Was mich da neulich aus der Fischabteilung im hiesigen Supermarkt anschaute, hatte Format: 1 (ein) Thunfischauge, hübsch verpackt im Plastikzylinder und wesentlich größer als meine Faust und leicht getrübt. Na, ist wohl nicht mehr ganz frisch! Aber wer kauft so was? Und wie isst man sowas? Nein, selbst probieren möchte ich es nicht. Ich kann nicht mal ein Karpfenauge aus dem Kadaver pulen. Aber mal kurz recherchiert – und siehe da, Thunfischaugen sind (angeblich) sehr beliebt, da sie viel Kollagen, DHA und EPA (beides Omega-3-Fettsäuren) enthalten, was ja alles bekanntlich sehr gesund ist und zu einem geschmeidigen Pelz verhilft. Der ganze Kram befindet sich allerdings nicht im Augapfel selbst, sondern rundherum.
Ganz so beliebt scheint das Thunfischauge dann aber auch selbst in Japan nicht zu sein, denn echtes Thunfischfleisch ist mittlerweilen sehr teuer, aber dieses riesige Auge hier, und bekanntlich haben die Tiere ja nur zwei davon (Ergebnisse von der Küste vor Fukushima liegen noch nicht vor), kostet nur ni-kyū-pa (298) Yen, also keine 3 Euro. Und von einer Miso-Suppe mit diesem einen Riesenauge (wiegt wohl ein halbes Kilogramm) wird man doch bestimmt satt. Ich jedenfalls wäre nach einem Schluck schon pappesatt.
Die gibt man dann ungeliebten Verwandten in die Suppe oder so.
Ich würd’s nicht essen. Würg. xD
Mein Sohn (3) liebt sie und isst mit Vorliebe die Fischaugen, egal welche. Ich selbst sitze auch nur kopfschuettelnd daneben und verstehe die Welt nicht mehr.
パパ、食べたい。
Jaja, meine Kinder lieben auch ihr Nattō über alles. Also von mir haben sie das bestimmt nicht. Und welch lieblich Geruch am Eßtisch liegt, wenn drei Leute um mich herum Nattō essen – und einer von den dreien es auch noch überall hin verteilt!
Das wäre ja dann eine willkommene Ergänzung zu dem schon fast kriminell hergestellten “Yamazaki-Pan”, aus einem der vorigen Beiträge (“was man so in sich reinstopft”)?
Ich würde es nicht runterkriegen…. mir wirds immer ganz anders, wenn Schwiegerpapa zu oshougatsu die eingelegten Fischinnereien aus dem kleinen Glas futtert (Mensch wie hieß das Zeg…). Ich habs mal probiert und kann sagen, daß es mich an den Geschmack eines Schluckes Nordseewassers erinnerte.
Meinst Du 塩辛 – shiokara – fermentierte Fischinnereien? Schmeckt eigentlich gar nicht so schlecht… mit Sake. Mit viel Sake. Wenn man nicht weiß, was es ist…
Nein, ich erzähl euch jetzt mal nicht, was man sonst mit den Augen macht. Weggeworfen werden sie auf jeden Fall nicht. Wundert mich, das man offenbar ein Exemplar vor dem Shredder retten konnte und im Supermarkt “ausstellt”……
Das ist jetzt aber nicht nett … neugierig machen, und dann stoppen :(
Musste noch jemand an den Indiana-Jones-Teil denken, in dem seine Begleiterin nach allerlei exotischen Speisen fragt, “haben Sie denn nichts einfaches, so was wie Suppe?” und dann eine Augensuppe serviert bekommt?