Dieses Jahr ist das Jahr der großen Bauwerke in Tokyo: Zum einen wurde die 東京ゲートブリッジ Tokyo Gate Bridge am 12. Februar eröffnet, zum anderen wurde am 29. Februar der 634 Meter hohe 東京スカイツリー Tokyo Sky Tree fertiggestellt (die Eröffnung ist allerdings erst am 22. Mai).
Natürlich habe ich mal wieder keine Mühen gescheut, um etwas über die Tokyo Gate Bridge hier berichten zu können. Naja, eigentlich war es eher eine gute Entschuldigung, mal wieder eine kleine Tour mit dem Rad zu unternehmen. Die Brücke befindet sich in der Nähe des Bahnhofes 新木場 Shin-Kiba im Osten von Tokyo und eröffnet eine neue Verbindung zwischen Ost-Kantō bzw. Chiba und dem Flughafen Haneda bzw. Kawasaki und Yokohama.
Irgendwo hatte ich gelesen, daß die Brücke auch für Fußgänger begehbar ist. Wer weiß, vielleicht dann auch mit dem Fahrrad? Dachte ich mir so optimistischerweise. Also ging es über drei andere Brücken und rund 10 km bis zum Beginn des Monstrums, wo ich dann erstmal feststellen musste, dass es zwar in beiden Richtungen zwei Spuren für Autos gibt, aber ansonsten kein Platz ist für andere Vehikel. Dafür gibt es dann auf halber Höhe aber einen Turm mit Treppen und Fahrstuhl: Mit dem kann man dann 8 Etagen hochfahren bis zur Brücke – und von dort laufen. Nix da mit Fahrrad. Und da die Brücke neu ist, gab es neben mir natürlich sehr viele andere Neugierige.
Für mich ist die Brücke besonders interessant, weil sie über die letzten beiden großen Neulandinseln von Tokyo führt bzw. einen guten Einblick in selbige gewährt: Beide Inseln waren bzw. sind eigentlich immer noch für Menschen gesperrt. Einen richtigen Namen hat man auch noch nicht, und so werden die Inseln provisorisch 中央防波堤外側埋立地 Chūō Bōhatei Sotogawa Umetatechi und 中央防波堤内側埋立地 Chūō Bōhatei Uchigawa Umetatechigenannt (in etwa: Neuland außerhalb/innerhalb des zentralen Wellenbrecherdamms). Man kann davon ausgehen, dass die Inseln richtige Namen erhalten, so sie fertig sind. Die 115 bzw. 76 Hektar großen Inseln werden teilweise als Müllkippe und teilweise als Frachthafen genutzt – die grössere der beiden Inseln soll ab diesem Jahr als Containerhafen dienen. Auf beiden Inseln sieht es zum grossen Teil noch recht wüst aus. Und: Beide Inseln gehörten zu meinen Forschungsobjekten, da ich während meines Studiums über die Nachhaltige Entwicklung in der Küstenrandplanung recherchierte.
Der Plan heute war eigentlich, auf die andere Seite zu gelangen (und wieder zurückzulaufen, da es von der anderen Seite für Fußgänger nicht weitergeht. Das dauert natürlich eine Weile, denn die Brücke ist immerhin 2’618 Meter lang (und die Spannbreite zwischen den beiden mittleren Pfeilern immerhin 440 Meter). Aber nix da: Der Fahrstuhlturm auf der anderen Seite war schon in greifbarer Nähe, als
mir der Brückenwart in gelber Windjacke entgegenkam und alle zurückscheuchte: Die Türme machen um 17 Uhr zu, und da es auf der anderen Seite nicht weitergeht, müssen alle zurück.
Interessant war es trotzdem, hat man doch von da oben einen sehr schönen Ausblick über die ganze Stadt. Die Sicht war zwar nicht ideal, aber eine bessere Sicht hat man lediglich im Winter. Im Sommer dürfte sich ein Ausblick zur Brücke in der Regel kaum lohnen; es sei denn, man kommt unmittelbar nach einem Taifun zur Brücke.
Und zu guter Letzt noch ein Photo – dieses Mal von unten. Da der Flughafen sehr nah ist, kommen die Flugzeuge der knapp 90 Meter hohen Brücke auch ziemlich nah.
Schöne Dias von der Antifahrradbrücke! Das Panoramabild gefällt mir sehr gut. Hab letztens im TV auch ne Doku über den Sky Tree gesehn, is schon sehr beeindruckend. Sollte ich es doch mal nach Japan schaffen, wird man ihn sicher dann auch von oben bestaunen können :)
Danke für die Kurze Umschreibung und die schließungszeit. Ich werde mich dann wohl die Tage auch mal dahin begeben für ein paar Fotos. Ist ja doch schon ein Imposantes Bauwerk. Schade nur das der Sky Tree erst im Mai eröffnet wird.
[…] Tokyo Gate Brigde angeregt durch http://www.tabibito.de/japan/blog/2012/04/01/tokyo-gate-bridge/ – Tokyo Sky Tree zwar noch nicht freigegeben für Besucher, aber fertig; also hin – Shimokitazawa […]
Ja, wirklich schade, dass die Eröffnung des Skytrees erst im Mai ist. Wir sind grade in Tokyo und hätten ihn gerne bestiegen. Aber die “Tokyo Gate Bridge” ist auch ein guter Tipp, den wir gerne aufnehmen. Das mit den Inseln klingt ja komisch:sehen sie aus wie eine Müllhalde – oder wird da wirklich Inselerweiterung mit Müll betrieben? Ich meine, ich hab mich wirklich schon gefragt, wo die Japaner all ihren Müll lassen. Alles ist verpackt, selbst einzelne Plastikstrohhalme und Kekse innerhalb der Folie der Kekspackung, und nichts wird getrennt oder wiederverwertet.Wie kann das funktionieren?
Ansonsten gefällt es uns super hier. Wir warten nur noch auf etwas wärmeres Wetter, um endlich mal ein richtiges Hanami erleben zu können…
Wieso baut man für eine 2km lange Brücke keine Fahrradauffahrt, aber einen Lift und Treppen?^^
@Sascha, Tapi
Dann lasst Euch mal morgen (Dienstag) nicht wegpusten! Ein Sturm in Taifunstärke wurde gerade angesagt!
@Thuruk
Na wegen Anzen Daiichi – Sicherheit geht vor:)
zu spät, wir waren zwar nicht auf der Tokyo Gate Bridge aber in Odaiba, wo wir bei dem Übergang von einem Gebäude zum nächsten fast von der Fußgängerbrücke geweht wurden. Dann erfuhren wir, dass auch die Yokomotoline wegen des Taifuns ihren Betrieb eingestellt hatte und kamen nur über Umwege zurück nach hause .Hätten wir doch morgens noch hier reingeschaut…wo findet man eigentlich Taifunwarnungen im Internet?
äh so ähnlich: Yurikamomeline
[…] auf 350 m und 451 m ergattert hatten, so ziemlich gar nichts sahen. Nach der Eröffnung der Tokyo Gate Bridgewurde damit ein zweites neues Wahrzeichen von Tokyo innerhalb von gut drei Monaten eingeweiht. Die […]