Wie jetzt bekannt wurde, hat Kentucky Fried Chicken, auch in Japan äußerst beliebt, im Mai alle seine japanischen Pizza-Hut Filialen an eine Investorengruppe verkauft. Für wie viel ist zwar nicht genau bekannt, aber man weiß zumindest, dass Pizza Hut dem Unternehmen während der vergangenen 10 Jahre insgesamt rund 24 Millionen Euro Verlust eingefahren hat.
Man fragt sich warum. Dominiert wird die Pizzalieferservice-Industrie von den drei Granden Domino’s Pizza, Pizza-la und Pizza Hut. Der Wettbewerb ist ziemlich hart – das merkt man an den nicht enden wollenden Marketing-Bemühungen der drei Giganten. Doch als Endverbraucher, erst recht mit europäischem oder amerikanischem Hintergrund, wundert man sich dann doch, dass ein Pizza-Lieferservice in Japan in finanzielle Schieflage geraten kann. Denn so viel steht fest: Die Preise sind schlichtweg exorbitant. Zumindest wenn man satt werden möchte. Immer wieder wird die Kundschaft mit Coupons gelockt oder mit Angeboten wie “Kauf eine und bekomm die zweite Umsonst” gelockt. Doch letztendlich bezahlt man doch immer wieder irgendwie 25 Euro und bekommt dafür… ein niedliches, kleines Stück Pizza, das vorn und hinten nicht reicht, solange man nicht gerade auf strenger Diät ist. Wer mit Pizza vom Lieferservice in Japan satt werden möchte, wird da oft enttäuscht. Für das gleiche Geld kann man in den meisten Restaurants regelrecht schlemmen.
Wenn man sich mit Freunden trifft oder die Arbeitsbesprechungen mal wieder etwas länger dauern, kommt man gelegentlich trotzdem nicht drumrum, aber jedes Mal stelle ich fest, dass die コスパ kosupa – eine wunderschöne japanische Biz-Talk-Abkürzung, die für “Cost-Performance” steht – für Pizza in Japan einfach mal nicht stimmt.
Da es in Japan auch an brauchbaren Tiefkühlpizzen mangelt, kommt der Pizzafreund letztendlich nicht darum herum, sich die belegten Fladenbrote selbst zu basteln. Und siehe da – es schmeckt wesentlich besser, und die kosupa ist auch akzeptabel.
Von den ネタ neta Belägen möchte ich hier gar nicht erst anfangen. じゃがバターベーコン jaga butter bacon (Kartoffel-Butter-Schinken) oder die unsäglich süßen ジューシー厚切テリヤキチキン Juicy atsugiri Teriyaki Chicken müssen wirklich nicht sein.
Wer dennoch in Japan unbedingt Pizza bestellen möchte, sollte es bei Salvatore Cuomo versuchen. Die sind wenigstens halbwegs genießbar. Aber auch da muss man bei den Größen aufpassen: Eine Pizza mit 27 cm Durchmesser (Größe M) wird dort mit “Genug für 1.5 Personen” beschrieben, ist hauchdünn und kostet in der einfachsten Variante 13 Euro.
Seit ich die Preise und den Geschmack kenne, werden die Pizzen nur noch selbst gebacken. Ich sehe es einfach nicht ein 20 Euro für eine Pizza zu bezahlen, die auch nicht schmeckt…
Grüße
Tessa
Also im recht verbreiteten Familienrestaurant “La Pausa” stimmt die kosupa. Ein recht grosse und gut schmeckende Pizza von der ich gut satt werde gibt’s da fuer 670 JPY, also ca. 5 Euro.
Hallo,
naja, bei dem Preis Leistungs Verhältnis ist es ja kein Wunder das sie rote Zahlen schreiben. Bestellt eben keiner und die Angestellten müssen ja trotzdem bezahlt werden.
Gruß
Michael
eine gute alternative, wenn ich mal keine lust zum pizza selber machen habe, ist für mich ein fertiger (tiefkühl) pizzateig oder eine einfache pizza magerita. je nach region gibt’s ja verschieden geschäfte die günstige tiefkühlwaare anbieten. ich finde günstige pizza böden beim gyomu suupa.
lieferservice ist wirklich viel zu teuer und die pizze sind mir einfach viieeel zu fettig!
Sempre Pizza ist ziemlich gut für die Preise. Ansonsten geht auch billige Pizza von Niku no Hanamasa kaufen und selbst Beläge ergänzen.