkt in einem Schaufenster hergestellt, und das sehr kunstvoll. Innen ist es eng, und es geht sehr laut zu – man wähnt sich umgehend in China, zumal die Angestellten alle Chinesen sind.
Es gibt verschiedene Sorten, und es gibt auch Gyoza (chinesische Teigtaschen), die auch sehr beliebt zu sein scheinen. Zudem gibt es zahlreiche Ramen- und Tsukemenarten. Quasi ein Re-re-Import, denn Ramen kommen eigentlich aus China, wurden dann in Japan “weiterentwickelt”, bzw. durch Tsukemen (bei denen man ganz einfach nur Nudeln von der Suppe trennt) erweitert, und dies wurde von den Chinesen im Bazoku wiederum auf Chinesisch interpretiert.
Gleich vorneweg: Das ganze ist Geschmacks- und Ansichtssache. Wer handgemachte, ganz frische Nudeln liebt, wähnt sich hier im Paradies. Und wer sich von der Vorstellung trennen kann, dass Tantan immer sehr cremig bzw. sämig sein muss, der wird sich ebenfalls ins Bazoku verlieben. Die Tantanmen im Bazoku haben eine gewisse Säure, und die Cremigkeit fehlt, doch man braucht nur ein paar Löffel um zu merken, dass die Essenz der Tantanmen nicht nur nicht fehlt, sondern gar raffiniert verfeinert wurde: Die Suppe hat einen langen, sehr aromatischen Abgang und exakt die richtige Schärfe. Ein Gedicht.
Auch die normalen Tsukemen und die normalen Ramen, normal bedeutet hier auf Soyasaucenbasis, haben eine gewisse, aber nicht aufdringliche Säure und schmecken hervorragend. Wer Ramen mag UND authentische chinesische Küche, wird Bazoku sehr zu schätzen wissen.