Aktionismus, gepaart mit japanischem Ideenreichtum, treibt mitunter lustige Blüten. Eine Gruppe japanischer Studenten hat nun zum Umbrella-Sharing aufgerufen: Rund um Shibuya (Tokyo) stehen an verschiedenen Stellen Kübel mit besonders gekennzeichneten Regenschirmen. Wenn es mal giesst, kann man sich diese ausleihen. Wer ihn dann sogar wieder zurückbringt, bekommt dafür Länderpunkte. Ach nein, Earth Day Money heisst das, und dafür bekommt man irgendwann irgendwo einen heissen Kaffee oder so.
Sinn und Zweck der Übung: Es soll die Gemeinschaft stärken und der Umwelt nützen.
Letzteres ist durchaus verständlich: In Tokyo regnet es drei Mal so viel wie in Berlin zum Beispiel. Und Japaner spannen beim kleinsten Tropfen (und auch bei Sonnenschein) sofort den Schirm auf. In den Convenience Stores gibt es die Plasteteile schon ab weniger als 2 Euro zu kaufen.
So sieht es nach einem Sturm, geschweige denn einem Taifun, auch aus: Da die billigen Schirme beim kleinsten Windzug wegklappen, sind die Strassen oft voll von zerknickten, weissen oder durchsichtigen Schirmen. Deshalb gibt es für die Idee, das Projekt nennt sich übrigens Shibukasa (aus Shibuya und kasa, siehe unten) auch 5 Regenpunkte.
Das Wort des Tages ist gleichermassen eines der witzigsten Schriftzeichen: 傘 (kasa) – der Regenschirm. Vier Menschen (die kleinen Winkel sind jeweils Schriftzeichen für “Mensch”) stehen irgendwo unter einem … nun ja, Schirm.