BlogOtaku im Glück

Otaku im Glück

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Gut ausgestattet: Otaku im Zug
Gut ausgestattet: Otaku im Zug
Neulich ging es mal wieder zum Zoo von Chiba – Kinder verlustieren. Am einfachsten kommt man dort, so ohne eigenes Gefährt unterwegs, mit der 千葉都市モノレール Chiba Toshi Monorail – ihres Zeichens mit 15 km die längste (Guinness-Rekord) Schwebebahnlinie der Welt. Am Hafen von Chiba beginnt die Linie, und zwei Stationen später ist man schon im Zentrum von Chiba, und sechs oder so Stationen später im Zoo. Normalerweise ist in der Schwebebahn am Wochenende nicht allzu viel los – ein paar alte Leute, ein paar Oberstufenschüler, die von oder zu ihren “außerschulischen sportlichen Aktivitäten” (sprich: bukatsu auf Japanisch) fahren, und hin und wieder ein Ausländer mit zwei quirligen Kindern … Dieses Mal waren jedoch noch mehr Fahrgäste an Bord. Ein paar von ihnen dick bebrillt, alle ziemlich jung, recht verschlossen wirkend und vom Erscheinungsbild her stark nach “cherry boy” duftend. “Cherry boy” ist wahrscheinlich gebräuchlicher in Japan als in Amerika und bedeutet “Jungfrau – männliche Variante”. Was war los? Aufgeregt hopsten die Jungs durch den Wagen, photographierten die ganzen Werbeposter und Sticker und freuten sich wie die Schneekönige. Es war unheimlich. Der Passagier neben mir stand wohl über allem: Er saß da wie ein König, mit teurem Audioequipment (ich habe ein Auge dafür) und Stabmikrofon, das er direkt unter den Waggonlautsprecher platzierte. In der Tat, die Lautsprecherdurchsagen waren irgendwie anders – es war eher ein nerviges Gefiepe (sorry, liebe Anime-fans), eine typische Animestimme, die da ihre Kommentare zu den einzelnen Stationen abgab. Ich schaute mich um: Alle Werbeanzeigen, alle möglichen Aufkleber (selbst die für Notbremse, Feuerlöscher, “Vorsicht an der Tür”), waren mit Mangafiguren verziert.
Endlich am Zoo angekommen, konnte ich es dann auch in groß sehen: Der komplette Zug war einem beliebten Manga mit dem einprägsamen Namen 俺の妹がこんなに可愛いわけがない – Ore no imōto ga konna ni kawaii wake ga nai (die deutsche Wiki übersetzt das mit “Meine kleine Schwester kann gar nicht so niedlich sein”) gewidmet, und das bis ins kleinste Detail. Naja, bis auf den Fahrer, der war natürlich weder Schwester noch kawaii, aber das ist auch gut so. Sollte das eine PR-Aktion der Präfektur Chiba sein, um mehr Leute in die Gegend zu locken? Dass das funktioniert, kann ich mir nicht wirklich vorstellen, schließlich machen die Gerufenen nur ihre Bild- und Tonaufnahmen und verschwinden dann ganz sicher ganz schnell in ihr Kämmerchen… Wikipedia bringt hier natürlich Licht ins Dunkle. Und zwar viel Licht, denn der japanische Beitrag zu besagtem Manga ist mit 48’000 Zeichen schließlich beinahe genauso lang wie der über Deutschland (53’000 Zeichen): Ein großer Teil des Manga spielt in Chiba, und die Schwebebahn spielt im Manga eine große Rolle.
Manga-Schwebebahn
Manga-Schwebebahn

Wenn ich mir die hiesigen Otaku so ansehe, bin ich mir immer nicht sicher, ob ich sie beneiden oder bemitleiden soll. Ihre Hingabe und Leidenschaft ist schlichtweg phänomenal. Diese Leute freuen sich WIRKLICH, wenn sie ihren Idolen irgendwie näher kommen. Aber ich werde nie verstehen, wie man dieser Kultur so nahe kommen kann – letztendlich ist doch alles unecht, Lug und Trug und Kommerz. Aber über Kunst soll man bekanntlich nicht streiten.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

32 Kommentare

  1. “nerviges Gefiepe (sorry, liebe Anime-fans)”
    Ich lass’ ja schon die kindische(re)n Anime aus, aber den fiepigen Stimmen entkommt man nie, einige Charaktere muss man einfach muten oder entnervt abdrehen.
    “alles unecht, Lug und Trug und Kommerz”
    Tja, vielleicht trotzdem schöner als die Realität. Sicher zumindest für den Otaku ohne Freundin. ;-)

  2. also ich muss sagen solche Züge find ich nit schlecht
    is doch mal was anderes, auf jedenfall viel besser als die hässlichen dinger die bei uns hier in DE rumfahren -.-
    abwechselung tut gut! nit immer nur das gleiche sehen ^^
    und so schlimm hören die die Stimmen der meisten Seiyū nit an find ich, da wird bei der Sprecher Auswahl fürs Deutsche-TV noch viel größere Schandtaten begangen.(kann natürlich sein dass wenn man die Sprache richtig beherrscht und täglich mit ihr umgeht da ganz anderer Meinung ist)
    Von DSDS und der gleichen will ich gar nit erst reden ^^
    und zu “Aber ich werde nie verstehen, wie man dieser Kultur so nahe kommen kann – letztendlich ist doch alles unecht, Lug und Trug und Kommerz.” na ja es ist halt ein Hobby manche mögens, manche eben nicht
    wo gibts den kein lug und trug ? bei der Tour der France? ulrich lässt grüßen ^^
    bei fast jedem hobby ist nen gewisser Anteil Kommerz dabei seien wir ehrlich niemand erschafft etwas umsonst, jeder muss ja von etwas leben oder etwa nicht ?
    wobei ich sagen muss ganz billig ist dieses Hobby auch nicht, wenn ich seh was der ganze merchandise kram zu den Animes und Mangas kosten kann ^^
    Thuruk:
    und was hat den die realität den heute noch zu bieten? Mord Unterdrückung, Armut,? ja ha lang lebe die Realität! *ironie off*
    na ja man sollte nur wissen was noch Realität ist und was nicht.
    sollte ich je nach Japan kommen würd ich ohne frage AKIBA besuchen aber ich würde nicht nur deswegen nach Japan reisen, es gibt genug anderes was sich lohnen würde anzuschauen.

      • klar gibts die gratis ^^
        wenn ich ehrlich bin kuck ich mir lieber die kostenlosen fansubs an die sind meist besser als das was die deutschen publischer da raushauen ^^
        ich bezog mich auch eher auf die figuren etc was es so nebenbei gibt ^^

          • Genau :D nebenher japanisch üben :D
            Ich muss mir schon fast immer das kotzen verdrücken wenn ich sehe wie in jedem Anime 好き mit “Liebe” übersetzt wird.
            Meine Freundin schaut den ganzen Tag Anime mit Fansubs, ab und zu schau ich da zu und das sollte man fast schon verbrechen nennen was da alles übersetzt wird.
            Meine Freundin dachte bis vor kurzem das 煩い (urusai — nervig), “ruhe” heisst weil in einem Anime das Mädchen immer zum Jungen 煩い gesagt hat wenn er nicht aufgehört hat zu reden und das auch mit “ruhe” übersetzt wurde.
            Ja die tollen nutzlosen Fansubs die einem falsches nutzloses japanisch beibringen das einem überhaupt garnichts hilft.
            Das wäre wie wenn ein Japaner einen deuschen Film mit Subs anschaut wo “Holla die Waldfee” mit “oh junge” übersetzt wurde und du denkst am Ende das “Waldfee” junge heisst oder so :D

          • Tja, うるさい kann man auch mit ‘you’re annoying’ statt ‘shut up’ übersetzen, aber bei vielen Sachen klingen wörtliche Übersetzungen einfach scheiße. :-D そんなことじゃない zum Beispiel…

      • Wird er nicht, man muss sich ja nicht blind jeden schrott kaufen, zudem gibt es in Deutschland nur einen absoluten Bruchteil von dem was es in Japan gibt insbesondere was sonstige Artikel neben dem Anime angeht (z.b. PVC Figuren u.s.w.).
        Wer durch Animes in deutschland arm wird sollte über ne Umschulung nachdenken.

        • Naja, weißt du was ich schon alles gelesen/gesehen hab? Nehmen wir mal die Serie Dragonball her (kennt wohl jeder). 42 Bände, 210 Euro bei Amazon.
          Ich hab sicher schon an die 100 Serien durch, etliche zwar kürzer, aber das kann keiner bezahlen. Auch ohne Plastikklump dazuzukaufen. xD

          • Das liegt daran das sie nie dafür gemacht waren alle auf einmal zu lesen. Die kamen damals höchstens im Wochentakt (wenn überhaupt) raus. Das problem gibt es mit jeder Serie dieser Welt.
            Ich kenn leute die fahren z.b. voll auf Bleach ab, das sind afaik über 300 folgen :D
            Die liefen damals im Fernseher und kamen dann nach und nach auf DVD raus.
            Die waren nie dafür konzipiert das die sich alle jemand auf einmal kaufen kann.
            210 € sind im übrigen nicht die Welt, meine そらのおとしもの Figur hat mit Versand und MwSt und allem drum und dran auch knapp 170 € gekostet (http://imageshack.us/a/img39/4079/nymph.jpg)
            Sowas kauft man sich dann halt nicht so oft und gut ist :D man kann nicht alles haben außer man lebt alleine bei seinen Eltern (hach das waren noch Zeiten).

          • 210€ kann ich vielleicht einmal im Jahr für irgendwas ausgeben, ausser Essen und Miete.
            Ja, meine übliche Art Manga zu konsumieren ist am Stück in höchstens 2 Wochen. Dann kommt die nächste Serie dran. Und dazwischen immer wieder die neuen Kapitel… Irgendwann hab ich wohl alles brauchbare durch, aber bisher kam immer wieder was interessantes nach. Jedenfalls scheidet da die legale Variante aus. xD

    • Naja, wenn man hier 24 Stunden am Tag (und manchmal auch nachts) arbeitet und eine Familie hat, kommt man mit dieser Kultur eigentlich fast gar nicht in Berührung. Von daher kann ich mir einiges an Gestaune durchaus aufheben :)

      • Mir erzählte mal jemand das man in Japan nicht mehr arbeitet sondern einfach länger.
        Ich kann das selbst natürlich schlecht beurteilen aber er meinte nur “nur weil die Arbeitszeiten länger sind, wird deswegen nicht mehr arbeit erledigt. Man würde ja komplett durchdrehen. Die Arbeitszeit wird einfach anders genutzt”

  3. Ich finde es auch immer krass, dass die längsten Artikel zu Japan in der deutschen Wikipedia praktisch ausnahmslos alle zu Anime und Manga sind.
    Auch lustig, wenn man einen Artikel zu einer Romanreihe startet, die auch zufällig eine Animeverfilmung hat. Zu dem Roman schreibt niemand etwas, aber plötzlich besteht 3/4 des Artikels zu Infos zum Anime oder zum Manga…

    • Ist doch ziemlich normal. Japan wird hierzulange auf Animes, Sushi und schräge Pornos reduziert. Aber umgekehrt ist es ja nun auch nicht wirklich anders. Bier, Wurst, Brezel und Benz. Naja und der eine oder andere Japaner meint, die Deutschen seine die grünen Umweltoberweltmeister.

      • Ich kenne auch eininge die denken das sich hier alle perfekt an regeln halten und es sei alles so gut festgelegt mit gesetzen und so weiter.
        Ich verkneife es mir dann zu sagen das wir nur so viele Gesetze und regeln haben, weil deutsche von Natur aus überall nach einer Lücke suchen die sie ausnutzen können, damit sie zu eigenen Gunsten anderen schaden können ohne dafür bestraft zu werden.
        Die 10 Gebote würden eigentlich vollkommen reichen aber dann kommt jemand und “Nein, wenn XY dann XY und ich darf trotzdem von allen die Kontodaten klauen und versteckte Kosten verlangen”, deswegen haben wir so viele Gesetze :D nicht weil wir so gesetzestreu sind und die Gesetze so mögen.
        Wenn die Japaner das wüssten ;) ich hoffe hier liest keiner mit :P

        • Perfekt an die Regeln halten, der ist gut. Ich werde ja schon schräg angeschaut, wenn ich in Fukuoka als Fussgänger an einer wenig belebten Strasse bei Rot warte, tagsüber wohlgemerkt.
          Meine Verlobte hat kürzlich ein paar Freunden Bilder von einem Berliner Taxi geschickt, einer E-Klasse natürlich, mit der Bemerkung: ja also hier in Deutschland sind fast alle Taxis Benz. Dann hat sie noch nachgelegt: ach ja, auch die meisten Busse und LKW sind Benz.
          Wo soll da auch ein anderes Bild herkommen :)

  4. Ist doch eine lustige PR-Aktion (klar, der Nutzwert ist fraglich). Aber als ich mit dem Enoden in Kamakura fuhr und am gleichen Bahnhof ausstieg, der auch in “Elfen Lied” vorkommt, fand ich es wenn auch nicht überwältigend, so doch neckisch. Aber dort wird nix derart vermarktet.
    Ich selbst geriet nur in richtige Verzückung, als ich in Tokyo, Nagoya, Yokohama und Osaka die Gebäude und Orte sah, die mein Namensvetter und seine Kumpels im Film demolierten. Von daher kann ich die Anime-Otakus schon verstehen ;-)

  5. > Thuruk
    Ist ja nicht so das du unrecht hast, aber man lernt dadurch keineswegs auch nur ansatzweise Japanisch.
    Die einzigen Subs die wirklich hilfreich sind, sind Japanische. Japanische Subs + Japanische Dubs.
    Das hilft extrem beim lernen weil man Wörter die man nicht verstanden hat parallel nachlesen kann und sich somit auch wesentlich eher an die Aussprache gewöhnt. Auch hilft es am anfang dank der Kanji auch die Wörter besser auseinander zu halten (wenn denn auch Kanji genutzt werden. Irgendwie ist es in Mode für Wörter für die es Kanji gibt, trotzdem nur Hiragana zu verwenden).
    Die Frage ist natürlich welchen Anime man dafür zu rate zieht, gibt einige in denen man nur Slang lernt…

    • Zumal man sich lieber auf das so genannte “natürliche” Japanisch konzentrieren sollte. Es hat eine Weile gedauert bis ich verstanden habe warum ich in dem Izakaya bei uns um die Ecke immer so gut zurecht kam. Bis meine damalige Lehrerin mit mir das Kapitel “natürliches” Japanisch durchnahm, da dämmerte es mir. Alkohol und eine entsprechend schwere Zunge hatten hier natürlich ihre Finger im Spiel :)

    • Ich versuche ja gar nicht damit Japanisch zu lernen. Da besuch’ ich auf der Uni ein paar Vorlesungen.
      Ich finde es nur sehr gut, dass man so testen kann wieviel man schon versteht, ein paar Phrasen lernt, auch Slang etc. ist manchmal interessant. ;-)

      • Schau dir mal ne komplette Anime folge ohne Subs an :D
        meine Freundin dachte auch das sie eig. recht viel versteht bis sie das Experiment gemacht hat, auf einmal hat sie nichtmal mehr die Phrasen verstanden die sie eigentlich kannte weil man irgendwann einfach komplett den Faden verliert.
        Stell dir vor du kannst kein Wort deutsch und jemand redet in einer schnellen Geschwindigkeit mit einer anderen Person und alle 2 Minuten hörst mal ein einzelnes Wort raus das du kennst (von paar hundert Wörtern).
        Ich kann inzwischen den JLPT-N5 (knapp 800 Vokabeln und 100 Kanji) und es reicht noch nichtmal für einen einfachen billigen Manga der überall Furigana hat. Nichtmal für 2 Seiten.
        Ich denke bis man so nen Anime ohne subs halbwegs schauen kann braucht man mindestens seine 10’000 Vokabeln die perfekt sitzen müssen, und dann bekommt man immernoch hier und da slang wörter die man nicht versteht.
        Es macht oftmals den Eindruck das es einfacher sei als es ist ;)

        • Weiß ich doch, hab ich alles schon versucht. Ich übersetze auch hin und wieder was selbst, aber das geht eben wirklich schleppend. ;-)
          Ich werd’ mich nächstes Jahr mal auf die Japanischvorlesungen konzentrieren, in Physik hab’ ich eigentlich alles durch und muss nur die nicht geschafften Prüfungen machen… Theoretisch sollten wir da auf das Niveau kommen.

  6. Mit Ansagen? Das stelle ich mir etwas nervig vor…
    Ansonsten mag ich solche Bahnen ja ganz gern, wir sind sogar extra einen riesigen Umweg gefahren, um die Mumin-Bahn zu sehen. ;)

  7. Ehrlich gesagt habe ich die Japaner gerade dafür immer bewundert, daß sie ihre Fantasien und auch Utopien, stets versuchen in die Realität zu holen. Die ausgeprägte Mentalität für fortschrittliche Unterhaltungselektronik mag dazu ein grosser Faktor sein.
    Klar ist handfester Kommerz dahinter, trotzdem muss es die Konsumenten erstmal geben.
    Ich find’s ok, bei uns wird ein U-Bahn Waggon höhstens dann verfremdet, wenn “Anspruch” (zu allem Grausen vermutlich noch “künstlerischer”) präsentiert werden muss/kann.
    Der Pragmatismus der Japaner gefällt mir…ein Robo-Butler wäre schön?…gut wir basteln so lange bis einer im Regal steht, warum auch nicht?
    Oder einfach mal einen Riesen-Gundam auf’s Feld stellen (Du hast damals berichtet, Matthias, danke dafür):
    http://lh5.ggpht.com/-QNJloalGPPs/SkJS3dahsqI/AAAAAAAAEMg/KNPpgfIo_tY/gundam_6_large.jpg?imgmax=800
    Läuft man durch Tokyo sieht man Apparmentblocks, die man eigentlich immer als Fantasie der Autoren von Mangas wie Akira abhakte:
    http://jaydeejapan.files.wordpress.com/2009/06/dsc00946.jpg
    Egal, man baut sie einfach, nichtzuletzt ein dummer Touri staunt Jahre später immernoch Bauklötze…zu recht.
    Als ich in Shibuya zufällig am Disney-Store vorbeigelaufen bin dachte ich nur, geil!…das Ding war auf einmal da zwischen all den stinknormalen Glasbauten und erinnerte mich irgendwie an das Interieur vom Todesstern:
    http://fallenwords.mdsnexus.net/images/gallery/japan/tokyo4-4_lg.jpg
    “Wir können es uns vorstellen, also können wir es machen.”
    Auch wenn diese Mentalität viel Klimbim und Sinnloses hervorbringt, so macht sie doch einen ganz grossen Teil des japanischen Charmes aus.
    Jedenfalls nehme ich das so wahr, aus einem Land, in dem jede Aktion einen tieferen Aspekt haben muss und jede kleine Begeisterung für triviale Sinnesfreude dich sofort in die “Unterschicht” befördert.
    So sieht es bei uns in Berlin aus, wenn die Fantasiewelt allzustark in die Realität vordringt:
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/barbie-haus-in-berlin-eroeffnet-frau-protestiert-mit-brennendem-holzkreuz/8216142.html
    Nee, dann doch lieber mit der Otaku-Line nach Ueno. :-)

    • Da gebe ich Dir nahezu unbeschränkt recht – die Verspieltheit und die Liebe zum Detail ist auf jeden Fall immer wieder erfrischend in Japan. Wo sonst wird eine Katze zum Stationsvorsteher ernannt…

      • Jau, hatte auch irgenwann mal vernommen, dass die Bude abgerissen wurde.
        Das es ein Hotel war wusste ich indes noch nicht, danke für die Info.
        Und wenn ich mir so unseren Karthäuser-Kater anschaue, frage ich mich inzwischen auch, ob ich ihn nicht zum Hausmeister oder Koch befördern sollte.
        Wie uns die Japaner zeigen, haben die Miezen mehr potential, als wie Mitteleuropäer denken. :-)

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