Im letzten Winter schneite es nur ein Mal in Tokyo – und das auch nur kurz und im März. Wo bleibt all der Schnee, fragten die Medien sofort. Nun, der sollte erst im nächsten Winter kommen: Heute schneite es im Grossraum Tokyo ununterbrochen. Rund 10 cm kamen zusammen, aber da es keine Minusgrade gab, fiel die Sache entsprechend matschig aus.
Da generell auch nicht so viel Schnee in der Hauptstadt fällt, gibt es freilich auch keinen Winterdienst. Wer also nicht unbedingt raus muss, geht auch besser nicht raus. Um so besser – ich hatte beinahe die komplette Schwimmhalle für mich allein heute.
Der gefürchtete, tief verschneite Vulkan von … Disneyland [klicken um zu vergrössern]
Themawechsel: Japan hat ja zahlreiche Traditionen – einige davon mehr bekannt, andere weniger. Am 3. Februar gibt es eine im Ausland weniger bekannte Tradition, genannt 節分 (setsubun). Jemand, meist der Mann im Haus, setzt sich eine Teufelsmaske auf. Und wird dann in jedem Zimmer mit Bohnen beworfen, bis er flieht. Dabei ruft man
鬼は外! 福は内! (oni wa soto, fuku wa uchi!) – zu Deutsch “Der Teufel gehört nach draussen! Das Glück gehört ins Haus!”
In Japan gibt es zahlreiche solcher Traditionen, in denen man das Böse vertreibt.
Dabei sollte man vielleicht anmerken, dass Japaner sich weniger vor dem Teufel, sondern eher vor Geistern fürchten. Religionsbedingt.
Ach ja, am Setsubun-Tag werden dann Bohnen gegessen. Und zwar muss jeder genau so viele Bohnen essen, wie er alt ist. Ob sich meine 81-jährige Schwiegeroma daran hält, weiss ich allerdings nicht…