Heute (nun ja, eigentlich schon gestern) morgens um 9 wurde ich durch ein noch gerade sanftes Rütteln geweckt. Allerdings war das nicht meine Frau, sondern mal wieder ein Erdbeben. Stärke 3 (nach der japanischen Skala, die maximal bis 7 geht) hatte es hier. Der Herd lag allerdings viele hundert Kilometer weiter nördlich zwischen den Präfekturen Miyagi und Iwate.
Stärke 7.1 hatte das Hauptbeben – und nach der japanischen Skala 6強 (eine starke sechs – die zweithöchste Stufe). Mindestens sechs Menschen kamen ums Leben, mindestens 7 werden noch vermisst. Die Gegend ist sehr dünn besiedelt, sonst wären es noch viel mehr Opfer. Die Infrastruktur in der bergigen Region, vor allem um die Stadt Kurihara herum, ist weitgehend zerstört – die Armee bemüht sich nun darum, die Vermissten zu finden und die weit verstreuten Einwohner zu evakuieren, da es etliche starke Nachbeben gab.
Verteilung der Erdbebenstärke beim Beben von Miyagi [klicken um zu vergrössern]
Automatisch erstellte Erdbebenkarte: Die Farbpunkte markieren Messstation, die Farbe selbst die dort gemessene Stärke. Weisse Punkte: Von der Wahrnehmung her kaum spürbar. Blau spürt man, wenn man nicht fest schläft oder im Zug sitzt. Grün – keine Schäden, aber schon deutlicher spürbar. Gelb = hier möchte man schon nicht mehr im Fahrstuhl stecken. Orange: Gut geschüttelt. Dunkelorange: Au weia. Rot: Definitiv nicht gut. Risse in Mauern und Strassen, Erdrutsche, Möbel umgekippt, alte Häuser zusammengebrochen. Violett: Dürfte jeder Beschreibung trotzen.
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Aufgrund des schönen Wetters entschloss ich mich heute mal, nicht mit der Bahn sondern mit dem Rad von mir zu einer Veranstaltung nach Roppongi zu fahren. Sind gute 20 km durch die Betonwüste. An der grossen Rainbow Bridge war dann erstmal Schluss: Früher konnte man auch mit dem Rad rüber, aber jetzt nicht mehr: Nur noch zu Fuss ist erlaubt. Also musste ich von Odaiba nach Hinode mit der Fähre – da kann man Fahrräder mitnehmen. Nur so als Tipp, falls jemand in Tokyo mal auf die gleiche Idee kommt…
Das Wort des Tages: 余震 – yoshin. yo bedeutet “(übrig)bleiben”, shin bedeutet “Beben, beben”. Zu Deutsch: “Nachbeben”.
In Tokyo oder Kyoto Fahrradfahren geht echt gut. Obwohl mich ein Japaner gleich am Anfang meiner Reise vor den jap. Autofahrern gewarnt hat, fand ich diese sehr umsichtig. In Deutschland hab ich immer Angst, dass mir jemand die Vorfahrt nimmt weil er mich übersieht. In Japan war hatte ich nie die Sorge. Zudem ist der linke Streifen wo die Autos parken so breit, dass man ihn mit dem Fahrrad wunderbar nutzen kann.
Gerade in Kyoto kann man mit dem Fahrrad wunderbar die Sehenswürdigkeiten abklappern und sieht auf dem Weg zum nächsten Ziel noch jede Menge.
Touren waren z.B. Asakusa (Hotel), Kaminari-mo, Ikebukuro (Seibu, Tobu), Shibuya (Kiddyland :-) ), Ginza (Sushi Essen), Asakusa oder in Kyoto vom Kyoto Tower am Bahnhof (Hotel), Kiyomizu dera, Goldener Pavillon, Bahnhof. Da hab ich schon ein paar km drauf bekommen :-). Japanurlaub geht nur mit dem Rad ***schwärm***