Mangels echter Nachrichten habe ich mal ein bisschen auf meinem Handy gekramt, um zu schauen, was ich so in jüngster Zeit an Schnappschüssen gesammelt habe. Und siehe da, es fanden sich zwei interessante Aufnahmen. Zum einen wäre da das Werbeposter von Freixenet (ja, die haben vor ein paar Jahren den Sprung nach Japan gemacht). Das Poster als solches mag etwas unpassend in dieser Gegend sein, da man es hier nicht so hat mit dem “Prosit Neujahr – und jetzt lasst uns alle anstossen”. Von dieser Kleinigkeit mal abgesehen finde ich das Poster jedoch sehr gut gedacht – und vor allem gut umgesetzt. Von nahem sieht man schliesslich nur herumfliegende Sektflaschen – von weitem jedoch steht da jedoch tatsächlich etwas geschrieben. Auf einem Foto ist es allerdings leichter zu erkennen, was da steht – man bedenke, dass das Werbeposter in natura etliche Meter breit und hoch ist.
Das zweite Foto habe ich vergangene Woche im Izumi Garden Tower in Roppongi aufgenommen. Dort besuche ich quasi jede Woche mindestens ein Mal einen Kunden. Um zu dessen Büro zu kommen, muss ich erstmal mit dem Shuttle-Fahrstuhl zum 24. Stock fahren und dort in einen anderen Fahrstuhl umsteigen. Auf der “Umsteigeetage” gibt es eine riesige Halle, komplett verglast, von der man natürlich einen famosen Ausblick auf die Stadt hat. Inklusive Mori Tower, Roppongi Midtown und, er darf nicht fehlen, den Fuji-san im Hintergrund. Wenn man von der Kulissen jedocn ein Foto machen möchte, muss man sich beeilen – denn auf der Etage haust ein uniformierter Blockwart, der sofort angerannt kommt, die Hände kreuzt und ruft “No photo! No”. Warum? Ich weiss es nicht.
In diesem Sinne möchte ich dann auch noch allen Lesern eine frohe Weihnacht wünschen. Ich werde mich in diesem Jahr sicherlich noch mit einem Jahresrückblick melden, aber bis dahin hoffe ich, dass jeder die Weihnachtsfeiertage gebührend geniesst!
Den Blockwart kenne ich, der haust auch im Mori-Tower (Tokyo City View) und hat mich daran gehindert bei dem Rundgang, kurz vor dem Ausgang, entgegen dem Uhrzeigersinn nochmal zurück zu laufen.
War meiner Frau vor lauter Begeisterung davongerannt und stand plötzlich schon am Ausgang, während sie gemächlich die Runde machte.
Dafür hab’ ich fotografiert wie ein Kaputter…nach draussen jedenfalls.
> von weitem jedoch steht da jedoch tatsächlich etwas geschrieben.
Das war aber schwer auf dem Bildschirm zu erkennen…
Insb. als Kanji/Hiragana.
Vielen Dank fuer Ihre Blogeintraege
und besinnliche Feiertage.
Hmmm, das mit dem Fotoverbot lässt sich vielleicht mit der Regelung zur Panoramafreiheit bzw. zu der Nichtfreiheit dieser erläutern.
Kurz erklärt ist damit geregelt das man von Gebäuden in der Öffentlichkeit Fotos machen darf. Auch von z.B. eine Stockwerk gegenüber usw. aber diese Fotos eben nicht veröffentlichen darf bzw. kommerziell nutzen darf. Hintergrund ist das Urheberrecht des Architekten am Gebäude.
Es gibt dazu u.a. ein sehr kurioses Urteil des Eiffelturms betreffend: Man darf den Eiffelturm fotografieren aus allen Blickwinkeln und darf die Fotos sogar kommerziell verwerten (z.B. auf Postkarten drucken etc) ABER nur mit Bilder welcher am Tage bei Helligkeit entstehen.
Warum? Ganz einfach die Lichtinstallation und das Lichtprogramm welches Nachts den Eiffelturm zum Erstrahlen bringt wird von einer Firma erledigt welche sich das auch ausgedacht hat und ein entsprechendes Urheberrecht an dieses Design besitzt. Daher Tagsüber alles kein Problem – Nachts streng verboten 8)
Wie es in Japan gehandelt wird? – Keine Ahnung:
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem örtlichen Gesetzgebungen oder ihrer sprachlichen Wikipedia. =)
https://de.wikipedia.org/wiki/Panoramafreiheit
Was ich vergessen habe zu erwähnen.
Tagsüber ist es deshalb erlaubt den Eiffelturm zu Fotografieren / kommerziell zu verwerten weil das (c)vom “Designer” abgelaufen ist.
Das Blechding ist ja schon ein paar Jahre alt XD
… und wieder mal ein Beispiel dafür, daß Werbung auch “schön” sein darf. Auch wenn den Japanern wohl eher der Sinn nach Sake statt Sekt zu NEujahr steht, so muß ich doch immer wieder feststellen, daß vor allem Plakatwerbung für mich in Japan viel reizvoller ist als in Deutschland oder Europa allgemein.
Vielleicht nehme ich es aber auch deshalb anders wahr, weil ich in Japan als erfahrener Touri unterwegs bin? Wer weiß.
Mit TV-Werbung geht mir das aber genauso. Während ich hier das Fernsehen abgeschafft habe, so ertrage ich in Japan die Werbeclips (dafür dann aber die km-langen Nachrichtensendungen, bei denen ein zumeist für mich weniger interessantes Thema von der “Expertenrunde” quasi-pathologisch seziert wird scheue wie der Teufel das Weihwasser)
Auch interessant, wie sauber die Katakana-Umsetzung des Namens Freixenet erfolgt ist. So selbstverständlich ist das ja bei Fremdworten nicht immer…