“Nerima”, Neri steht für “formen”, ma für “Pferd”. Der Name tauchte zum ersten Mal im 15. Jahrhundert auf, und man vermutet, dass sich das “formen” auf “trainieren, abrichten” bezieht und bedeutet, dass hier früher Pferde trainiert wurden.
Nerima-ku liegt im Nordwesten der Stadt ausserhalb des historischen Zentrums und der Yamanote-Linie. Der Stadtteil wurde erst 1932 Teil der Hauptstadt, denn vorher gab es hier nur Dörfer. Im Norden grenzt Nerima an die Präfektur Saitama, im Osten an Itabashi-ku, im Süden an Suginami-ku und Nakano-ku.
豊島園 Toshimaen ist ein kleiner, interessanter Park mit grossem Vergnügungs-Schwimmbad. Ansonsten…hier kann man sehen, wie der durchschnittliche Hauptstädter so wohnt.
Allgemeines
Nerima-ku ist gut 48 Quadratkilometern gross und liegt damit auf Rang 5 der 23 zentralen Stadtbezirke von Tokyo (genannt -ku). In dem Bezirk leben gute 730’000 Einwohner – das ist Rang 2. Damit ist die Bevölkerungsdichte von guten 15’000 Einwohnern pro Quadratkilometer durchschnittlich in Tokyo. Und es werden immer mehr Einwohner – die Bevölkerung wächst seit Jahrzehnten stetig.
Nerima ist heute hauptsächlich Wohngebiet beziehungsweise eine sogenannte “Bettenburg”. Da es hier jedoch vor dem Zweiten Weltkrieg hauptsächlich Gehöfte und Reisfelder gab, gibt es in dem Distrikt durchaus auch noch ruhigere Ecken. Da man von hier aus das Stadtzentrum von Tokyo in weniger als einer halben Stunde erreichen kann, wird seit Jahrzehnten auf Teufel komm raus gebaut: In den 1970ern lebten hier rund eine halbe Million Menschen, Mitte der 1990er rund 630’000 Einwohner und 2015 schliesslich 730’000.
Der Bezirk ist jedoch vielseitiger als man auf den ersten Blick vermuten würde. Hier gibt es auch Universitäten (zum Beispiel die Musashino-Musik-Universität in der Nähe des Bahnhofs 江古田 Ekoda sowie ein paar (2007 zählte man 94) Anime-Studios. Für eingefleischte Anime-Fans ist der Bezirk definitiv von Interesse, denn hier entstand der erste längere Farb-Anime-Film, und hier entstand auch die erste Anime-Fernsehserie – der bekannte 鉄腕アトム Astro-Boy (Atom) Anfang der 1960er.
Es gibt auch ein paar Parks, wenn auch die Parkdichte nicht gerade hoch ist gemessen an den Anwohnern. Zu den bekanntesten Parks bzw. Wohnviertel mit Grünanlagen gehören der 石神井公園駅 Shakujii-Park im Zentrum des Bezirks sowie der 光が丘公園 Hikari-ga-oka-Park im Norden. Insgesamt gesehen ist Nerima jedoch nur etwas für diejenigen, die das “ganz gewöhnliche Japan” erleben wollen – da hier wie eingangs erwähnt bis in die jüngste Zeit hinein nichts los war, gibt es kaum wirklich Sehenswertes.