大山 Oyama
Oyama, bzw. korrekt geschrieben “Ōyama” (das O wird lang gesprochen). Bedeutet schlicht und ergreifend Grosser Berg. Viele Berge in Japan heissen so, aber dies ist der bekannteste “Oyama”.
So ziemlich im Zentrum der Präfektur Kanagawa, gute 40 km westlich von Yokohama. Hier beginnt der bergige Tanzawa-Oyama Quasi-Nationalpark 丹沢大山国定公園. Die nächstgrössere Stadt ist Isehara.
Der Afuri-jinja (Schrein). Die Berge. Die Aussicht auf die Kantō-Ebene.
Oyama – Beschreibung
Bei Oyama beginnt der bergige Teil von Kanagawa. Der Ōyama selbst ist 1’252 m hoch, westlich davon beginnt dann das bis zu 1’673 m hohe Tanzawa-Gebirge 丹沢山地. Der Afuri jinja 阿夫利神社 ist in zwei Teile untergliedert – den oberen, eigentlichen Teil (fast auf dem Gipfel, genannt 奥の院 Oku-no-in) sowie den unteren Teil, genannt Afuri Shimosha 阿夫利下社. Er gehört zu einem Ring wichtiger Schreine rund um die Hauptstadt. Am Berghang gibt es noch den Ōyama-ji 大山寺 – ein buddhistischer Tempel.
Über die Herkunft des Namens Afuri wird gestritten. Gelegentlich wird der Berg selbst auch manchmal “Afuri-yama” genannt. Manche deuten den Namen “Afuri” als eine verkürzte Form von “Ame furi” (Regen + fallen): Auf und am Oyama regnet es häufiger als anderswo, so dass man den Berg auch als Regenberg bezeichnet. Hier beteten früher auch Bauern den 水分神 Mikumari-no-kami an – den Regengott – damit ihre durstigen Reisfelder mit reichlich Regen beglückt werden.
Logischerweise hat man vom Gipfel eine grandiose Aussicht – so das Wetter mitspielt – aber man muss nicht bis nach oben laufen, um die Aussicht zu geniessen. Schon am unteren Schrein hat man einen herrlichen Blick auf die gesamte Shonan-Gegend nebst Pazifik bis Kamakura und noch weiter. Läuft man vom unteren Schrein einen Wanderweg entlang Richtung Nordosten (nicht den direkten Weg zum Gipfel, sondern den anderen), so kommt man zu einem kleinen Rastplatz (genannt 見晴台 Miharashi-Dai) auf einer Lichtung. Von dort hat man dann einen schönen Blick auf den Westteil von Tokyo.
Wer sich doch bis auf den Gipfel begeben möchte, läuft am besten den 本坂 Honzaka genannten Wanderweg beziehungsweise Pilgerweg nach oben. Der beginnt in der linken, hinteren Ecke des unteren Schreins mit einer steilen und langen Treppe. Der Weg ist in 28 Abschnitte (丁目 Chōme) unterteilt, die alle gleich lang sind, so dass man bei 14-Chōme weiss, dass man sich genau in der Mitte befindet. Der Wanderweg ist nicht allzu anspruchsvoll und auch von Kindern und Rentnern zu schaffen, aber da es eine gute Stunde nur bergauf geht, sollte man schon fit sein. Wenn man Glück hat, wird man unterwegs mit traumhaften Aussichten belohnt (zum Beispiel auf den Fuji-san bei 21-Chōme). Auf dem Gipfel selbst gibt es allerdings nicht übermässig viel zu sehen – Schrein und der Tempel unten an der Standseilbahn sind wesentlich spektakulärer.
Wie bei allen beliebten Ausflugszielen, gibt es auch am Afuri-jinja Verkaufsstände, an denen Getränke und Esswaren, die es “nur hier!” gibt. Das ist überall gleich und lässt keine Langeweile aufkommen. Hier werden zum Beispiel Dango 団子 verkauft – süsse, auf ein Stäbchen gespiesste Klösschen aus Reismehl. Und, so die Werbung auf dem Schild, Tōfu-Eiscreme.
Ōyama ist eine weitere Möglichkeit, ohne viel Aufwand der Hauptstadt zu entkommen. Durchaus ein lohnender Tagesausflug.
Anreise
Mit der privaten Odakyū-Linie 小田急線 fährt man von Shinjuku Richtung Odawara 小田原 und steigt nach 54 Minuten in Isehara 伊勢原 aus (die kyūkō 急行 genannten Schnellzüge halten dort auch). Von dort fährt ein Bus nach Ōyama – dauert ca. 20 Minuten.Von dort fährt eine Seilbahn bis zum Afuri shimosha 阿夫利下社. Vom unteren Schrein sind es ca. 1½ h bis zum Gipfel zu Fuss.
Übernachtung
Keine speziellen Tipps, da Tagesexkursion. Viel dürfte es aber nicht geben – maximal eins, zwei Ryokan’s. Zu allgemeinen Übernachtungstipps siehe Übernachtungstipps Japan.