BlogRoboter als Trauzeuge - wie geht's weiter?

Roboter als Trauzeuge – wie geht's weiter?

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Ganz vergessen – die neuesten Nachrichten von der Roboterfront, wenn auch schon zwei Wochen alt: Am 16. Mai verkündete man auf Akihabara News (dank englischer Version für Technikbegeisterte eine ergiebige Nachrichtenquelle) die erste mit Hilfe eines Roboters vollzogene Trauung. Der kleine Roboter wurde dem Zweck entsprechend i-Fairy genannt. Die Trauung sah dabei so aus (genauer gesagt handelt es sich bei dem Video um den Probelauf kurz vor der eigentlichen Trauung):

Nun, hier spielt ein Roboter nur den Trauzeugen, aber wenn man an die Diskussionen über Intimate Relationships with Artificial Partners – zum Beispiel hier liest, fragt man sich wirklich, wie lange es noch dauern wird, bis es soweit ist. Es würde mich jedenfalls auf gar keinen Fall wundern, wenn die erste Trauung zwischen Mensch und Roboter in Japan stattfindet. Man kann ja dabei der Phantasie freien Lauf lassen: Beim Physikerforum beginnt die Diskussion dementsprechend so:

I suppose there ARE many advantages to having a robot wife.
i.e. a power off button, a reset button.

(Quelle).
Mal sehen, welche anderen Dienstleister demnächst durch Roboter ersetzt werden. Erste Roboter-Stationsschwestern bzw. Empfangsdamen in Krankenhäusern werden in Japan ja schon erprobt. Weitere Gruppen, die sich hierfür anbieten, wären z.B. i-LoanShark oder i-Pimp. Nein, ich will nicht weiterdenken…
Das Wort des Tages: 進歩 shinpo. “Weitermachen/vorangehen” und “Schritt” – der Fortschritt

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

3 Kommentare

  1. Wenn es auch etwas absurd wirkt, hier kann man es zumindest als Gag verstehen, weil die Brautleute ja beide Robotik-Entwickler sind.
    Aber wären sie Zoopfleger würde dann ein Affe sie trauen?

  2. „Aber wären sie Zoopfleger würde dann ein Affe sie trauen? “
    Wieso denn nicht? Denen kann man doch bestimmt irgendwie beibringen, wie sie das anstellen müssen.

    Ich persönlich glaube, obwohl ich sehr auf Chobits stehe, dass es mit einer Roboterfrau eher langweilig wäre. Irgendwo muss es doch auch Probleme geben, damit man Herausforderungen hat, die man angehen kann und nach denen man sich wieder besser fühlt. Das ist allerdings die Meinung einer Person, die bisher noch keine Freundin hatte ;)

    Mal abgesehen davon, kann man das Zitat auch umdrehen:
    „I suppose there ARE many advantages to having a robot husband.“

    Aber mal ne andere Frage: Setzen sie am Empfang denn dann solche Repliee-artigen Androiden ein oder sehen die Maschinen wirklich noch wie Roboter aus? Erstere finde ich nämlich durchaus cool und die wären auch beim Empfang praktisch (laufen muss sie ja nicht und Repliee ist auf Gesichtsmuskeln gut spezialisiert).

    Bin gespannt, wie die Welt aussieht, wenn ich studiert habe (weil ich auch in so einen Bereich könnte).

  3. Irgendwie eine typische Japan-News für den Westen: Verspielt, roboterintegriert und vor allem ein wenig durchgeknallt.

    Wobei ich aber nicht davon ausgehe, dass “normale” Japaner (lies: keine Robotikentwickler) sich für einen Roboterprediger ebenfalls so sehr begeistern können.

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