Am Sonnabend (26. April) ist es soweit – dann kommt die olympische Fackel nach Nagano, welches ja bekanntermassen auch ein Mal die olympischen Spiele ausrichtete.
Man darf gespannt sein, was für Mätzchen es in Nagano geben wird. Japaner gelten zwar als allgemein friedfertig (zumindest seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts), und Tibet tangiert die Meisten scheinbar eher peripher, aber antichinesische Ressentiments sind hier stark präsent, und wenn man fragt “Tibet oder China?”, werden wohl die meisten “Tibet” antworten.
Die Fackelläufer sollen durch jeweils 5 Spezialkräfte im “sportlichen Outfit” gedeckt werden – und diese wiederum von 100 Polizisten, verteilt auf beide Seiten. Von Paris und San Francisco hat man jedenfalls scheinbar gelernt: Der Begleitschutz durch chinesische Polizisten ist nicht erwünscht.
Bisher gab es wohl insgesamt 10 Drohbriefe (bzw. Emails) an die Stadtverwaltung von Nagano – in einer wird damit gedroht, den Fackellauf mit Schwefelwasserstoff zu sabotieren. Welcher bekanntermassen nicht nur stinkt, sondern durchaus auch töten kann. Hoffen wir, dass es nicht so weit kommt.
Das Wort des Tages: 聖火リレー – seika riree – seika ist die “Heilige Flamme”, riree kommt vom englischen “Relay” (Staffel) – der “Olympische Fackellauf” also.
Tja, friedlich wird anders definiert. Hätte mich aber auch überrascht, wenn in Japan als Nachbarstaat Chinas alles ruhig verlaufen wäre.