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Umzug oder – back to the roots

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Umzug von Urayasu nach Kawasaki

Nach neun Jahren in Urayasu in der Präfektur Chiba ist es am kommenden Donnerstag soweit: Umzug. Der letzte Umzug liegt 4 Jahre zurück, und die Entfernung betrug damals gerade mal 50 Meter. Dieses Mal ist es etwas weiter: Rund 40 km. Es zieht uns in die Präfektur Kanagawa, beziehungsweise in den Westen der Stadt Kawasaki. Je näher der Umzug, desto sentimentaler wird man: Wir haben hier viele Freunde und Bekannte. Andererseits – 40 km sind nicht die Welt, und wir werden uns schon einleben. Die neue Ortswahl ist kein gänzlicher Zufall: Von 1998 bis 1999 hatte ich in der neuen Heimat schon einmal gelebt (und damals für halbwegs wohnbar befunden).
Was ich vermissen werde: Unsere Nachbarn (Fischhändler mit 3 Generationen unter einem Dach), sehr viele Freunde und Bekannte, die Nähe zum Meer, die unzähligen Parks. Den Wahnsinn am Bahnhof Disneyland jeden Abend und jeden Morgen. Den Blick vom Balkon direkt zum Tokyo Sky Tree.
Was ich nicht vermissen werde: Die riesengrossen Strommasten vor unserem Haus. Die Tatsache, das alles, aber auch wirklich alles, neu ist. Das Fehlen selbst winzigster Erhebungen. Die jetzige Wohnung an sich, in der im Winter das Wasser an den Scheiben nur so runterläuft (innen, natürlich!). Und die Tatsache, dass die Stadt bei Erdbeben einfach mal keine guten Karten hat.
Der Umzug wird eine Umstellung: Schliesslich muss meine Tochter die Schule wechseln. Aber besser jetzt, nach dem ersten Schuljahr, als ein paar Jahre später.
Zum Thema vielleicht später etwas mehr, aber eine Lektion möchte ich noch an die Leser mitgeben: So möglich, zieht nicht Ende März um! Da die Schule in Japan im April beginnt (und in vielen Firmen auch das fiskale Jahr), siedeln sehr viele Firmen ihre Mitarbeiter (nebst Familien) Ende März um. Sprich: Umzüge sind in dieser Zeit des Jahres um ein vielfaches teurer als sonst.
Unter ferner liefen angemerkt: Dies ist mein zweiter Umzug dieses Jahr, da ich im Januar bereits die Firma umgesiedelt habe. Das reicht für die nächsten Jahrzehnte in Sachen Umzug…
Wegen des Umzuges sind bereits ein paar Tage draufgegangen. Der Sonntag wird nicht anders sein: Zur neuen Behausung fahren, Gas anschliessen lassen, Klimaanlage liefern und anschliessen lassen, Gardinenstangen und Gardinen anbringen usw.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

19 Kommentare

  1. Das sind ja tolle Nachrichten! Wünschen Euch einen bruchfreien Umzug und schnelles Einleben. Bei uns dauert es bis zum Umzug noch bis Anfang Mai. Wir sind dann etwas näher zusammen gerückt ca. 50km. Hoffe ein Treffen wird dann leichter sein. Sick mal Eure neue Adresse!

  2. Naja, 40km sind wirklich nicht viel.
    Ich weiß gar nicht genau, wie viel es bei mir war. Ich schätze mal ca. 200-300km.
    Ich bin Ende Februar umgezogen und das gehört bereits zur Hochsaison. Kann ich keinem raten. Vermutlich sollte man vor Ende April es gar nicht wagen, aber oft kann man sich das ja nicht aussuchen.

  3. Hätte auch lieber eine andere Zeit gewählt, aber man möchte das Kind dann doch nicht mitten aus dem Schuljahr reissen. Naja, ich hoffe, es war auf längere Zeit der letzte Umzug.

  4. {quote}
    Das reicht für die nächsten Jahrzehnte in Sachen Umzug…
    {/quote}
    Das klingt sehr danach, als ob ihr euch etwas gekauft haettet :-)
    Wo ist jetzt die Firma? Vormals bist du in Ebisu gewesen, richtig?
    Wie auch immer, ich wuensche euch einen guten Start in der neuen Heimat.

    • Gekauft klingt irgendwie so … reich. Sagen wir mal so: Auf absehbare Zeit zahlen wir die Miete an die Bank, und irgendwann eben keine Miete mehr.
      Die Firma ist noch immer in Ebisu. Nur, dass wir vorher näher an Daikanyama waren und jetzt näher an Hiroo. Das bedeutet, beim nächsten Erdbeben – gott verhüt’s – kann ich in der Mittagspause nachschauen gehen, ob unsere Botschaft noch da ist :)

        • Das war natürlich Ironie pur. Wie inzwischen jeder weiss, würde sich nachsehen gehen auf jeden Fall erübrigen :)
          ->Gekauft klingt irgendwie so … reich.
          Reich? XD

          • Daher auch das Terminvergabesystem. Die meisten deutschen Staatsbürger sind nach abklingen der ersten Nachbeben eh wieder wie wilde Horden auf der Flucht unterwegs Richtung Flughafen. Zu was braucht es da noch eine Botschaft in Tokyo. :)

  5. Vier Jahre ist der letzte Umzug schon wieder her? Wo ist die Zeit geblieben?
    Offensichtlich festigst du dein japanisches Dasein. Ist der Erwerb von Eigentum in Japan lohnenswert – sprich sind die Vorteile gegenüber der Finanzierung und Erhaltung günstiger? Ich schwanke da etwas. Insbesondere in der Großstadt weigere ich mich die hier geforderten Zahlungen für Woheigentum auszugeben.
    Auf jeden Fall wünsche ich ein stressarmen (ohne geht nicht, sonst macht es keinen Spass ;-) ) Umzug und eine tolle Zeit als Grundbesitzer.

    • Im Gegensatz zu Deutschland zum Beispiel sind Wohnungen und/oder Häuser in Japan kaum als Geldanlage tauglich – die meisten Häuser sind auf 35 bis 50 Jahre ausgelegt, und ein neues Haus zum Beispiel verliert schon nach wenigen Jahren rapide an Wert.
      Bei Grundstücken sieht es da schon anders aus. Man muss zwar Grundsteuer zahlen, und die ist je nach Lage durchaus heftig, aber eine Art Wertanlage ist das schon.

  6. Also ist die finale Entscheidung pro Eigentum gefallen. :) Du hattest ja mal einen Post zu deinen Gedanken diesbezüglich geschrieben.
    Na dann: Herzlichen Glückwunsch und dass alles glatt geht!
    Ich wünsche euch, dass ihr euch schnell im neuen Heim ‘zuhause’ fühlt und dass es sich als die richtige Entscheidung für euch herausstellt!
    P.S.: Bei der Gelegenheit (ich wollte wissen wie lang dein künftiger Arbeitsweg ist) hab ich gerade festgestellt, dass Google Maps in Japan verschiedene Bahnverbindungen, anstatt der üblichen Auto-Routen, als schnellste Strecken vorschlägt. Das ist ja cool! Und vermutlich sehr praxisorientiert oder? ;-)

    • Mit dem Auto zur Arbeit zu pendeln ist in Tokyo eher unüblich – das leisten sich wirklich nur die Chefs… und Handwerker usw. Ist also wirklich sehr praxisorientiert.
      Mein Weg zur Arbeit ist fast gleich. Wenn ich statt bisher 2 km nun 4 km zum Bahnhof fahre, bin ich sogar in 20 Minuten in Shibuya, und das hat was für sich.

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